„Ich werd dich vermissen. Du meldest dich, wenn du gelandet bist, ok?"
Felix und Florentine standen am Flughafen. Florentine hatte ihr Gepäck schon aufgegeben und eingecheckt, musste gleich durch die Sicherheit- und Passkontrolle.
Die letzten Tage waren wie im Flug vergangen, besonders, weil Felix so viel zu tun gehabt hatte.
Florentine war froh, dass sie auch so eine Phase in seinem Leben mitbekommen hatte.
So konnte sie besser einschätzen, was auf sie zukommen würde, wenn sie wirklich ein Paar wären.
Darüber hatten sie nicht mehr gesprochen.
Es war einfach keine Zeit gewesen.
„Klar, ich melde mich aus Singapur, da habe ich auch ein bisschen Zeit beim Umsteigen." Versprach sie.
„Wie kann es jetzt schon wieder an der Zeit sein, das du zurückfliegst? Du bist doch gerade erst da..." sagte Felix und schloss seine Arme fest um Florentines Taille. Die kuschelte sich an ihn und umarmte ihn auch. Ihr Gesicht vergrub sie an seiner Brust, atmete seinen Duft tief ein.
„Keine Ahnung...das ging wirklich viel zu schnell." Murmelte sie.
Felix drückte ihr einen Kuss auf den Kopf, daraufhin lockerte sie die Umarmung ein wenig und sofort fanden seine Lippen zu ihren.
Dann lösten sie sich wieder voneinander, schauten sich an.
Florentine merkte, wie ihre Augen anfingen zu brennen.
Sie hasste Abschiede, besonders am Flughafen.
„Ey, nicht weinen, Süße. Wir sehen uns doch bald wieder."
„Im Juni..." schniefte Florentine. „Das ist noch eine halbe Ewigkeit hin." Stellte sie fest und seufzte.
Sie hatte stark sein wollen, aber jetzt bahnten die Tränen sich doch ihren Weg.
„Nicht weinen.... Oh man... bitte wein nicht. Ehe du dich versiehst steh ich bei dir am Strand."
„Ich... ich weiß ja... aber... ich möchte .... Ich... ach... du..." schluchzte sie und drückte sich wieder an Felix Brust.
Der kramte aus seiner Hosentasche eine Packung Taschentücher und reichte sie Flo.
Er würde sie auch vermissen, das war klar. Er hatte sich daran gewöhnt, dass da jemand neben ihm im Bett lag. Dass er nicht alleine Aufstehen und Frühstücken musste, dass jemand da war, wenn er vom Sport kam, jemand, mit dem er kochen und gemütlich auf der Couch chillen konnte. An den Sex hatte er sich auch gewöhnt. Der war gut.
Flos Haare, die ihn am Kinn kitzelten, wenn sie auf seiner Brust lag.
Ihr leicht blumiger Duft.
Ananas in seiner Küche. Und Chips. Flo aß gerne Chips.
Gemeinsame Mahlzeiten, Besuche bei seinem Vater.
Er konnte sich gar nicht mehr so richtig vorstellen, wie es nun wieder ohne sie sein sollte.
„Kannst du nicht hierbleiben?"
Verdattert schaute Florentine ihn an.
„Wie soll das denn gehen? Ich .... Ich hab keinen Job, keine Wohnung..."
„Na, du kannst bei mir wohnen. Klappte doch gut. Und einen Job findest du auch."
„Felix, das geht nicht, du stellst dir das ein bisschen zu einfach vor. Ich hab einen Vertrag, ich kann da nicht einfach so weg."
Felix seufzte. Das wusste er alles. Aber er hatte es nochmal versuchen wollen.
„Weiß ick doch... n Versuch wars aber wert."
Florentine nickte. Sie konnte ihn ja verstehen.
„Ich muss los..." sagte sie und seufzte auf.
Ein letztes Mal küssten sie sich. Umarmten sich fest und küssten sich nochmal, weil sie einfach nicht genug voneinander bekommen konnten.
„Also... ich... ich meld mich." Sagte Florentine leise und ließ Felix Hand los, ihre letzte Verbindung zueinander.
Dann lief sie langsam auf die Sicherheitskontrolle zu.
„Warte!" Hörte sie Felix rufen. Sie hatte sich nicht nochmal umgedreht, wollte nicht, dass er ihre Tränen sah, die ihr jetzt wieder die Wangen runterliefen.
Doch jetzt drehte sie sich doch um.
Und sah, wie Felix im Gehen seinen schwarzen Hoodie auszog.
„Lak attitüde" stand in weißen Buchstaben über der Brust.
„Hier, nimm." Sagte er und hielt ihr das Kleidungsstück hin.
„Echt?"
„Klar, ick hol mir n neuen."
„Du weißt aber schon, dass es auf Gili Air zu warm dafür ist?"
„Na, aber auf dem Flug doch nicht..." meinte Felix.
„Danke... das ist süß von dir. Hoffentlich erkältest du dich jetzt nicht."
„Ach, bis zum Auto ist ja nicht weit."
„Ok. ...Danke. ... also, wir sehen uns. Und ich ruf nachher an, wenn ich gelandet bin."
„Wehe wenn nicht. Egal wie spät übrigens. Ick lass mein Handy an."
„Ok... ich... also, ich geh jetzt, wirklich. Sonst verpasse ich meinen Flug noch."
„Fänd ick nicht schlimm.."
„War mir klar..."
„Komm her..." sagte Felix, nahm sie nochmal in den Arm und küsste sie ein letztes Mal.
Dann lief sie los. Schaute sich nochmal um, winkte Felix und lächelte ihn an.
„Bis bald!"
Felix winkte zurück und merkte, wie sein Herz schwer wurde.
Jetzt war sie weg.
Und hinterließ eine Leere in seinem Herzen, die er bisher nicht gekannt hatte.
Nachdem sie durch die Kontrolle gegangen war, hatte Florentine sich den Hoodie angezogen.
Im Flugzeug setzte sie die Kapuze auf und kuschelte sich tief in das zu große Kleidungsstück. Sie sog Felix Duft ein und sofort stiegen ihr wieder die Tränen in die Augen.
Anscheinend mochte sie Felix wohl doch mehr als sie geplant hatte.
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Ananas zum Frühstück (Felix Lobrecht FF)
FanficFlorentine lebt auf einer Insel in Indonesien. Sie ist vor zehn Jahren aus Deutschland ausgewandert. Felix, ein Bekannter deutscher Comedian, versucht mit Hilfe einer Asien Rundreise ein wenig runterzukommen. Und landet auf der kleinen Insel, auf d...