Florentine lag auf der großen Couch. Sie hatten die von Felix mit in die neue Wohnung genommen, die kleine aus ihrer hatte im Büro ihren Platz gefunden.
Vor einem Monat waren sie von Lombok zurückgekommen und es war ihr dieses Mal schwer gefallen, sich wieder an den Alltag zu gewöhnen.
Deutschland war im Winter einfach zu grau.
Und Berlin war nochmal grauer als der Rest Deutschlands.
Seufzend drehte sie sich auf den Bauch und vergrub ihr Gesicht im Kissen.
„Ey, Süße, was machst du denn da?" Felix war gerade nach Hause gekommen und wunderte sich, warum seine Frau im halbdunklen auf dem Sofa lag.
Er lief zu ihr streichelte ihr über den Kopf.
Florentine drehte sich um.
„Die Dunkelheit und das Graue draußen machen mich fertig." erklärte sie.
Felix setzte sich neben sie und zog sie auf seinen Schoß.
„Hm... ok. Sollen wir die vielleicht eine Tageslichtlampe bestellen oder wie die Dinger heißen?"
„Meinst du, das bringt was?"
„Keine Ahnung, probieren wir einfach aus?"
„Ok." seufzend kuschelte Florentine ihr Gesicht an Felix Hals.
Sie saßen eine Weile still zusammen, Felix streichelte über Florentines Rücken und lauschte ihrem Atem.
„Ich hab meine Tage diesen Monat bisher nicht bekommen." sagte Florentine dann plötzlich ganz leise. So leise, dass Felix dachte, er hätte sich verhört.
„Was?" rutschte ihm deshalb raus. Florentine löste sich leicht von ihm.
„Ich hab meine Tage nicht bekommen, ich bin eine Woche überfällig." sie seufzte und schaute ihn leicht ängstlich an.
„Hast du schon einen Test gemacht?" fragte er dann und zog sie wieder an sich.
Sie schüttelte den Kopf und er merkte, dass ihr eine Träne die Wange runterlief.
Er wischte sie mit seinem Daumen weg und küsste Florentine auf die Wange.
„Hey, alles gut, was ist?" fragte er.
„Ich hab Angst. Ich... keine Ahnung, wir sind grad erst verheiratet und... keine Ahnung, irgendwie... ich dachte, nein, ich hab gehofft, wir hätten länger Zeit zu zweit. Also... oh man das hört sich jetzt so doof und selbstsüchtig an aber ich weiß nicht, ob ich bereit bin, dich mit einem Baby zu teilen. Oh Gott, ich werde eine schreckliche Mutter."
Felix musste lachen.
„Ach Süße, du wirst immer meine Nummer eins bleiben, das verspreche ich dir. Und vielleicht hat sich ja auch nur was verschoben? Du nimmst doch die Pille?"
„Ja, aber weißt du noch der eine Tag wo ich auf Lombok irgendwas nicht vertragen habe... also es kann sein, dass die da mit rauskam und... naja, den Rest muss ich dir glaube ich nicht erklären."
„Ok, was hältst du davon, wenn ich fix ein paar Tests besorge und wir die dann zusammen machen?"
„Du willst mir beim Pinkeln zuschauen?"
„Naja, ick kann auch vor der Tür warten..."
„Ok, machen wir so."
„Ok, dann müsstest du mich loslassen, damit ich schnell zur Apotheke fahren kann. Oder bekomme ick sowas bei Rewe?"
„Glaub nicht. Bei dm oder rossmann auf jeden Fall..."
„Alles klar, beeile mich. Und Flo, ich lieb dich. Egal, ob da ein Baby kommt oder nicht."
Zwanzig Minuten später war Felix wieder da. Er hatte direkt fünf Tests gekauft, sicher war sicher.
Er reichte Florentine die Tüte und stellte die Haloumiteller, die er mitgebracht hatte in den Ofen, damit sie die Temperatur halten konnten.
Dann lief er Richtung Badezimmer, die Tür war nur angelehnt. Er blieb vor der Tür stehen, hörte es plätschern.
„Kann ick rein?" fragte er.
„Moment..." sie betätigte die Spülung. „Jetzt."
Aufgeregt stieß Felix die Tür auf. Auf der Badewanne lagen drei Tests nebeneinander.
„Hast du die alle gleichzeitig benutzt?" lachte er.
„Ja ne, also direkt nacheinander und die andern beiden habe ich für morgen früh aufbewahrt."
Felix nickte. Er wusste zwar nicht, was das sollte aber es würde schon einen Sinn haben.
„Wie lange dauert das jetzt?" er nahm sich die Gebrauchsanweisung und las sie sich durch.
„Hab n Timer gestellt..." erklärte Florentine.
Felix ging zu ihr und nahm sie in den Arm.
„Wenn du das jetzt nicht willst... also wir müssen jetzt noch nicht Eltern werden, ok? Ich will nicht, dass du dich da jetzt zu etwas gezwungen fühlst."
Sie schaute ihn fragend an.
„Du meinst... abtreiben?"
„Nein, nur wenn du das möchtest, wenn du dich nicht bereit fühlst."
„Ok... Ähm... keine Ahnung, ist man jemals bereit?"
„Wahrscheinlich nicht. Ick weiß, mit deinem Referendariat und allem, das ist stressig und so. Deshalb möchte ich, dass du weißt, egal ob du jetzt schwanger bist oder nicht, wenn du das jetzt noch nicht möchtest, dann stehe ich hinter dir, ok?"
„Ok, aber... also... das könnte ich nicht."
Der Timer unterbrach sie. Ängstlich schaute sie zu den Tests.
„Oh..." brachte sie nur raus.
„Wir sind schwanger...!" sagte Felix und schaute Florentine erwartungsvoll an.
„Ja.... