Ananas zum Frühstück (Felix Lobrecht FF)

Kapitel 44

„Florentine! Jetzt hör auf hier durch das Zimmer zu tigern!"

Lina, Sophie und Florentine waren in einem Hotelzimmer unweit des Botanischen Gartens. Sie hatten hier zusammen übernachtet und waren gerade vom Frühstück zurück in die Suite gegangen um auf die Visagistin zu warten.

Florentine hatte kaum schlafen können vor lauter Aufregung und hatte beim Frühstück auch nur mit Mühe ein bisschen Müsli runterbekommen.

„Ich kann nicht, dann denke ich zu viel nach und ich kann jetzt nicht denken." antwortete Florentine und setzte ihre Runden durch die beiden Räume fort.

Was Felix wohl gerade machte?

Lina und Sophie schauten sich kopfschüttelnd an.

„Woran willst du denn nicht denken?" fragte Sophie interessiert.

„Felix könnte viel heißere Frauen haben. Wieso heiratet er mich?"

Irritiert schauten die beiden Florentine an.

„Wie kommst du denn jetzt auf sowas?" hakte Lina nach.

„Na, da beim Junggesellenabschied... da waren ja dann plötzlich so ein paar Mädels. Und die hatten alle größere Brüste und Ärsche und waren mega schlank."

„Und größer als Felix." warf Sophie ein.

„Na, als ob das jetzt ein Hindernis wäre..."

Ihre Junggesellenabschiede hatten die beiden zusammen gefeiert, nachdem Felix mit seinen Kumpels beim Paintball und Lasertag und Florentine zunächst mit ihren Freundinnen brunchen und dann in einem kleinen Badedampfer auf der Spree unterwegs gewesen war.

Julian und Lina hatten verabredet, dass sie sich später in einem Club in Kreuzberg trafen, weil sie fanden, dass das das schönste Ende des Tages wäre.

Leider waren auch einige Fans von Felix vor Ort gewesen und hatten ihn belagert, nachdem er ein paar Fotos mit den Damen gemacht hatte, hatten Julian, Lina und er entschieden, dass es besser wäre, in Felix Wohnung weiterzufeiern, bevor noch mehr Fans kamen und die Runde störten.

Wie immer war Felix sehr höflich zu den Lobrecht Jüngern gewesen und das hatte Florentine nach dem einen oder anderen Sekt und Lillet nicht so ganz gepasst, so dass die beiden sich noch im Club gestritten hatten.

Die Fans hatten die Szene schadenfroh beobachtet - dafür dann aber entsetzt aus der Wäsche geguckt, als Felix Florentine irgendwann einfach gepackt und geküsst hatte, um sie zum Schweigen zu bringen.

Für ihn gab es nur eine Frau, da brauchte er gar nicht groß nachzudenken. Und das war nunmal Florentine.

Und die war so kurz vor der Trauung unsicher und nervös.
Zum ersten Mal seit vielen Wochen hatte sie die Nacht getrennt von Felix verbracht.

Darauf hatte sie bestanden, sie fand es irgendwie romantisch, wenn man sich erst vorm Altar wieder sah. Felix hatte nur mit den Schultern gezuckt und zugestimmt.

Aber jetzt fand Florentine ihre Idee nicht mehr so gut. Sie vermisste Felix und wollte sich am liebsten in seine Arme kuscheln und seinen einzigartigen Duft einatmen.

„Felix ist doch auch hier, oder?" fragte sie ihre beiden Freundinnen.

Sophie verdrehte die Augen. Sie ahnte, was kommen würde.
Doch bevor sie antworten konnte, hatte Lina genickt und Florentine nach dem Telefon gegriffen.

„Ähm ja, Florentine Lobrecht hier. Mein Mann müsste auch ein Zimmer... ja... genau... danke."

Und bevor Sophie, die gerade dabei gewesen war eine Flasche Champagner zu öffnen, reagieren konnte, stürmte Florentine im Bademantel und mit Hotelpuschen aus dem Zimmer.