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Ich wusste nicht, wie ich fortfahren sollte.


Es muss Hinweise in den Regeln gegeben haben, aber selbst wenn es so sei, ich hatte sie übersehen. Wie um alles in der Welt sollte ich ein Gift überhaupt erkennen können? Ich war keine medizinische Expertin, die auf solche Aufgaben spezialisiert war und ich hatte erst recht keine Ahnung, welche Gifte überhaupt existierten.

Unsicher beobachtete ich, was andere Leute taten. Die meisten schienen genauso ratlos zu sein wie ich. Sie standen mit panischem Gesichtsausdruck herum oder unterhielten sich mit ihren Begleitern, mit denen sie gekommen waren. Dann gab es noch diejenigen, die besonders ruhig waren, wie Chishiya, der einen berechnenden und doch zufriedenen Gesichtsausdruck hatte, und An, die mit ihren Gedanken schon in einer anderen Welt zu sein schien. Und dann war da noch Niragi, der vor sich hin lachte und gleichzeitig laut fluchte, bevor er allein losstürmte und in einem der vielen Gänge des Krankenhausgebäudes verschwand.


Ich war auf mich allein gestellt.


Langsam drehte auch ich mich um, bevor ich mich auf den Weg zu einem anderen Gang begab, in dem Niragi nicht verschwunden war. Es war besser, so schnell wie möglich mit der Suche zu beginnen, als abzuwarten und zuzusehen, was passieren würde. Am Ende konnten diese Minuten eine Rolle spielen und ich wollte nicht zu viel riskieren.

Je weiter ich mich von der Eingangshalle entfernte, desto ruhiger wurde es. Panisches Geschnatter wurde von einer unheimlichen Stille abgelöst, die zwischen den Wänden widerzuhallen schien und meine Schritte noch lauter machte, als sie eigentlich waren.

Ziellos schlenderte ich durch die Flure, stieg Treppen hinauf und schaute in verlassene Räume, ohne zu wissen, wonach ich eigentlich suchte.


Verbleibende Zeit: 165 Minuten.


Ich betrat einen Raum, der wie ein Aufenthaltsraum für das Personal aussah. Papiere und Bücher lagen verstreut herum, und es roch ein wenig faulig. Vorsichtig schaltete ich das Licht mit dem Lichtschalter ein und dieses tauchte den Raum in gelbliches Licht.

Vorsichtig ging ich umher und ließ meine Gedanken erneut zu den Regeln schweifen, die uns vorgelesen worden waren. In den letzten fünfzehn Minuten hatte ich versucht, mir bei der Suche etwas einfallen zu lassen, aber mir war immer noch nichts in den Sinn gekommen.

Vorsichtig fuhr ich mit meinen Fingern über den Schreibtisch, nur um Staub auf meinen Fingerspitzen zu finden.

"Hier bist du also hingewandert", sagte plötzlich eine Stimme und ich zuckte überrascht zusammen. Mein Blick fiel auf die Tür, wo ein gewisses platinblondes Individuum auf der Türschwelle ruhte und sich fast zu anmutig gegen das Holz lehnte. Es war irritierend, wie ruhig und gelassen er immer noch war.

"Als ob ich mich weit hätte entfernen können", schnauzte ich zurück, und mein Ton war schärfer, als ich es erwartet hatte.

"Reizbarkeit und Unruhe sind also wirklich Symptome? Wer hätte das gedacht?", antwortete er ruhig, "Und ich dachte schon, Niragi sei ein noch größeres Miststück als sonst." Er stieß sich vom Türrahmen ab und betrat den Raum, bevor er sich umsah.

Ich ließ meinen Blick wieder schweifen, während ich sorgfältig über seine Worte nachdachte. "Glaubst du, dass es sich um Symptome handelt?", frage ich unsicher, während ich mich auf ein Buch auf dem Tisch konzentrierte, "Nicht nur um einfache Stimmungsschwankungen oder Emotionen?" Ich sah auf, als ich hörte, wie er durch den Raum ging und sich jedes kleine Detail ansah, das ich schon vorher wahrgenommen hatte.

Down The Rabbit Hole | ChishiyaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt