Kapitel 43

334 16 2
                                    


„Dit bin ick einfach nicht."

Felix stand in einem dunkelblauen Anzug vor dem Spiegel in der Herrenabteilung des KaDeWe und zuppelte an den Ärmeln herum.

Julian und sein Vater hatten ihn begleitet und musterten ihn.

„Also ich finde, dass du gut aussiehst, Junge." erklärte Fränki.

„Gut sieht er aus, aber nicht glücklich." gab Julian seinen Senf dazu.

„Dit is alles... ne." Felix drehte sich nochmal und schüttelte den Kopf. „Ick fühl mich da einfach nicht wohl drin. Das geht mal für sone lächerlicher Verleihung... aber doch nicht für meine Hochzeit!"

„An sich bräuchtest du auch zwei Outfits..." gab Julian ein wenig schadenfroh zu bedenken.

„Du auch, Herr Trauzeuge." Das Grinsen in Julians Gesicht verschwand.

„Echt jetzt?" Fragte er und schaute seinen Vater an.

„Keine Ahnung, wie sowas heutzutage läuft..." erklärte der und zuckte mit den Schultern.

Der Verkäufer kam langsam näher.

„Sie fühlen sich nicht so wohl, oder?" Fragte er Felix und musterte ihn.

„Ist es so offensichtlich?" Erwiderte dieser.

„Ja. Wie wäre es denn, wenn wir mal was anderes versuchen? Ich hätte da eine Idee, wie Sie sich vielleicht ein bisschen wohler fühlen könnten."

Felix nickte zustimmend. Ihm war alles recht.

Der Verkäufer verschwand und kam kurze Zeit später zurück.

„Ich habe hier mal zwei Chinos mitgebracht, einmal in beige, einmal in dunkelblau. Sie brauchen zwei Outfits, richtig?

„Naja, einmal Standesamt und dann feiern wir nochmal etwas größer..."

„Ok, und beides formell? Oder haben Sie sich da noch keine Gedanken gemacht?"

„Meine Verlobte meinte schick aber nicht zu schick... glaub, das waren ihre Worte..."

„Dann wäre mein Vorschlag, dass Sie zu dem formelleren Anlass eine Chino, ein Hemd und Sakko tragen und zu dem nicht ganz so formellen einfach eine Chino, ein Tshirt und ein Sakko, welches Sie ausziehen können bei Bedarf. Wir könnten auch noch nach einem Pulli schauen... Ende September sagten Sie wäre die zweite Feier?"

Felix nickte und begutachtete die Anziehsachen, die der junge Mann mitgebracht hatte.

Das sah alles schon eher danach aus, als ob er sich darin wohlfühlen würde.

„Hört sich gut an, ich probiere es mal an... was soll ich womit kombinieren?"

Kurze Zeit später stand er in der beigen Hose, einem weißen Hemd und einem schwarzen, sportlichen Sakko vor der Kabine.

Fragend blickte er zu seinem Bruder und seinem Vater rüber.

„Viel besser!" Sagte Julian, stand auf und begutachtete Felix von allen Seiten. „Du siehst direkt entspannter aus, Alter."

„Finde ich auch. Und das Sakko kannst du ja dann auch ausziehen." Meinte sein Vater und nickte.

„Find ick auch viel besser so. Klar, immer noch nicht so ganz mein Style aber geht schon, oder?"

Der Verkäufer nickte.

„Steht Ihnen sehr gut. Mögen Sie Farbe? Ich hätte da sonst noch eine andere Idee."

Ananas zum Frühstück (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt