Ananas zum Frühstück (Felix Lobrecht FF)

Kapitel 17

Vier Stunden später saßen die beiden in Felix Mercedes vor Linas und Moritz Haus.
„Danke, dass du mich gefahren hast." bedankte Florentine sich und streichelte Felix über den Arm.

„Stets zu Diensten." deutete er eine kleine Verbeugung an, verzog sein Gesicht dabei und brachte Florentine so zum Lachen.
„Es war wirklich ein schöner... Ja Tag? Keine Ahnung."
„War es. Wann sehen wir uns wieder?"
„Hm, morgen wollten wir ins Futurium...ich meld mich, okay?"
„Okay. Und frag auch mal, wegen Silvester. Ihr könnt auch bei mir pennen. Also, deine Freunde im Gästezimmer und du bei mir... ick behalt auch meine Hände bei mir."
„Musst du nicht, du darfst mich ruhig in den Arm nehmen."
„Achja?"
„Ja."

Die beiden grinsten sich an.
Dann beugte Felix sich näher zu Florentine und küsste sie sanft.

„Meld dich." sagte er, nachdem er seine Lippen wieder von ihren gelöst hatte.
„Mache ich... Schlaf gut, und sag Bescheid, wenn du wieder zu Hause bist, ok?"

Florentine schnallte sich ab, gab Felix noch einen schnellen Kuss auf die Wange und stieg dann aus.
„Schlaf du auch gut." sagte er und winkte ihr, als sie zum Haus ging nachdem sie die Türe geschlossen hatte.

„Und, wie war dein Treffen mit Felix?" fragte Lina am nächsten Morgen beim Frühstück.
Florentine biss gerade von ihrem Brötchen ab und musste erstmal zu Ende kauen.
Lina und Moritz schauten sie erwartungsvoll an.
„Moment." Nuschelte Flo, die sich ein wenig unter Druck gesetzt fühlte ob der neugierig auf sie blickenden Augenpaare.

„So... also, es war wirklich schön. Wir waren bei ihm, haben Kuchen gegessen, gequatscht, dann waren wir einen Döner essen und nochmal bei ihm."
„Also konntet ihr alles klären soweit?" Hakte Lina nach.
„Ja. Er hat auch einen Podcast... das kam noch raus. Aber gut... ja, wir haben alles geklärt."

Moritz Handy klingelte und er stand auf, warf den beiden einen entschuldigenden Blick zu, verschwand dann in Richtung Büro.
Sofort lehnte Lina sich verschwörerisch grinsend über Eden Tisch.

„Und? Habt ihr euch geküsst oder so? Ich will alles wissen!"
Florentine wurde rot.
„Ja...also, wir haben uns geküsst, aber nur so auf die Lippen, so Küsschen halt. Und wir haben auf seiner Couch gekuschelt..."
„Und? Fühlt es sich gut an?"

Florentine nickte. Ein verträumter Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht.
„Ja. Sehr gut. Ich fühl mich wohl bei ihm. Und irgendwie auch geborgen. Er ist echt... keine Ahnung. Wir können uns richtig gut miteinander unterhalten. Und wenn wir mal Schweigen, dann ist es nicht unangenehm. Er ist schon ein toller Mann."
„Das hört sich doch gut an. Wann seht ihr euch wieder?"
„Ich weiß nicht, hab gesagt, ich melde mich. Heute sind wir ja unterwegs..."
„Na, triff dich mit ihm!"
„Ne, ich bin doch hier um dich zu sehen und Zeit mit dir zu verbringen... das fände ich jetzt auch blöd irgendwie."
„Na ok, auch wieder wahr. N bisschen böse wäre ich dir auch."
„Haha... naja. Ähm aber... also was ist eigentlich der Plan für Silvester? Weil... Felix hat gefragt, ob wir nicht vielleicht zu ihm kommen wollen würden. Seine Geschwister und ein paar Freunde kommen wohl...ihr könntet im Gästezimmer schlafen..."

Lina überlegte kurz.
„Machen wir. Aber Benni, der beste Freund von Moritz müsste auch mitkommen können. Der Plan war nämlich, Raclette und Spielen hier bei uns. Aber ich will Felix auf jeden Fall unter die Lupe nehmen und da bietet sich das ja nun wirklich an..." entschied Lina.
„Und du meinst, das ist auch für Moritz und Benni ok?" Florentine hatte ein schlechtes Gewissen, die bereits gemachten Pläne umschmeißen zu wollen.
„Ach, klar, die hören beide den Podcast, du tust denen damit wahrscheinlich noch einen Gefallen, dass sie Felix kennenlernen können."
„Ok... aber besprich das erstmal mit Moritz bevor ich da ne Rückmeldung an Felix gebe."
„Was soll Lina mit mir besprechen?" Moritz kam gerade wieder zurück an den Esstisch.
„Felix Lobrecht hat uns zu seiner Silvester Party eingeladen!" Sprudelte es begeistert aus Lina heraus.
„Naja, ich weiß nicht, ob das ne Party wird." Stellte Florentine klar.
„Klar, da sind wir auf jeden Fall dabei. Müssen doch den Mann unter die Lupe nehmen, der dich vielleicht dazu bringt, endlich wieder in Deutschland zu wohnen."

Florentine schaute Moritz überrascht an.
„Na, Lina vermisst dich echt. Ich muss mir immer ihren Mädchenkram anhören. Wird echt Zeit, dass du wieder ohne Zeitverschiebung erreichbar bist." Erkläre Moritz und grinste frech.
„Ah, daher weht der Wind..." Florentine und Lina mussten Lachen.
„Okay, wenn das so ist, werd ich natürlich sofort meine Zelte auf Gili Air abbrechen und nach Deutschland zurückkommen." Witzelte Florentine.
„Los, jetzt schreib ihm, dass wir kommen und frag, was wir mitbringen sollen."
„Ist ja gut..." Florentine angelte nach ihrem Handy, welches auf der Fensterbank neben dem Esstisch lag.

Hey, wir kommen gerne Silvester zu dir, allerdings müssten wir noch den Kumpel von Moritz mitbringen. Wäre das ok?

Hi, ja klar! Mir egal, hauptsache, du bist da.

Haha, okay... was sollen wir mitbringen? Noch einen Salat oder Dip oder keine Ahnung? Was wolltet ihr überhaupt machen?

Ich frag mal Sophie, meine Schwester, die kümmert sich um die Verteilung von allem. An sich einfach gemütlich zusammen sitzen, quatschen.

Ok, wir können auch Spiele mitbringen.

Strippoker?

Ähm, ne...

Schade....

Das hättest du wohl gerne.

Eigentlich nicht, also lieber nur du und ich, die Strippoker spielen.

Ich kann nicht pokern.

Umso besser, dann bist du schneller nackt.

Haha...

Okay, also Sophie sagt, ihr könntet noch einen Salat, Bier und vielleicht einen Nachtisch und Dip mitbringen. Brot und so ist wohl genug da.

Alles klar, dann machen wir das. Um wie viel Uhr?
Gerne so ab sieben, viel später sollte man hier dann auch erstmal nicht mehr draußen rumlaufen. Falls ihr mit dem Auto kommt, könnt ihr bei mir im Hof parken, ich schick dir n Foto wo...
Sehen wir zwei uns denn heute noch?

Ich weiß noch nicht, wenns ok ist, würde ich mich melden, wenn wir aus dem Futurium zurück sind?

Ok, mach das. Ich würde mich freuen.

Ich mich auch...

„Okay, also Salat, Bier, Nachtisch und Dip. Und wir könnten im Hof parken, falls wir mit dem Auto hinfahren sollten, 19 Uhr." Berichtete Florentine.
„Okay, das bekommen wir hin."
„Wollen wir dann gleich los?"
„Jo, dann ist es vielleicht noch nicht so voll. ... Wolltest du heute Abend nochmal was mit Felix machen?"
„Kannst du Gedanken lesen?"
„Naja... ich würds verstehen, dass du so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen möchtest."
„Hm, ja. Aber auch mit dir." Florentine hatte ein schlechtes Gewissen. Schließlich war sie in Berlin, um ihre beste Freundin zu sehen.
„Das ist echt ok. Ich spekuliere halt darauf, dass er dir so wichtig wird, dass du dann zurück nach Deutschland kommst."
„Na, so einfach ist das auch nicht. Ich kann ja nicht einfach nach Deutschland ziehen, ohne Job, ohne Wohnung.... Das wird nicht von heute auf Morgen gehen. Falls ich überhaupt wiederkommen sollte." Schränkte Florentine Linas Pläne direkt ein.
„Ich weiß... aber ich hoffe halt dennoch... das wird ja wohl erlaubt sein."
„Ja, ist es..."

Hey, wir sind jetzt wieder in Köpenick und ich hätte Zeit...

Sehr gut! Möchtest du zu mir kommen und wir kochen was?

Gerne. Soll ich was mitbringen?

Ne, ich geh eben einkaufen und du schreibst mir, mit welcher Bahn du kommst, dann warte ich an der U Bahn.

Ich komm mit dem Bus ;)

Achso, über Ostbahnhof?

Genau....

Ok, dann um sechs bei mir?

Sehr gerne... ich freu mich.

Pack Schlafsachen ein ;)

Ähm, nein?

Ähm, doch!

Florentine schüttelte den Kopf, packte dann aber doch eine Leggings, Longsleeve, frische Unterwäsche und Socken, ihren Kulturbeutel und ein frische Top für unter ihren Pulli ein. Man sollte immer vorbereitet sein, sagte sie sich.