"Unsere Zeit ist nun um.", macht mich die junge, grauhaarige Frau aufmerksam. Nickend greife ich nach meiner Jacke und schnaube zufrieden aus. "Haben Sie noch etwas, das Sie los werden möchten?" Ich blicke in ihr rundliches Gesicht und schüttle den Kopf: "Nein. Da gibt es nichts, was ich jetzt zu sagen hätte." - "Gut. Dann sehe ich unsere heutige Sitzung als beendet an. Es hat mich sehr gefreut, Herr Yeager." Meine Therapeutin streckt mir freundlich ihre Hand entgegen, die ich erfreut als Abschied schüttle.
Im Treppenhaus hallen meine Schritte wieder und mit wenigen Bewegungen habe ich mir meine Jacke übergeworfen. Auch wenn ich nicht das Gefühl habe, dieses Quatschen wird mich weiter bringen, bin ich dennoch stolz auf mich einen Schritt zu tun, der mich womöglich von diesen unmöglichen Emotionsausbrüchen befreit. Zudem scheint heute die Sonne. Man merkt, dass der Frühling wieder einkehrt. Dieser Gedanke lässt mich lächeln. In windeseile gelange ich in das Erdgeschoss und reiße das Tor nach draußen auf die belebte Straße auf. Sie quietscht und muss mit voller Kraft geöffnet und wieder geschlossen werden. Kurz lasse ich die heutige Erfahrung in diesem Altbau mitten in der Stadt auf mich wirken, bevor ich meinen Weg antrete. Meine fünfzehnminütige Reise führt mich von einer kleinen Seitengasse in die nächste, bis ich endlich in dem gewünschtem Kaffeehaus ankomme. Beim Betreten empfängt mich Lebkuchenduft. Himmlisch! Es dauert keinen Augenblick und ich entdecke meine Truppe. Zu dieser gehören natürlich Levi, Armin, Erwin und eigentlich auch Mikasa, aber die stoßt erst verspätet dazu. "Hallo, Leute! Habt ihr lange gewartet?" Ich nehme auf der dunkelroten Bank neben meinem Freund Platz. "Nein, nein. Alles gut. Wir haben eben erst bestellt.", lacht Armin. "Ich habe für dich eine heiße Schokolade mit einem Wasser dazu, bestellt. Passt das für dich?" - "Ja, klar!" Als Dank gebe ich Levi einen Kuss auf die Wange, was ihn leicht verlegen macht. Doch das spielt er mit einenm Kopfschütteln herunter und wechselt sofort das Thema: "Also, Eren ... Erzähl! Wie war deine dritte Stunde?" Achselzuckend tue ich diese Frage mit wenigen Worten ab. Es ist wenig aufregend. Da gibt es hunderte interessantere Themen, die ich gerne aufgreifen würde. Mein Blick richtet sich aufgeregt zu Armin. "Armin! Hast du dich nun für ein Outfit entschieden? Welches ist es geworden?" Doch mein Kollege reißt nur die Augen auf und presst die Lippen aufeinander. "Freitag? Was ist den Freitag?" Erwin mischt sich überrascht ins Gespräch ein. In der Zwischenzeit werden unsere Getränke am Tisch abgestellt und jeder nippt an seiner Tasse. Naiv, wie ich bin, antworte ich ihm wahrheitsgemäß ohne dabei die Warnsignale meinens Gegenübers zu erkennen: "Freitag gibt Mikasa eine riesengroße, fette Party. Und wir sind natürlich dabei. Das wird so geil. Allerdings konnte sich der blonde Herr hier ... " Mein Blick wandert zu Armin, welcher nun den Kopf genervt hängen lässt und seine Hand auf die Stirn presst, " noch immer für kein Outfit entscheiden. Viel Zeit bleibt da nicht mehr." Erwin blinzelt mich verwundert an. Levi hat seine Tasse noch immer nicht abgestellt und hat seinen Arm auf der Lehne hinter mir gelegt. Armin sieht mir mit einem Wieso?!-Blick tief in die Augen, während ich versuche meinen Fehler zu verstehen. Doch da schaltet sich Erwin wieder dazu: "Eine Party? Davon hast du mir noch gar nichts erzähl! Ich könnte doch mitkommen." Seine Augen strahlen den Jüngeren an. Der, jedoch, sieht wenig begeistert drein. Zugegeben kann ich das verstehen. Erwin ist immerhin ein Lehrer an unserer Schule ... und knapp 40! Oder? Wenn er bei der Party auftaucht, würde das nicht gut ausgehen. Armin atmet tief ein bevor er seine Worte mit Bedacht wählt: "Ich habe dir nichts davon erzählt, weil ... du nicht mitkommen kannst. Da werden ganz viele Schüler von unserer Schule dabei sein und um ehrlich zu sein ... bist du in dieser Hinsicht nicht wirklich willkommen." Das ist ein sichtlich unangenehmes Thema, denn Erwin