Kapitel 3

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„Wollen wir noch was trinken?" fragte Felix als er neben Flo den Strand hoch in Richtung Tauchschule lief. Julian war schon vor gegangen, er musste dringend zur Toilette.
Florentine überlegte kurz.
„Können wir eigentlich machen, ich müsste nur kurz nach Hause, meinen Shorty wegbringen."
„Ok,... ähm... wann dann?"
„Hm, ich wohn fünf Minuten mit dem Rad weg, sagen wir in zwanzig Minuten wieder hier an der Tauchschule?"
„Ist gut, bis gleich."

Florentine legte ihre Tasche und den Shorty in ihren Fahrradkorb und fuhr los.
Felix setzte sich in einen der Rattansessel auf der Terrasse der Tauchschule und wartete auf Julian. Der stand kurze Zeit später vor ihm.

„Und?" fragte er und ließ sich in den Sessel gegenüber von Felix fallen.
„Sie ist eben nach Hause, kommt aber gleich zurück. Wir trinken noch was zusammen. Da solltest du mitkommen. Glaub, die muss man langsam knacken."
„Tze, meinst du etwa, ick helf dir deine Wetter zu gewinnen? Aber ick komm mit, das Schauspiel, wenn sie dich auflaufen lässt lass ick mir nich entgehen." erwiderte Julian schadenfroh.
Felix schüttelte den Kopf.

Bevor er was erwidern konnte, stand Rudy vor ihnen.
„So, damit wäre euer Kurs abgeschlossen. Herzlichen Glückwunsch, ab heute dürft ihr euch Open Water Diver nennen. Wir haben am Freitag die obligatorische Tauchertaufe, da könnte ihr gerne so ab acht Uhr herkommen. Und falls ihr nochmal mit rausfahren wollt, meldet euch bitte einen Tag vorher an." Er schüttelte den frischgebackenen Tauchern die Hände, überreichte ihnen ihre vorläufigen Zertifikate und wurde dann direkt von der Rezeptionstin gerufen.
„Also Jungs, ich hoffe, wir sehen uns nochmal!" verabschiedete Rudy sich und winkte den beiden zu.

Felix holte sein Drehzeug aus dem Rucksack und machte sich dran, eine Zigarette zu drehen. Julian schnappte sich auch die Utensilien und so saßen die beiden schweigend und beschäftigt am Tisch. Als sie gerade fertig waren, stand Florentine vorm Tisch.
Sie hatte nicht nur ihren Shorty zum trocknen zu ihrer kleinen Hütte gebracht, sondern sich auch kurz umgezogen und stand nun mit einem rosa gebatikten Bandeaukleid und Flipflops vor den beiden.

„Hey." sagte sie und Felix schaut auf. „Hey junge Frau. Auch eine?"
„Ne, danke. Ich rauche nicht."
„Achja, stimmt ja. Yogalehrerin... bist du dann auch vegan und esoterisch unterwegs?"
Florentine musste lachen. Mehr Klischee Denken ging nicht. Das nächste Kreuzchen beim dumme Fragen Bingo konnte gemacht werden.

„Ne, ich esse tatsächlich ab und zu Fleisch. Ich trinke auch Alkohol - in Maßen. Und als esoterisch würde ich mich jetzt nicht bezeichnen, keine Ahnung, klar ich mache Yoga und mag die Philosophie aber laufe jetzt nicht mit Duftstäbchen über die Insel um Chakren zu ordnen, da gebe ich höchstens Yogastunden für."
„Puh, dann haben wir ja nochmal Glück gehabt. Wobei, wer weiß, vielleicht müssten wir ja mal geordnet werden, also unsere Chakren in die richtige Bahn gebracht werden." sagte Julian und zündete sich seine Zigarette an.
„Wollen wir rüber in die Strandbar gehen?" schlug Felix vor und stand gleichzeitig auf.
„Ja, gerne."

Die drei überquerten die kleine, sandige Inselstraße, die mehr ein Weg war und kamen ungefähr zwei Minuten später in der kleinen Bar. Florentine grüßte kurz das Personal. Man kannte ich auf der kleinen Insel.

Felix lief zu einem Tisch der am Rand stand und ließ sich auf einen der Stühle fallen, Julian und Florentine setzten sich auch hin. Flo reichte den Jungs die Karten, sie wusste, was sie trinken wollte.

„Darf ich euch was zu Trinken bringen?" ein Kellner stand schon am Tisch.
„Ick nehm n Bier, du Julian?"
„Ick och.... Und du, Flo?"
„Limettensaft."
„Okay.... Kein Bier?" fragte Felix.
„Kein Bier vor vier. Gilt auch hier. Ich muss auch Morgen wieder arbeiten, da trinke ich ungern am Tag vorher. Habe Morgen eine private Sunrise Session, da muss ich fit sein."
„Ach cool, man kann auch Privatstunden bei dir buchen?"

Ananas zum Frühstück (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt