Kapitel 40

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„So... komm mal her." Felix winkte Florentine aus dem Wohnzimmer zu. Sie waren gerade fertig mit Aufräumen und Florentine hatte soeben die Spülmaschine geschlossen, nachdem sie die letzten Gläser eingeräumt hatte.
Interessiert schaute sie Felix an, lief aber zu ihm rüber ins Wohnzimmer.
Er setzte sich hin und zog sie auf seinen Schoß, gab ihr einen Kuss auf die Wange und drückte sie an sich.

„Jo, also... ick dachte, nachdem wir gestern die ganzen Fragen nicht beantworten konnten, sollten wir mal überlegen, was, wann, wo, wer?" Fing er an und griff nach ihrer Hand, streichelte über den Ringfinger und lächelte dabei.

„Hm, ja. Gute Frage... wir haben uns im Sommer kennengelernt, wollen wir im Sommer heiraten? Oder vielleicht im Herbst? Frühling wird knapp jetzt." Überlegte Florentine.
„Wir könnten auch auf Gili Air heiraten, wo wir uns kennengelernt haben." Meinte Felix.
Florentine wurde warm ums Herz, das war eine schöne Idee.
„Hm, aber das wird für alle ganz schön teuer dahin zukommen und wo willst du die alle unterbringen?"

„Hast du auch Recht... aber vielleicht, also da könnten wir ja schon heiraten, nur mit unseren Trauzeugen und dann hier nochmal groß?"
„Wäre auch schön. Aber wo ist hier? In Düsseldorf oder doch in Berlin? In der Mitte? Ein Teil unserer Gäste muss immer fahren."
„Auch irgendwie doof..." überlegte Felix.

„Und wenn wir einfach in Deutschland woanders feiern? Keine Ahnung... in den Bergen irgendwo? Dann müssen halt alle fahren." Schlug Florentine vor.

„In den Bergen... das wäre auch was, glaub ick....Die Idee gefällt mir."
„Vielleicht da in dem Ort, wo wir letztes Jahr Urlaub gemacht haben?"
„Find ick jut, da gibt es auf jeden Fall viele Unterkünfte. Auch ein paar Ferienhäuser, das wäre echt praktisch."
„Und unsere Flitterwochen verbringen wir dann einfach auf Gili Air?"

Felix überlegte kurz.

„Perfekt, würde ick sagen. Standesamt aber hier in Berlin dann?"
„Ja, macht Sinn, wir wohnen ja beide hier..."

„Apropos wohnen... möchtest du nicht endlich zu mir ziehen? Ick find, jetzt wo wir verlobt sind... also dit wäre schon richtig so irgendwie."

Er setzte seinen Hundeblick auf. „Du bist ja auch eh irgendwie meistens hier. Oder ick bei dir... also weiß nicht... ist doch überflüssig mit zwei Wohnungen."

„Hm, schon aber ich mag meine Wohnung."
„Die ist aber zu klein für uns beide." Hielt Felix dagegen.

„Aber von hier brauch ich echt lange bis nach Spandau."
„Was arbeitest du auch in Spandau..." seufzte Felix.

„Naja, da hatte ich jetzt echt nicht so die Wahl..."
„Auch wahr. Aber ist doch wirklich doof, wir sind verlobt und heiraten bald... wann überhaupt? Wir haben noch gar kein Datum!"
„Hm, was meinst du denn?"

„Herbst in den Bergen ist schon schön... und wir hätten noch genug Zeit alles vorzubereiten?"
„Ja... würde ich auch sagen. Vielleicht Mitte September?"
„Wetter sollte da noch gut sein... nicht zu warm."
„Und die standesamtliche dann Anfang September?" Fragte Florentine nach.

„Ja. Ick ruf da nachher mal an, wobei, hier gibts ja auch so viele Möglichkeiten... ähm, also wo man hier in der Stadt heiratet. Vielleicht machen wir Morgen mal eine Tour und schauen uns die Locations an?" Schlug Felix vor. Florentine war überrascht, so viel Enthusiasmus für die Planung der Hochzeit hätte sie Felix gar nicht zugetraut.

„Find ich ne super Idee. Ich habe echt keine Ahnung was hier schön ist."
„Na, dit is Berlin! Hier ist alles schön!" Sagte Felix völlig überzeugt.

„Naja..."
„Ey, hast du was gegen meine Stadt?" Fragte Felix entrüstet und pikste Florentine in die Seite.
„Neee, hab ich nicht, sonst wäre ich ja auch nicht hierher gezogen. Aber ich wage zu behaupten, dass es in und um Düsseldorf herum schon schickere Locations gibt."
„Tze.. willst du das denn? Also wir können sonst auch in Düsseldorf..."

„Ne, alles gut. Und klar möchte ich, dass wir uns schick machen an unserer Hochzeit und auch unsere Gäste. Aber nicht so schick schick. Einfach schön. Vielleicht können die Frauen ja alle Blumenkleider tragen und die Männer Krawatten und Fliegen mit Blümchen, das wäre doch irgendwie schön oder?" Überlegte Florentine.
„Hm, mir egal, solange du glücklich bist."
„Ey, und du ziehst nicht so ein all over Fendi Strampelanzug-Ding an!"

„Fandest du das etwa nicht heiß?" Felix grinste und dachte an sein Outfit vom Bayrischen Filmpreis im letzten Jahr zurück.

„Ne, absolut nicht... also, schon irgendwie, weil ich dich heiß find. Aber am Altar hast du bitte einen Anzug an. Oder zumindest ne helle Chino, ein Hemd und ein Sakko. Bitte..."
„Ick zieh an was du willst, Süße."
„Ich möchte das vorher nicht wissen, aber ... ja. Ich denke, das waren genug Tipps was das angeht."

„Darf ick auch sagen, was ick an dir gerne sehen würd?"
„Nö, ich weiß ja selbst nichtmals was ich tragen möchte. Also, auf jeden Fall irgendwas in weiß."
„Egal was du anziehst, du wirst wunderschön aussehen..." murmelte Felix und ließ sich seitlich auf die Couch sinken, zog Florentine mit sich. Die krabbelte ein wenig rum und dann lagen sie sich Nasenspitze an Nasenspitze gegenüber und schauten sich in die Augen.

„Also. Wenn möglich am 1. September standesamtlich hier in Berlin irgendwo und dann... keine Ahnung, am 24.September in den Bergen?" Fasste Florentine zusammen.
„Jo, hört sich jut an und wir haben noch voll viel Zeit zum planen..."

„Sehr gut. ... Oh man Felix, ich freu mich. Ich freu mich auf unsere gemeinsame Zukunft, auf alles, was da noch kommen wird. Du und ich. So ganz hab ich das immer noch nicht realisiert." Sie hielt ihre Hand hoch und schaute auf den Ring. Felix griff nach ihrer Hand.
„Ick auch nicht...aber es fühlt sich ziemlich gut und richtig an."

Dann nahm er sie in den Arm und küsste sie.

„Ach und... natürlich zieh ich zu dir... Echt schade um mein kleines Gärtchen aber... du hast schon recht, wir sollten zusammen wohnen."

„Wir können uns auch gemeinsam was anderes suchen. Ich mag meine Wohnung zwar aber du sollst dich ja auch wohlfühlen und glücklich sein."

„Hm... können wir ja noch überlegen. Jetzt hab ich erstmal Hunger."

Ananas zum Frühstück (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt