Ananas zum Frühstück (Felix Lobrecht FF)

Kapitel 9

Viel zu früh klopfte es an der Tür.

Florentine hörte ein Brummeln aus dem Bett unter sich. Sie hatte erstaunlicherweise gut geschlafen.

Bevor sie aufstehen konnte, ging ihr Handywecker und wenige Sekunden später auch die von Julian und Felix los.

Sie schaltete den Wecker aus, schnappte sich Handy und Kopfkissen, und kletterte die Leiter runter.

„Moin Jungs." sagte sie, bekam nur Brummeln und Stöhnen als Antwort, und ging dann direkt ins Bad um sich kurz frisch zu machen.

Als sie wieder raus kam saßen Julian und Felix auf ihren Betten und rieben sich verschlafen die Augen.

„Ich bin fertig, der Nächste bitte." sagte sie, stopfte ihren Kulturbeutel und die Schlafklamotten in den Rucksack.

Verschlafen lief Julian ins Bad, während Felix sich noch im Bett lang machte. Florentine setzte sich an die Bettkante und piekste Felix in die Wange.

Blitzschnell ergriff er ihr Handgelenk und zog sie leicht zu sich.

„Nicht wieder einschlafen..." stammelte Florentine, die mit dieser Reaktion nicht gerechnet hatte.

„Ne... kannst dich ja noch ein bisschen zu mir legen..." murmelte er.

Lachend befreite Florentine sich aus Felix Griff.

„Damit wir beide wieder einschlafen? Ne, lass mal. Los, raus jetzt aus den Federn." sagte sie streng.

Felix öffnete ein Auge und musterte sie.

„Bin aber noch müde."

„Tja, wir müssen aber gleich los. Also, hopp hopp!"

Brummelnd stramplte Felix das Bettlaken bei Seite und stand auf.

Er machte einen Schritt auf Flo zu, die neben seinem Bett stand. Und war ihr plötzlich sehr nah.

„Ick werd nich gern aus dem Bett geschmissen..." sagte er leise und starrte sie an.

Florentine lief ein Schauer über den Rücken, sie konnte das zwischen sich und Felix nicht einordnen.

„Ähm... ok, werde ich mir merken." antwortete sie leise.

„So, Bad is frei." unterbrach Julian die beiden.

Felix warf Flo einen letzten Blick zu, dann verschwand er im Badezimmer.

„Ich geh schon mal raus." sagte Flo, schnappte sich ihre Klamotten und verließ den Bungalow.

Auf der kleinen Veranda atmete sie kurz durch.

Es war noch stockdunkel.

Sie würden gleich zum Startpunkt des Aufstiegs gebracht werden.

Die Tür des Bungalows öffnete sich und Julian trat heraus.

„Alles ok?" fragte er und musterte sie.

„Ja, ist noch ziemlich früh... aber wird sich lohnen, schätze ich."

„Das meinte ich nicht. ... wenn Felix dich irgendwie nervt oder dir zu nahe treten sollte, sag ihm das. Oder mir. Er kann manchmal ziemlich... dominant sein."

Florentine war überrascht, nickte. Bevor sie was erwidern konnte, öffnete die Tür sich wieder und Felix trat heraus.

„Viel zu früh..." murmelte er, die Augen halb geschlossen.

„Kommt, gehen wir nach vorne zum Treffpunkt." sagte Florentine und schulterte ihren Rucksack. Den kleinen Koffer zog sie hinterher, der würde hier bleiben.