Kapitel 3

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Krissi P.o.V

Als ich sah wie Elly zu Boden fiel blieb mir das Herz stehen. Ich schrie ihren Namen, doch sie sagte mir ich solle da stehen bleiben. Ich dachte im Leben nicht daran sie dort alleine liegen zu lassen. Doch in dem Moment als ich zu ihr wollte, packte mich jemand am Arm und verhinderte das ich zu Elly konnte. Ich wollte gerade laut anfangen zu schimpfen,als ich sah das es mein Trainer war, der mich festhielt. Wo der jetzt her kam wusste ich nicht und es war mir in dem Moment auch total egal,denn für mich zählte nur meine Cousine,die mittlerweile schon von Ärzten umlagert wurde. Ich sah meinen Trainer bittend an: "Tom lass mich bitte zu ihr."

Doch der schüttelte den Kopf und sagte: "Nein sonst verletzt du dich auch noch."

Ich hörte wie einer der Ärzte sagte: "Sie muss sofort ins Krankenhaus."

Mein einziger Gedanke war das ich mit muss und zwar sofort. Ich wollte mich von Tom los machen, doch er hielt mich weiter fest und sagte: "Du bleibst hier, du hast Training nachzuholen. Wir machen jetzt eine halbe Stunde Torwürfe und dann fahr ich dich ins Krankenhaus."

Ich wusste das ich mich nicht konzentrieren konnte,aber ich wusste auch das Widerstand zwecklos gewesen wäre. Ich konnte ihn verstehen, immerhin hatten wir am Wochenende ein Spiel und die Mannschaft brauchte mich.Hätten wir dieses Spiel nicht würde er mich sofort fahren,aber er machte nunmal seinen Job und dazu gehört mich für die Spiele Fit zuhalten,egal unter welchen Umständen. Die halbe Stunde war die längste meines Lebens. Ich war mit meinen Gedanken nur bei Elly und machte mir unheimlich Sorgen um sie. Als wir fertig waren konnte es mir nicht schnell genug gehen. Ich war in Rekordzeit umgezogen und war schneller als ich es eigentlich für möglich gehalten hätte im Krankenhaus. Ich sprintete schon förmlich zum Empfang um mich zu erkundigen wo Elly liegt,als sie mir die Auskunft gegeben hatten fuhr ich schnell mit dem Fahrstuhl in die richtige Etage und fragte dort wie ich zu meiner Cousine komme. Doch wie immer lief etwas nicht nach Plan, denn die Krankenschwester sagte mir das ich nicht zu Elly durfte, sie bräuchte Ruhe und ich solle Morgen wiederkommen. Ich wollte nicht weg und so setzte ich mich auf einen der Stühle,die am Rand standen und entschied mich meine Nacht hier zu verbringen. Es vergingen Stunden und obwohl es erst 18:00 Uhr war, wurde ich plötzlich total müde. Doch ich wollte nicht schlafen, ich musste wach bleiben falls ich doch früher zu Elly durfte. Ich beschloss mir einen Kaffee zu holen und ging zum Automaten. Als ich mich mit meinem heißen Kaffee in der Hand umdrehte, um auf meinen Platz zurück zu gehen, stieß ich in jemanden hinein. Ich verschüttete den gesamten Kaffee auf dem T-Shirt der Person. Erschrocken schlug ich mor die Hand vor den Mund.

"Oh mein Gott, das tut mir leid. Es war nicht mit Absicht."

Ich hörte eine Männerstimme sagen: "Nicht so schlimm,ich hätte auch besser aufpassen müssen."

Als ich aufsah schaute ich genau in das Gesicht von Marco Reus, dem Fußballer überhaupt. Mir blieb kurz der Atem weg, ich durfte jetzt bloß keine Attacke oder Sonstiges bekommen, denn es war alles ohnehin schon peinlich genug. Plötzlich holte er sein Portmonee raus und kaufte einen Kaffee. Als er ihn mir hin hielt, schaute ich ihn nur fragend an.

"Für dich. Deinen hab ich ja nun mal auf den Boden befördert und du siehst aus als könntest du ihn gebrauchen."

Ich sah ihn an.

"Na danke auch."

"Nein so war das nicht gemeint. Du bist ein hübsches Mädchen,aber du siehst sehr müde aus."

Ich nickte nur und schaute auf den Boden, denn ich konnte keinen Ton raus bringen und war nach seinem Kompliment etwas rot geworden. Ich nahm den Kaffee und setzte mich zurück auf meinen Platz. Er setzte sich neben mich und sagte: "Soll ich dich irgendwo hinbringen."

Er stoppte und schien zu überlegen,um dann schüchtern fortzufahren: "Oder willst du vielleicht mit zu mir, also nur so als Angebot."

Ich sah ihn mit großen Augen an und ich wusste, dass ich ihn wahrscheinlich nie wieder sehen werde wenn ich jetzt nicht mitgehen würde, aber dann dachte ich an Elly und entschied mich hier zu bleiben. Sie würde mich töten wenn sie das mitkriegen würde,denn sie wusste das er Aufgrund seiner sportlichen Einstellung ein totales Vorbild für mich war, aber ich wollte hier bei ihr bleiben.

Also schüttelte ich den Kopf und sagte: "Nein danke,aber ich bleibe hier. Meine Cousine wurde eingeliefert und ich durfte bis jetzt noch nicht zu ihr,ich mache mir große Sorgen."

Er nickte verständnisvoll und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Ich betrachtete ihn eine Zeit lang von der Seite und ich musste sagen,dass er mal wieder total gut aussah.

Irgendwann stand er auf und meinte: "Es tut mir leid,aber ich muss jetzt los. Bist du dir sicher das ich dich nicht doch mitnehmen soll?"

Ich nickte wieder und verabschiedete mich von ihm. Auf halben Weg drehte er sich nochmal um und schenkte mir ein Lächeln, ich lächelte zurück und schaute ihm weiter hinterher. Als er durch die Tür verschwand wurde ich traurig. Ich wusste ich würde ihn nie wieder sehen,ich meine er ist Fußballprofi warum sollte er da mit einem 17 jährigen Mädchen,wie ich es war, etwas zu tun haben wollen? Noch dazu kam das er 25 Jahre alt ist,das konnte nicht funktionieren. Ich musste über meine eigene Naivität lachen,wie konnte ich nur so blöd sein und schon nach knapp einer Stunde an sowas denken. Ich stand auf und ging nochmal runter in den Eingangsbereich, dort suchte ich den Kiosk. Als ich fündig wurde kaufte ich ein Buch, denn Elly liest unheimlich gerne und auch sehr viel, so hatte sie dann spätestens morgen etwas zu lesen. Als ich wieder oben ankam stand der Arzt im Flur und schien mich zu suchen. Denn als ich bei ihm ankam sagte er mir das ich doch nochmal zu Elly durfte, allerdings nur wenn ich mich ruhig verhielt. Froh darüber doch noch zu ihr zu dürfen folgte ich dem Arzt in ihr Zimmer, dennoch war ich, obwohl es genau das war auf was ich gewartet hatte, nicht ganz bei der Sache. Denn ich hatte immer irgendwo Marco in meinem Kopf und ich kriegte ihn da auch nicht raus.

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