Kapitel 18

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Als wir wieder im Krankenhaus waren, wusste ich, dass die drei wach seien mussten. Es war mittlerweile Mittag und ich wusste von Felix, dass er kein Langschläfer war. Er war immer vor um 11 wach. Als wir das Zimmer betraten, lagen die Blicke 3 auf uns. Mario setzte mich auf meinem Bett ab und Felix warf Marco und Krissi diesen Blick zu, der meistens nichts Gutes bedeutete. Die beiden verließen das Zimmer und im Vorbeigehen warf Krissi mir diesen Das-klären-später -Blick zu. Ich zuckte nur unschuldig mit den Schultern und grinste. Als die beiden draußen waren legte Felix auch schon
„Was habt ihr euch eigentlich dabei gedacht?! Habt ihr auch nur im Entferntesten daran gedacht, was ihr hier lostretet? Oder hast du an deine Gesundheit gedacht Elena? Und Mario, du bist ein erwachsener eigenständiger Mensch, hast du wirklich nicht mal so viel Verstand, ein verletztes Mädchen im Krankenhaus zu lassen? Ich meine du weißt wie’s in mir aussieht!“
Ich schaute ihn entschuldigend an und wollte gerade etwas sagen, als Mario anfing.
„Weiß ich das? Weiß ich wie es in dir aussieht? Nein, ich denke nicht.“
Er sagte das mit einem kalten Unterton, der mich schaudern ließ. Ich sah zu Felix, dem der Schreck ins Gesicht geschrieben war. Er war ziemlich blass und schaute seinen Bruder enttäuscht an. Dann bekam sein Gesicht einen wütenden Ausdruck. Er sprang auf und versuchte sein verletztes Bein etwas zu belasten, was auch einigermaßen klappte.
„DAS IST JETZT NICHT DEIN FUCKING ERNST?! VERDAMMT MARIO! ICH LIEBE SIE UND DAS WEIßT DU VERDAMMT NOCHMAL GANZ GENAU!!!!!“
Es war still. Totenstill. Ich sah ihn an und wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Er sah mir in die Augen, sie schauten mich verletzt an.
„Verdammt, Elly. Ich liebe dich. Und das schon eine Weile.“
Ich war sprachlos. Doch er deutete es falsch. Als ich nicht antwortete humpelte er aus dem Zimmer. In meiner Panik, er könnte Dummheiten machen stand ich auf.
Ich drehte mich zu Mario und brüllte ihn an: „WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN DEINEN BRUDER DERMAßEN ZU VERLETZEN?!“
Er bekam von mir eine saftige Ohrfeige und ehe er etwas sagen konnte humpelte ich ohne Krüken oder ähnliches aus dem Zimmer. Mein einziger Gedanke war im Moment Felix zu finden. Da auch er nicht richtig laufen konnte musste er sich recht bald ausruhen. Ich fand ihn schweratmend auf einer Bank sitzen. Er war sehr geknickt, man sah es an seiner Körperhaltung. Ich wollte ihn gerade rufen, als ich sah, wie sich jemand neben ihn setzte. Als ich diese wasserstoffblonden Haare erkannte brach meine Welt zusammen. Mich verließ jegliche Kraft und ich sank auf dem Boden zusammen, als ich sah, wie sie ihn küsste. Mir lief eine einzige Träne die Wange hinunter, die ich wütend wegwischte. Was hatte ich mir damals geschworen? Keine Schwäche zeigen und vertraue nur denen, die du so gut kennst wie dich selbst. Ich war kein Schwächling, ich war es einmal und werde es nie wieder sein. Wegen so einem Arsch lasse ich mir mein Leben nicht wieder kaputt machen. Ich stand auf lief auf ihn zu und zog ihn am Kragen von der Bank hoch und schlug ihm die geballte Faust mit voller Wucht ins Gesicht.
„Ich lasse mich von niemandem verarschen, schon gar nicht von einem verlogenem Schwein wie dir.“
