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>1. Schultag<

Als ich diese Kinder - eigentlich Jugendliche - nach der Adresse von Armin Arlert gefragt habe, wollte ich im Grunde nur wissen, wie es um den Jungen steht. Ich dachte nicht, dass er uns nach dem Tod seines Großvaters verlassen müsste. Seinen Großvater kenne ich von der Kneipe meiner Eltern, in der er beinahe jeden Abend gesäßen ist. Er hat nie mehr als ein Achterl Wein getrunken und hat mich immer unterhalten, da mir als kleiners Kind natürlich unendlich langweilig war. Alleine zuhause durfte ich nicht sein und meine Eltern mussten die Kneipe am laufen halten. So kam es, dass sich der alte Mann und ich bei Laune gehalten haben. Ich hatte immer den Eindruck, er wäre einsam, umso mehr hat es mich gefreut, als er mir eines Tages erzählt hat, ihm wurde ein Enkel geschenkt und um das dürfte er sich ab heute kümmern. Zu diesem Zeitpunkkt war ich um die 16 Jahre alt. Ich durfte mir den Kleinen sogar öfter anschaun und babysitten kommen. Allerdings haben der alte Herr und ich uns irgendwie aus den Augen verloren. Das er tot ist, habe ich über meine Eltern erfahren.

Wie dem auch sei - Ich bin gerade dabei Armin zu besuchen. Er weiß vermutlich nicht, wer ich bin, aber das ist momentan nebensächlich. Ich betätige die Klingel und mir wird die Tür von einem bleichen und ausgemagerten Teenager geöffnet. Seine blonden Haare reichen bis zu seinen Schultern und die meerblauen Augen sind atemberaubend schön. Ich stelle mich zuerst als sein Vertrauenslehrer vor. Erkläre und regel mit ihm die formalen Sachen, die sich auf die Schule beziehen und gebe mich erst dann als Freund seines Großvaters preis. Als ich ihm davon erzähle, wie sein Verstorbener immer von ihm geschwärmt hat, kann er nicht mehr an sich halten und beginnt zu weinen. Ich nehme seine Hand und lasse meinen Daumen auf und abfahren. Ich weiß, dass ich ihm nicht viel mehr helfen kann. Er braucht Zeit um zu trauern. Wenn er sich wieder einklingt, werde ich mich zurückziehen. Ihn jetzt alleine zu lassen wäre mehr als unverantwortlich. Ich stehe auf und lasse seine Hand los. "Ich hole dir etwas zu trinken." Doch bevor ich meinen ersten Schritt getan habe, wird mein Handgelenk gepackt und Armin steht auf, um sich schließlich mit seinen Fingern an meinen Mantel zu krallen. "Bitte bleib hier. Erzähle mir noch etwas von ihm und wie er so war. Wie er sich um mich gekümmert hat." Ich nicke nur, befeuchte meine Lippen und nehme wieder Platz. Der Jüngere nimmt seine Hände nicht von mir und sieht mich auch nicht an.

Nach vielen, vielen Geschichten, die sowohl Armin als auch mich zum Schmunzeln gebracht haben bemerke ich wie spät es mittlerweile ist. Ich stehe auf und wende mich an den Jüngeren, dessen Verfassung wirklich nicht besonders gut ist. Gibt es den niemanden der sich in dieser schrecklichen Zeit um ihn kümmert? "Ich muss dann mal los. Wenn du noch etwas brauchst ... hier ist meine Karte. Ruf mi-" Den Satz konnte ich nicht zu Ende sagen, da der blonde mir gerade seine Lippen auf meine gedrückt hat. Aus dem Nichts. Ganz perplex bleibe ich so wie ich bin und muss einige Male blinzeln, um zu verstehen, was gerade eben passiert ist. Als sich die Lippen wieder von einander lösen, ist es kurz still, bevor der Blonde ein gezwungenes Lachen hervor bringt und sich entschuldigt: "Haha, tut mir leid. Das war dumm von mir. Keine Ahnung was mich geritten hat. Wirklich blö-" Weiter kommt er nicht, denn ich erwidere seinen Kuss. Möglicherweise bin ich nur ein notgeiler Bastard, aber dieses kleine Küsschen von eben war der Wahnsinn! Ich kann mich nicht daran erinnern, so etwas jemals gefühlt zu haben. Ich brauche noch mehr!

