Kapitel 14

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„Flo! Warte!" rief Felix als er auf der Treppen war.

Doch das wäre gar nicht nötig gewesen. Florentine stand am anderen Ende des breiten Bürgersteigs neben einem trostlos aussehenden Baum.

Sie schaute ihn wütend an.

„Deutschlandweite Projekte und Mode, hm?" schleuderte sie ihm mit einem Unterton, den der bei ihr noch nie gehört hatte, entgegen. 

Ok, sie war sauer. Zurecht.

„Ähm... ja."

„Wann wolltest du mir denn erzählen, was du wirklich machst?"

„Also streng genommen war das nicht gelogen..."

„Willst du mich verarschen? Erst die scheiß Wette. Und jetzt das?!"

„Darf ich es dir erklären?"

„Ich bitte drum." abwartend funkelte sie ihn wütend an.

„Können wir vielleicht irgendwo... hier is scheiße irgendwie wo es jeder mitbekommen könnte."

„Ne, genau hier mit wenigen Worten erklärst du mir, was das sollte."

„Alles okay, Felix?" der Moderator stand auf der kleinen Terrasse und schaute zu den beiden.

„Jo, alles in Ordnung, Jan. Ähm, kannste uns zwei Shots bringen, bitte?"

Der junge Mann nickte und verschwand wieder in der Bar.

„Ich trink jetzt sicher keinen Shot mit dir!" giftete Florentine. „Ich warte." auffordernd schaute sie ihn an.

Felix seufzte und fuhr sich mit der rechten Hand durchs Gesicht und die Haare.

Aus der Nummer würde er wohl nicht so leicht rauskommen.

„Ich fand's gut, dass du mich mochtest wie ich bin und nicht, weil ich Felix Lobrecht bin. ... Mann, ich weiß bei Frauen nie, ob sie mich mögen oder die Bühnenfigur. Und du... du kanntest mich als Comedian nicht. Du hast mich kennengelernt und mochtest mich. ... deshalb hab ick nix gesagt. Ich weiß, das war scheiße. Aber... man keine Ahnung. Ich wollt es dir Morgen sagen. Wollte dich nicht direkt zweimal schocken, also als ick dir das mit der scheiß Wette erzählt hab. Deshalb hab ich vorher nichts gesagt. ... weil ich Schiss hatte, dass du mich dann nicht weiter kennenlernen möchtest."

„Aha. Und du meinst, das hat es jetzt besser gemacht?"

„Eure Shots." wurde Florentine von dem jungen Mann unterbrochen, der den Abend moderiert hatte, aber wohl auch irgendwie in der Bar arbeitete.

„Jo danke, schreibste auf?" Felix nahm die beiden Gläser entgegen und sein Gegenüber winkte ab, verschwand dann wieder im Inneren der Kneipe.

Felix hielt Flo eines der Gläser hin, doch diese lehnte ab.

Felix zuckte mit den Schultern und kippte beide Shots runter.

„Ne, wahrscheinlich nicht. Aber ey, woher sollte ick denn wissen, dass du heute ausgerechnet hier sein wirst?!"

„Ach, jetzt bin ich es schuld, dass rausgekommen ist, dass du nicht ehrlich warst?"

„Ne... man du drehst mir echt die Worte im Mund um."

„Das hättest du dir vielleicht überlegen sollen, bevor du was von Mode und deutschlandweiten Projekten erzählt hast. Hätte ich Lina ein Foto von uns gezeigt, die hätte mir sofort gesagt, wer du bist. Das war übrigens die ganze Zeit so eine Art Running Gag. Dass sie meinte, wie lustig es doch wäre, wenn du Felix Lobrecht wärst. .... Ich finds übrigens nicht lustig."

Ananas zum Frühstück (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt