Noch sieben Sekunden.
Ich zappelte in seinem Griff, während er mich lachend zu Boden drückte und meinen Oberkörper mit seinen Beinen festnagelte. Anhand seines Drucks wusste ich, dass er nicht locker lassen würde - entweder ich gab auf und ließ die Uhr ablaufen, oder ich verteidigte mich aktiv.
Mit einem leisen Schrei schaffte ich es, ihn mithilfe einer Hüftbewegung aus dem Gleichgewicht zu bringen und damit ein wenig Bewegungsfreiheit für mich zu schaffen, denn er hatte mit seinem Griff nicht bedacht, dass Beine ebenfalls zur Waffe werden konnten, wenn man es darauf anlegte.
Durch den Schwung konnte ich ein wenig nach oben rutschen, bevor ich mit meinem Knie dorthin trat, wo seine bedeutsamste Schwachstelle war. Mein Knochen kollidierte mit seinem Hoden und er jaulte augenblicklich los, bevor er von mir abließ. Ich nutzte die Sekunden, um mich auf die Füße zu ziehen, doch der Erfolg währte nicht allzu lange, da er mein Bein packte und mich erneut in seine Richtung zog.
Ich nutzte mein linkes Bein und trat ihm mit meinem Fuß ins Gesicht, wobei ich fast selbst wieder zu Boden ging, da mir der Halt zur Erde fehlte. Ein verdächtiges Knacken hallte durch die Stille und er fiel reglos zu Boden, während seine Nase zu bluten begann. Erst tat er mir leid, doch im nächsten Moment waren die Schuldgefühle wieder verschwunden, als ich mich daran erinnerte, dass er mir offen verkündet hatte, er würde an meinem Tod Freude finden.
Die Mäuse haben ein Käsestück in ihr Nest gebracht! Katzen, seid auf der Hut!
Ich griff nach dem Käsestück, das ich bei dem Zwischenfall verloren hatte, bevor ich mich ohne Zurückzublicken auf dem Weg zur sicheren Zone machte. Diese erreichte ich auch zum Glück ohne weitere Probleme und mein Herz machte einen erleichterten Satz als ich den sicheren Ort endlich betrat.
Die Mäuse haben ein Käsestück in ihr Nest gebracht! Katzen, seid auf der Hut!
Ich strich mir eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht und holte wieder einmal tief Luft, während ich versuchte, mein erhitztes Gemüt ein wenig zu beruhigen. Heiya flitzte im selben Moment durch die Tür, dicht gefolgt von einer Katze, die eine abrupte Vollbremsung hinlegte. Ich hörte, wie der Mann sich lautstark beschwerte, doch Heiya zeigte ihm wieder einmal nur ihren Mittelfinger, während sie das Käsestück leichtfertig in den Eimer schmiss.
Die Mäuse haben ein Käsestück in ihr Nest gebracht! Katzen, seid auf der Hut!
"Du siehst aus, als wärst du dem Tod nur knapp entkommen!", meinte sie als sie meine verkrampfte Körperhaltung entdeckte, "Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen - aber du musst uns wieder helfen, sonst wird dieses Spiel niemals erfolgreich enden!" Sie trat einen Schritt zur Seite, um die Frau durchzulassen, die durch den Hintereingang hereingekommen war, während ihr Blick weiterhin auf mir ruhte.
Die Mäuse haben ein Käsestück in ihr Nest gebracht! Katzen, seid auf der Hut!
"Noch vier Stückchen, Myne-chan", sie grinste mich an, "Dann kannst du meinetwegen heulen und schreien so viel du willst, aber jetzt brauchen wir dich noch!" Mit diesen Worten ließ sie mich stehen und schlüpfte wieder ins Unterholz, während ich mich auf das Fenster konzentrierte, wobei ihre Worte in meinem Kopf nachhallten.
Ich suchte nach der Verzweiflung, nach der Reue und nach dem Terror, die schon längst hätten einsetzen sollen, doch ich fand nur eine Leere und Ruhe, die ich nicht erklären konnte. Am Anfang des Spiels war ich noch so verängstigt und verstört gewesen, doch jetzt war dieses Gefühl verschwunden.
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Down The Rabbit Hole | Chishiya
Fiksi Penggemar„Würdest du mir bitte sagen, welchen Weg ich von hier aus nehmen soll?" „Das hängt sehr davon ab, wo du hinwillst." „Es ist mir ziemlich egal, wohin." „Dann ist es auch nicht so wichtig, welchen Weg du nimmst." „Aber ich werde an meinem Ziel ankomme...