Jetzt erschrickt der Jüngere kurz, aber findet sich sogleich in meinem Rythmus ein. Ich bin mir sicher, dass er noch sehr unerfahren sein muss, denn er saugt verzweifelt an meiner Unterlippe, was mich etwas schmunzeln lässt. Ich löse mich kurz bevor ich über seine Lippen lecke und gleich darauf mit meiner Zunge in seinen Mund fahre. Dort taste ich mich vorsichtig voran und stupse seine Zunge an. Meine großen Hände umfassen sein Kinn und halten es in der mir gewünschten Position. Armin hingegen weiß nicht, was er mit seinen Händen tun soll und klammert sich an Schulter und Rücken fest. Ich lasse kurz von ihm ab, bringe einige Zentimeter zwischen unsere Gesichter, um ihn tief in die Augen zu blicken. Da muss doch ein Funken von Unsicherheit oder Ekel sein! Aber ich finde nichts. Nichts, was mich jetzt aufhalten könnte ihn zu vernaschen. Ich atme noch einmal tief durch, bevor ich ihn schlussendlich loslasse und mir durch die Haare fahre. Reiß dich zusammen, Erwin! Du bist ein Mann und kein junger Teenager mehr. Ich fahre mir durch die Haare und denke kurz nach. Vor mir steht Armin, leicht zitternd und keuchend. Er ist sichtlich verwirrt. Ich drehe mich kurz weg, fasse einen Entschluss und sehe ihn wieder an: "Ich muss fahren. Es tut mir leid, dass hätte nicht sein dürfen. Bitte ... vergiss es. Das darf nicht sein." Ich sehe ihn nocheinmal eindringlich an, lecke mir dabei über meine leicht pochende Lippen und schmecke ihn noch ein letztes Mal bevor ich aus dem Esszimmer stürme.

Armin jedoch läuft mir hinterher und hält mich fest. Er "wirft" mich gegen die nächst beste Wand und versucht mich noch einmal zu küssen. Mich überrascht seine Reaktion, die so gar nicht von Trauer oder Verwirrtheit gezeichnet ist. Seine Handgriffe sind eher stark und unbarmherzig. Fast schon gruselig, wie er sich zeigt, obwohl er bis eben noch so schwach gewirkt hat. Dennoch kann ich ihn mit Leichtigkeit wegstoßen. "Armin! Sto- " Er bleibt hartnäckig und krallt sich an meinem Gürtel fest, den er in sekundenschnelle geöffnet hat. Es fehlt nicht mehr viel und ich verliere mich gleich. Warum möcchter er unbedingt- Meine Hose fällt und meine Boxershorts landet sogleich darauf. Der Jüngere kniet nun vor mir und starrt meinen Halbsteifen entschlossen an. Gleich darauf nimmt er ihn in seine Hände und beginnt ihn zu massieren und mit seiner Zunge liebzukosen. Ich hatte schon bessere Blowjobs, aber die Situation ist gerade so verquer, dass ich nicht anders kann als einen kleinen Stöhner raus zu lassen. Meinen Kopf hebe ich nach oben und lasse ihn an der Wand angelehnt. Meine Hände befinden sich in Armins Haar und ziehen immer wieder mal leicht daran. Nach einiger Zeit - die Technik ist mittlerweile etwas besser - blicke ich an mir herunter und sehe, wie der Oberschüler meinen Penis abschleckt. Irgendwie süß. Wie ein kleines Kätzchen. Bei dem Gedanken beginnt es langsam bei mir zu kribbeln und der Orgasmus lässt nicht lange auf sich warten. Armin fängt meinen Samen mit seiner Hand auf und starrt die weiße, schmierige Flüssigkeit an. "Es ist heiß.", teilt er mit und stochert mit dem Zeigefinger der anderen Hand darin herum. Ich schließe die Augen und kröne mich innerich zu dem schlechtesten Vertrauenslehrer dieser Welt. Super gemacht, Erwin! Ab morgen bin ich arbeitslos. Ich ziehe mir meine Boxer und die Hose wieder hoch, mache den Gürtel zu und begebe mich in die Küche. Armin lasse ich so sitzen, was ihn nicht weiter stört. Meine Suche nach Taschentüchern ist erfolgreich und ich kehre an den Schauplatz meiner grausigen Taten zurück. Während ich Armins Hände sauber mache, sieht mir Betroffener nur zu. Auch beim Gehen sagt er nichts, sieht mich nur an und bleibt weiter auf dem Boden sitzen. Aber auch ich kann nicht mehr sagen als: "Ruf mich an ... " Danach mache ich mich aus dem Staub.

Scheiße! So hätte das ganz und gar nicht laufen sollen! Was mach ich denn jetzt?! ... Erstmal nach Hause fahren und drüber schlafen. Morgen fällt mir sicher etwas ein, wie ich diese situation hier unter Kontrolle bringen kann.

Gebraucht (Eren x Levi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt