Kapitel 31

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Krissi P.o.V

"Mensch Krissi jetzt warte doch mal" maulte Ann und rannte hinter mir her. "Tja Frau Brömmel, Sie müssen wohl etwas an ihrer Ausdauer arbeiten." warf ich ihr lachend über die Schulter entgegen. "Sie müssen wohl etwas an ihrer Ausdauer arbeiten" äffte sie mir nach "Kann ja nicht jeder Leistungssport machen." Ich lachte nur auf und blieb am Schalter stehen. Wenig später kam Ann schnaufend neben mir zum stehen "Vielleicht sollte ich doch mehr Sport machen." Ich schaute sie bedeutungsvoll an "Ich glaub auch. Guck dich mal an, Nene das kommt überhaupt nicht in die Tüte. Du bist gut so wie du bist." Sie nickte nur, was ich wieder mit einem Lachen kommentierte. Oh man, war ich wirklich so gerannt? Kam mir gar nicht so vor. Ich ging an den Schalter und lächelte die Frau an. Nachdem wir eingecheckt hatten setzten wir uns noch in einen Bäcker im Flughafen. "Freust dich schon auf Marco?" grinste Ann. "Klar. Du nicht auf Mario?" lachte ich. "Natürlich. Aber ich muss ja gleich am nächsten Tag wieder weiter" Ich nickte "Wann kommst du eigentlich wieder?" "Ich fliege ja dann jetzt Donnerstag nach München und am 12. Geht es weiter nach Paris, das müsste der Freitag sein. Da flieg ich dann nachmittags weiter und komme dann am Sonntag wieder zurück." Ich nickte interessiert. „Und wann geht es bei dir weiter mit dem Training?" Ich trank einen Schluck von meinem Kaffee „Ich denke direkt wenn wir wieder in Dortmund sind." Ann schaute auf ihre Uhr und meinte „Los komm. Lass uns langsam losgehen, unser Flug geht bald." Ich nahm noch den letzten Schluck aus meiner Tasse und machte dann mein Handy in meine Tasche. Ich stand auf und sah zu Ann „Wo müssen wir hin?" „Dahinten." Sagte sie und zeigte an mir vorbei nach rechts. Wenig später saßen wir auf unseren Plätzen. „Lass uns mal ein Foto machen." Sagte eine grinsende Ann. Ich nickte lächelnd. Sie hielt ihr Handy mit der linken Hand, während ich leicht versetzt rechts an ihr vorbei schaute. Wir lächelten beide in die Kamera und Ann machte ein paar Fotos. „Schickst du mir die?" Fragte ich sie. „Klar." Antwortete sie lächelnd. „Normalerweise würde ja eins davon jetzt auf Instagram kommen." Sagte ich grinsend als ich mir die Fotos anschaute, nachdem Ann sie mir geschickt hatte. „Normalerweise? Aber..?" Ich lachte leicht „Ich glaube wir haben mit unserer Aktion am Strand genug Trubel ausgelöst. Reicht fürs erste." Sie lachte auf „Vielleicht hast du Recht." „Natürlich hab ich das." Sagte ich gespielt arrogant. „Kristina Swerkowitch es reicht langsam mit ihrem Selbstbewusstsein." Ich lachte nur. Oh man. Hätte mir jemand vor ein paar Monaten gesagt, dass ich jetzt hier mit Ann-Kathrin Brömmel im Flugzeug sitze und lache, Elly und ich mit Felix Götze und Marco Reus zusammen sind, dann hätte ich wahrscheinlich gelacht und denjenigen für verrückt erklärt. Jetzt sitze ich hier und erlebe genau das. Die Durchsage, dass wir gleich starten würden, sich alle anschnallen sollten und so weiter, riss mich aus meinen Gedanken. Ich war einer der Menschen, die bei Autofahrten oder Flügen immer schliefen. Also nahm ich meine Kopfhörer raus und machte meine Musik an. Ich schaute nocheinmal zu Ann rüber. Als ich sah, dass sie es mir gleich machte, lehnte ich mich zurück und schloss meine Augen. Wenig später war ich auch schon eingeschlafen. Ich wurde wach, als jemand meine Hand packte und sie fest drückte. "Krissi,wach mal schnell auf." Ann. Gerade könnte ich sie umbringen. Wenn ich einmal schlafe und dann geweckt werde bin ich unausstehlich. Ich hasse das so. Ich machte langsam meine Augen auf und warf einen genervten Blick zu ihr rüber. "Was?!" Ann sah unsicher zu mir. "Hier passiert irgendwas." Erst jetzt fiel mir auf, dass wir gerade dabei waren zu landen und das Flugzeug wackelte. Ich sah aus dem Fenster, schnappte mir Anns Handgelenk und schaute auf ihre Uhr. Ok, wir konnten unmöglich da sein. Wir sind gerade mal eine dreiviertel Stunde geflogen. Ich sah mich um, die anderen Passagiere schliefen entweder oder waren so in ein Buch vertieft, dass sie nichts bemerkten. Ich hörte Lärm von vorne aus dem Cockpit. Mir wurde ziemlich unwohl und auch Ann schaute ziemlich ängstlich drein. Ich kramte in meiner Tasche. Ann beugte sich zu mir runter und flüstert "Was machst du da?" "Egal was hier gerade vorgeht und in den nächsten Minuten auf uns zukommt, es ist nichts gutes. Ich suche mein Handy, das habe ich zur Not nämlich immer gerne bei mir. Danach müssen wir uns dann irgendwas überlegen." "Sollten wir nicht vielleicht erstmal den anderen Leuten hier Bescheid geben." Ich schüttelte energisch den Kopf "Bloß nicht. Das erweckt Unruhe und Aufsehen. Jetzt komm mit." Ich stand auf und sah mit einem Blick nach hinten, dass Ann mir brav folgte. Ich merkte gerade noch rechtzeitig, wie die Tür vom Cockpit langsam aufging. Wir waren mittlerweile irgendwo im nirgendwo gelandet, wie die restlichen Personen hier nichts davon mitbekommen haben, ist mir ein Rätsel. Ich meine man merkt doch wenn ein Flugzeug landet und erst Recht bei dem Lärm der vorne im Cockpit herrschte. Irgendwie dämlich. Schnell packte ich Anns Hand und zog sie mit hinter die Tür, welche sich glücklicherweise gerade neben mir befand. Kurz darauf hörten wir Schritte an der Tür vorbeigehen und ein lautes Gemurmel brach unter den Passagieren aus. "Das ist egoistisch Krissi, den anderen nichts zu sagen und sich hier zu verstecken." Flüsterte Ann mir leise zu. Kurze Zeit später konnte man einen Schuss hören und jemanden der sagte "Möchte noch jemand seine Meinung sagen?!" Ich drehte mich zu Ann um und flüsterte "Findest du das immernoch egoistisch? Wir müssen jetzt unseren eigenen Arsch retten." Ich nahm sie in den Arm, sie zitterte am ganzen Körper. "Hey wir kommen hier raus. Bald sitzt du wieder neben Mario okey?" Gab ich tonlos von mir. Sie nickte nur. Kurz darauf hörten wir erneut Schüsse. Es war wie in einer von diesen Krimiserien. Wir saßen hier drin, beteten und handelten instinktiv. Es vergingen Minuten, welche mir vorkamen wie Stunden. Plötzlich ging die Tür zu unserem Raum auf. Zu unserem Glück standen wir direkt hinter der Tür, sodass man uns nicht sehen konnte wenn man nur flüchtig in den Raum schaute. Ich hielt Ann schnell den Mund zu und bedeutete ihr leise zu sein. "Ist da noch wer?!" Hörte man eine tiefe Stimme rufen. "Nein hier ist niemand." Sagte derjenige direkt neben uns hinter der Tür. "Bist du dir sicher?!" Ich hielt die Luft an. Oh Gott das kann doch alles nur ein Traum sein, ein reiner Albtraum. "Nein hier ist wirklich keiner." Erwiderte die Person wieder. Das ich einer Tür mal mein Leben verdanke, hätte ich ja auch nie gedacht. Die Tür wurde wieder geschlossen, Ann und ich atmeten erleichter aus. Mein Puls war gerade über 180. Echt, Ich glaube wenn das hier vorbei ist und wir hier heile rauskommen, dann werden Ann und ich danach so zusammenrücken. Da wird sie dann wahrscheinlich nach Elly einer der wichtigsten Stützen in meinem Leben. Ich meine wenn man sowas zusammen durchmachte und überlebte. Was Marco und Elly wohl gerade machten? Wie geht es den beiden? Wussten sie schon Bescheid, was hier vor sich ging? Die ganzen Fragen schwirrten nur so in meinem Kopf herum. Ich wurde durch erneutes Gebrüll aus meinen Gedanken gerissen. "Jeder hier von euch bleibt genau da sitzen wo Er oder Sie ist. Wer auch nur eine falsche Bewegung macht...endet so wie die anderen." Ohne zu sehen welche Gestiken er machte, wusste ich das er mit seinem letzten Satz die meinte, die schon Tod waren. Ich hörte wie er dann seinem Komplitzen zu zischte "Los hol alle ins Cockpit, dann sehen wir weiter. Dennis bleibt hier als Wache in der Tür stehen, damit auch ja keiner von denen abhaut." Sie mussten direkt vor unserer Tür stehen. Dann waren Schritte die sich entfernten und ein paar mal das öffnen und schließen einer Tür zu hören. Jetzt war es deutlich ruhiger, als vorher. Okey, jetzt oder nie. Ich hoffte einfach, dass Ann jetzt verstand was ich vorhabe und mir blind vertraute.

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