Von dem ganzen Geschiebe und Gewusel in der Menge wurde mir leicht schwindlig.
Kuina hielt meinen Arm fest umklammert, damit wir uns in dem Chaos nicht gegenseitig verloren, während sie mich absichtlich in die Richtung schob, in die die Minderheit der Menschen lief. Und als ich dachte, dass das Drängeln und wütende Knurren der anderen, mit denen ich zusammenstieß, kein Ende nehmen würde, kam ein großer Tisch in Sicht. Auf der anderen Seite standen mehrere Leute, die eilig kleine Papierstreifen verteilten und über den Lärm hinweg nach Namen riefen.
"Du musst ihm deinen Namen sagen", rief mir Kuina ins Ohr, "Er wird dich von einer Liste streichen und dir einen Papierstreifen mit der Nummer der Gruppe geben, mit der du gehen wirst." Sie trat ein Stück vor. "Kuina Hikari", rief sie über das Getümmel hinweg, und der junge Mann griff nach einem Klemmbrett, bevor er mit seinen Augen über die Seiten huschte. Als er scheinbar gefunden hatte, was er suchte, nahm er ein Stück Papier aus einem Behälter und schrieb etwas darauf, bevor er es Kuina gab, die es ohne zu zögern entgegennahm, welche mich danach anstupste.
"Shiraishi Myne", ich folgte ihrem Beispiel und der Kerl wiederholte den Vorgang. Ich beobachtete, wie seine Gesichtszüge ein wenig ins Wanken gerieten und fragte mich, woran er in diesem Moment dachte, bevor er das Stück Papier nahm und es mir reichte, nachdem er etwas darauf gekritzelt hatte.
Dann packte Kuina mich wieder am Arm und zog mich vom Tisch weg, bevor sie mich zu zwei großen Hartholztüren führte, die den Eingang des Gebäudes markierten. Als wir hinausgingen, spürte ich, wie der frische Luftzug mich umgab und mir das Atmen wieder etwas leichter machte.
"Tut mir leid, dass ich gerade so grob war", entschuldigte sie sich, "aber man will die anderen Spieler nicht verärgern, wenn sie auf ihre Nummern warten. Sie werden sonst zu Furien." Sie führte mich zu einem Parkplatz, auf dem ich Menschen sah, die in Gruppen oder allein herumliefen. Nach einer Weile hielt sie neben einer Palme an, ließ mich los, drehte sich zu mir um und grinste ein wenig schief.
"Das ist verrückt", antwortete ich, während ich mich umsah, immer noch zu verblüfft, um irgendetwas von dem zu verstehen, was hier vor sich ging, "Was zum Teufel ist das hier? Eine Anstalt für gehirngewaschene Sektenmitglieder?"
"So kann man es auch beschreiben", kicherte sie, "so ist es jeden Abend, die Leute drehen durch wegen dem Hutmacher und seinen scheinbar motivierenden Reden. Allerdings konnte ich sehen, dass du überhaupt nicht beeindruckt warst."
"Nicht im Geringsten", murmelte ich, während ich Nanami auf uns zukommen sah, "sehen die anderen nicht, dass sie benutzt werden? Es ist im Grunde eine Opfergabe!"
Meine beste Freundin trat an meine Seite und begrüßte Kuina mit einem Nicken, bevor sie sich zu mir umdrehte, denn sie schien meine letzten Worte gehört zu haben. "Sie sehen nur die andere Seite", antwortete sie, während sie einem betrunkenen Mann ausweichen musste, der viel zu nah an uns vorbei torkelte, "Sie werden von den materialistischen Dingen angelockt. Drogen und Alkohol bewirken Wunder in dieser Welt. Der Hutmacher scheint in ihren Augen wie ein Gott zu sein, weil er sie ihnen zur Verfügung stellt."
"Und sie folgen seinem Befehl, um dieses Privileg nicht zu verlieren", fuhr Kuina fort, "er hat sie in der Hand." Sie streckte die Arme über den Kopf, das weiße Blatt Papier immer noch in der Hand.
"Das ist einfach nur krank", ich schnitt eine Grimasse, "Nicht nur, dass sie ihm vertrauen, sondern auch, dass sie in dem Zustand spielen, in dem sie sind. Sie unterzeichnen ihren Totenschein!"
Beide Frauen glucksten leicht, bevor Kuina ihre Hand auf meine Schulter legte. "Bete einfach, dass du nie in ein hartes Spiel mit denen gerätst", antwortete sie, bevor sie meinen beste Freundin anschaute. "Hey Naruse, welche Nummer hast du? Und du auch, Shiraishi, was steht auf deinem Zettel?"
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Down The Rabbit Hole | Chishiya
Fanfiction„Würdest du mir bitte sagen, welchen Weg ich von hier aus nehmen soll?" „Das hängt sehr davon ab, wo du hinwillst." „Es ist mir ziemlich egal, wohin." „Dann ist es auch nicht so wichtig, welchen Weg du nimmst." „Aber ich werde an meinem Ziel ankomme...