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Es war so laut.


Mein Kopf dröhnte und Galle stieg in meine Speiseröhre, nur um wieder nach von meinem Schluckreflex nach unten gedrückt zu werden. Ich versuchte, die Augen zu öffnen, aber meine Sicht verschwamm und der Anblick war unerträglich, sodass ich sie fast sofort wieder schloss. Im selben Moment wurde etwas Nasses und Kaltes auf meinen Kopf und meinen Nacken gelegt, was mir für einen Moment süße Erleichterung verschaffte.

"Kannst du deine Augen öffnen, Shiraishi?", fragte eine unbekannte, sanfte Stimme und meine Aufmerksamkeit richtete sich sofort auf die Quellen. Fast augenblicklich öffneten sich meine Augen und ich schoss aus der Liegeposition hoch, in der ich mich befunden hatte. Mein Körper bestrafte mich sofort für die hektische Reaktion, indem mir schummrig wurde und ich mit einem Stöhnen zurück auf die weiche Oberfläche zurücksank.

"Vorsicht! Keine Sorge, du bist in Sicherheit! Alles ist in Ordnung, okay?", meinte die gleiche Stimme ein weiteres Mal, doch dieses Mal gelang es mir, das dazu passende Gesicht zu erspähen. Eine junge Frau mit Dreadlocks tauchte in meinem Sichtfeld auf und lächelte mir beruhigend zu, während sie auf einem kleinen Plastikstrohhalm herumkaute.

"Wo bin ich?", hörte ich mich fragen, während ich mir mit meinen Händen durch mein Gesicht strich, "Und wer bist du überhaupt?"

"Sie haben dich hierher zurückgebracht", antwortete sie ruhig, während sie sich auf einem Stuhl niederließ, der neben der Liege befand, auf welcher ich mich zu befinden schien, "Du bist im Seaside Paradise Hotel, auch bekannt als die Unterkunft für Beach."

Mein Herz sank zu Boden. "Dieser Wichser!", fluchte ich laut los, "Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht interessiert bin!" Endlich gelang es mir, meine Umgebung genaur zu inspizieren. Langsam ließ ich meinen Blick schweifen, während ich mich vorsichtig aufsetzte und meinem Körper diesmal die Chance gab, sich an die veränderte Position zu gewöhnen. Ich lag tatsächlich auf einer Art kleiner Liege, die mit einer dünnen Decke bedeckt war. Um mich herum befanden sich mehrere andere Liegen, die manchmal mit Schwerverletzten belegt waren. In der hintersten Ecke konnte ich eine Frau sehen, die einen Infusionsbeutel vorbereitete, und einen Mann, der sich um eine junge Frau kümmerte, die ununterbrochen wimmerte.

Es erinnerte mich an ein Krankenhaus, aber mit viel zu wenig Personal und fehlenden Ressourcen. Langsam blickte ich wieder zu der jungen Frau mit den Dreadlocks und unsere Blicke trafen sich.

"Weißt du, Aguni hat ununterbrochen über dich geredet, was übrigens selten vorkommt. Was hast du getan, um ihn zu beeindrucken?", wollte sie wissen, bevor sie sich lässig zurücklehnte. Ich nutzte die Zeit, um auf ihr Outfit zu starren, das von Anfang an aufreizend und gleichzeitig seltsam war. Sie trug einen Bikini, Badelatschen und eine Muschelhalskette, sowie das blaue Armband mit der Nummer dreizehn, sonst nichts.

Sie schien meinen Blick zu bemerken, denn ein leichtes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. "Glaub mir, ich würde dir mein Outfit sofort erklären, aber wenn ich es täte, würdest du dich wahnsinnig langweilen, wenn du Hatter gleich kennenlernst. Die Neugier hebe ich ihm für später auf", witzelte sie, "Auf dieses Stichwort hin sollten wir dich jetzt wohl in den Konferenzraum bringen. Ich habe ihm versprochen, dich dort abzuliefern, sobald du aufwachst. Die Fragen können wir auf später verschieben."

Ich wollte natürlich noch mehr wissen, aber sie ließ mir nicht viel Raum dafür, da sie mir von der Liege half und die nassen Tücher entfernte, die während meiner Bewusstlosigkeit über meine Stirn gelegt worden waren.

Ohne ein weiteres Wort zog sie mich mit sich, doch ich bemerkte, wie sich ihr Gesichtsausdruck immer weiter verhärtete, je näher wir den riesigen Hartholztüren kamen, die an jenem Tag auf mich gewartet hatten.


Down The Rabbit Hole | ChishiyaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt