~Elly P.o.V~
Ich wusste nicht wie lange ich schlief, doch ich wachte so langsam auf. Ich spürte, dass jemand neben mir lag. Ich schlug die Augen auf und schaute nach rechts neben mir lag Krissi und schlief tief und fest.
Hinter ihr war das Fenster, und es war draußen stock dunkel. Also musste es spät in der Nacht sein.
Links neben meinem Bett war das von Felix.
Ich schaute zu ihm und er schlug fast sofort die Augen auf. Ruckartig setzte er sich auf, als er meine Tränen sah. Jetzt fiel meine Fassade und ich zeigte das meine Gefühle über mich geschwappt waren wie eine Welle: Der Frust, kein Training zu haben, die Schmerzen, ich brachte allen nichts als Sorgen, die Worte von Maria. Ich konnte die Mauer, die ich all die Jahre so mühsam aufgebaut und gepflegt hatte einfach nicht mehr aufrechterhalten.
Er stand auf und kam irgendwie zu mir. Er zog mich hoch und wir schafften es irgendwie, uns auf sein Bett zu setzen. Dort nahm er mich dann einfach in den Arm und sagte nichts, war einfach für mich da.
Nach einer Weile fragte er: „Woher kennst du Maria eigentlich und was hat sie vorhin gemeint?“
Ich wusste, dass diese Frage kommen würde. Dennoch war ich nicht drauf vorbereitet gewesen.
Ich schwieg einen Moment, bis ich antwortete: „Ich ging mit Maria, vor meiner Zeit hier an der Sportschule, in die gleiche Klasse. Noch in meiner Heimat, in Sachsen-Anhalt. Und sie hat mir das Leben extrem schwer gemacht. Sie hat mich erst aus der Klasse vergrault und dann hat sie’s doch echt geschafft mich von der Schule zu ekeln. Meine besten Freundinnen sind mir zwar gefolgt und leben ebenfalls hier in Dortmund, jedoch haben die beiden sich nicht für unsere Schule qualifizieren können. Nur Krissi und ich habens geschafft. Aber wir treffen uns regelmäßig. Und da niemand außer den dreien und unseren Familien wussten, wo wir sind, hatte ich gehofft, dass sie mich nie wieder fertig machen könnte. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Und das mit dem Krüppel… ich hatte einen Unfall, wenn man das so nennen kann. Es gab Komplikationen bei meiner Geburt, bei denen ein Nerv in meiner Schulter riss und ich konnte lange Zeit meinen linken Arm nicht bewegen. Aber ich hatte das Glück Hilfe zu bekommen. Mein kleiner Bruder muss regelmäßig zu einer Ärztin gehen. Er hat ADHS. Meine Mum hat oft mit dieser Ärztin gesprochen und irgendwie sind sie dann auf mich gekommen und sie hat der Ärztin von meinem Arm erzählt. Die Ärztin meinte, dass ihre alte Studienfreundin aus Hannover sich auf meine Krankheit spezialisiert hat und mir helfen könnte. Sie operierte mich letztendlich, doch war es damit nicht getan. Ich musste Muskelaufbautraining machen, doch genau das hab ich nicht getan, bis ich den Traum entwickelte, auf eine Sportschule zu gehen. Ich wechselte von der Sekundarschule aufs Gymnasium und fing gleichzeitig mit Karate an, was meine große Leidenschaft wurde. Ich strengte mich extrem an, um das zu schaffen, was ich jetzt erreicht hatte. Ich kam damals in die Klasse von Marie, die zu der Zeit meine beste Freundin war, doch wegen ihr wechselte ich wieder die Klasse. Dort hatte ich meine beste Freundin, die es bis heute ist, und gute Freundinnen. Und ich entwickelte meine unglaubliche Liebe zum BVB. Ich weiß auch nicht, woher es kam, aber auf jeden Fall waren wir damals ziemlich verrückt. Wir schickten uns Bilder und schwärmten, was für tolle Spieler es gibt. Das war eigentlich die schönste Zeit meines Lebens. Ich begann mehr und mehr zu leben und an Träumen festzuhalten. Das bewahrte mich eigentlich immer vor Depressionen. Nicht zu verachten ist natürlich Krissi. Sie war immer für mich da, genauso wie es umgekehrt war und immer noch ist. Ich könnte mir ein Leben ohne Krissi nicht mehr vorstellen. Es ist einfach so. Tja, dann kam wieder ein Tief. Ich wurde wieder gehänselt, aus unterschiedlichen Gründen. Krissi und ich haben jeden Tag geschrieben und sind dann irgendwann auf die verrückte Idee gekommen den Traum vom Sportgymnasium zu verwirklichen. Also begannen wir zu trainieren und schafften letztendlich die Aufnahmeprüfung für diese wundervolle Schule, wo ich akzeptiert wurde. Ich fühlte mich wieder wohl, ich war wieder glücklich.“
Als ich endete drückte er mich noch fester an sich. Er sagte nichts, kein Lachen oder sonst was. Einfach nur stille.
„Du solltest noch etwas schlafen. Krissi wird sonst ausflippen.“
„Ich weiß. Aber schau. Sie hat mein Bett in Beschlag genommen.“
„Na und? Du kannst gerne bei mir bleiben. Oder du schubst sie raus. Das wäre auch ein Möglichkeit.“
„Aber keine Alternative. Sie geht an die Decke wenn ich das mache.“
„Dann bleibst du halt bei mir.“
Ich nickte nur und er rutschte rüber auf die eine Seite des Bettes. Während ich mich auf die andere Seite legte. Er zog mich an sich und legte einen Arm um mich. So fielen wir beide in einen tiefen und ruhigen Schlaf, aus dem wir nicht gerade sanft gerissen worden. Von einem Tollpatsch, der sich Götze nennt.
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We don't meet people by accident- They are meant to cross our path for a reason
FanficEin Sportunfall hat ihr Leben verändert. Ein Moment und ihre Zukunft steuerte in eine vollkommen andere Richtung. Eine Begegnung und das Drama ist vorprogrammiert. Elena und Kristina. Zwei sportbegeisterte Mädchen am Sportgymnasium in Dortmund. Sie...