sieht aus, als würde er gleich eine Krokodilsträne laufen lassen. Bedauernd holt Armin noch einmal Luft. "Es tut mir leid, dass ich bei unserem letzten Treffen gemeint hätte, du wärst alt. Das war auch gar nicht so gemeint. Was ich meinte ist, dass du nun mal älter bist als wir. Rein körperlich. Du musst mir nicht beweisen, dass du auch jung sein kannst. Ich weiß, dass du im Herzen jung geblieben bist. Okay?" Der gespielt traurige Gesichtsausdruck des Älteren wechselt in einen viel natürlicheren und leicht lächelnden. "Ich weiß es doch. Ich dachte mir nur, dass ich mich möglicherweise mehr für die Sachen interessieren sollte, die du gerne machst. Meine Hobbies sind für dich vermutlich alle viel zu langweilig. Aber es wär doch cool eine gemeinsame Sache zu haben." Ich finde diese Konversation irgendwie süß. Vorallem weil Armin nun ganz verliebt seinen Partner ansieht: "Erwin ... Ich finde gar nichts an dir langweilig! Bitte hör auf soetwas Grausames zu denken! Sag doch gleich, dass du etwas mit mir unternehmen willst! Dann machen wir das sofort!" Auch Erwin rühren diese Worte und er streckt seine Hand aus, um Armin an sich zu ziehen. Dabei gibt der Ältere dem anderen einen Kuss auf die Stirn. Dieser Anblick mahct mich mehr als zufrieden, doch Levi scheint leicht entnervt zu sein. So ein Tsundere! "Jetzt, wo die Beziehungsprobleme gelöst sind ... Kann mir einer sagen wieso ich nicht eingeladen wurde?" - "Na weil du mein Freund bist natürlich! Da musst du doch nicht extra eingeladen werden. Wer zu mir gehört, kommt auch überall hin mit!" Lachend sehe ich zu, wie sichs Levi Gesichtsfarbe in ein dunkles Rot verwandelt. Schnell setze ich mich näher zu ihm und greife nach seiner Hand, um diese mit meiner zu verschränken. EIn kleines "Achso." bringt er noch zustande, bevor er wieder einen Schluck von seinem Getränk macht. Ach du meine Güte, er ist so niedlich! Kurz hebe ich unsere Hände, spitze meine Lippen und drücke sie auf Levis Handrücken. Das macht ihn nur noch verlegener. Das provoziert mich nur umso mehr, immer weiter zu machen. Insgeheim mag es Levi auch. Und hoffentlich wird das auch immer so bleiben.
Vielleicht steht unser nächster Streit schon bevor. Oder möglicherweise bleibt uns unsere rosarote Brille nun auf ewig bestehen. Wer weiß das schon? Ich hoffe nur, dass sich unsere Wege niemals trennen werden. Ich möchte meinen Liebsten für immer so weiter necken. Denn was sich liebt, das neckt sich. Und das möchte ich mit jedem neuen Tag, denn ich mit Levi verbringen kann, beweisen. Ich arbeite daran, mich zu bessern. In was auch immer man sich alles bessern kann. Solange ER an meiner Seite ist weiß ich zumindest, dass es in eine gute Richtung voran geht. Mal sehen, was die Zukunft noch so alles für uns bereit hält!
Ich liebe dich Levi Ackerman.The End
<~>~<~>~<~>~<~>~<~>
Helloooo! Well, here we are. Das letzte Kapitel.
Mit meiner allerletzten Kraft, habe ich es doch noch geschaft ein Ende zu vollbringen. WOW! Und es tut mir echt leid, dass es möglicherweise nicht allzu spektakulär ist, wie ich es mir eigentlich erträumt habe. Aber wie bereits erwähnt, konnte ich die Geschichte nicht länger weiterhin so stehen lassen. Deshalb - damit ihr und auch ich - nun besser schlafen können, runde ich die Story mit einem netten Happy End ab. Oder pherhaps its a cliff hanger?
Nah, just joking. ... Unless? I mean ... Das alles hier ist nur meiner Fantasy entsprungen. Ich bin mir sicher, dass ihr euch das richtige Ende für euch selbst zusammenträumen könnt. Vielleicht auch einen Part 2? (Das, was mein ursprüngliches Zeil war. XD So ungefähr vor ... 3 Jahren? :ˋD )Wie dem auch sei: Euch allen noch einen schönen Abend/ guten Morgen und bitte passt auf euch auf!
LG peace and out
DU LIEST GERADE
Gebraucht (Eren x Levi)
FanfictionEren schafft es tatsächlich ein heißbegehrtes Stipendium seiner Traumschule zu ergattern. Zu Anfang steht für ihn nur der Klettersport im Vordergrund - ein Nebenfach und der Grund seiner Schulwahl. Jedoch birgt das neue Umfeld mehr Veränderungen, al...