Ich funkelte ihn noch einmal böse an und ging dann erhobenen Hauptes zurück ins Zimmer. Von dort rief ich Krissi an und sagte ihr, dass ich mich auf Eigenverantwortung entlassen ließ. Sie stimmte widerwillig zu, denn sie merkte, dass etwas vorgefallen war, da ich so ziemlich emotionslos war. Mario ignorierte ich eiskalt, während ich meine Tasche packte. Als ich damit fertig war ging ich zur Rezeption der Station und entließ mich. Bei dieser ganzen Aktion begegnete ich Felix nicht ein einziges Mal. Gut so für ihn, denn wenn ich ihn noch einmal gesehen hätte, dann hätte er jetzt eine Blessur mehr. Ich wartete am Eingang auf Marco und Krissi. Ich sah schon seinen Wagen, als ich hörte, wie jemand meinen Namen rief. Ich drehte mich um und sah Felix, der mit seinen Krücken angejumped kam. Ich sah ihn kalt an und schon stand Marcos Wagen vor mir. Ich stieg schnell ein und zog die Tür zu.
„Marco fahr los! Nun mach schon! Ich will ihn nicht mehr sehen.“
Ich öffnete das Fenster und rief, während Marco losfuhr: „Ich will dich nie wieder sehen, du verlogenes Arschloch!“
Wieder lief mir eine einzelne Träne meine Wange runter. Er hatte sie gesehen und ich wischte sie mir wütend weg. Ich schloss das Fenster und schaute nicht zurück. Auch Krissi hatte sie gesehen, doch noch stellte sie keine Fragen.
„Ich hoffe die kennen unsere Adresse nicht. Und wagt es euch die ihnen zu geben. Ich weiß nicht, was ansonsten passiert.“
Marco sah mich durch den Rückspiegel forschend an. Als Krissi dies bemerkte legte sie ihre Hand auf seine und sah ihn beruhigend an. Man sah ihm an, dass er wusste wie ernst die Situation war und dass sein bester Kumpel Scheiße gebaut hat. Dementsprechend machte er sich seine Gedanken. Er setzte uns zu Hause ab, wo ich mich erst mal aufs Sofa fallen ließ. Ein wohliges Seufzen rutschte mir über die Lippen. Ach wie ich dieses Haus doch vermisst hatte.
„So, und jetzt will ich wissen, was passiert ist.“, sagte Krissi ernst.
„Nun ja, nach dem ihr weg wart, hat Mario scheiße gelabert, was Felix dazu gebracht mir zu sagen, dass er sich in mich verliebt hat. Und ja, ich war sprachlos, weil ich mir das schon die ganze Zeit gewünscht hatte, aber er hatte meine Sprachlosigkeit falsch gedeutet. Er sah verletzt aus und ist, ohne Krücken aus dem Zimmer gestürmt. Ich war so erschrocken, dass ich ebenfalls, ohne Laufhilfen, hinausgestürmt bin. Als ich ihn gefunden hatte, saß er auf einer Bank und neben ihm Maria. Er hat sie geküsst und da sind mir die Sicherungen durchgebrannt und ich hab ihm eine gescheuert. Dann bin ich ins Zimmer, hab dich angerufen und meine Sachen gepackt. Bei dieser ganzen Aktion haben ich Mario die ganze Zeit ignoriert und bin Felix nicht einmal begegnet. Tja, und den Rest kennst du ja.“
Sie nickte stumm und setzte sich neben mich. Sie nahm mich in den Arm und ich begann zu weinen. Er hatte mich einfach so verletzt, dass ich es nicht mehr verdrängen konnte. Es tat gut einfach mal alles rauszulassen, auch wenn es bedeutete, dass ich schwach wurde. Vielleicht hatte ich etwas überreagiert, was ich mir selbst nicht so richtig verzieh, aber wenn man das erlebt hatte, womit ich schon immer zu kämpfen hatte, dann kann man seine Emotionen nicht mehr kontrollieren. Ich bin das, was ich bin: ein emotionales Mädchen, dass eine dicke Mauer um sich aufbaute und niemanden hereinließ.

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Hallölle ihr da draußen. :)

Wir wünschen euch wundervolle Ostern und noch schöne Ferien, forausgesetzt, ihr habt welche. ;)

LG euer Sunset- Duo :)

We don't meet people by accident- They are meant to cross our path for a reasonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt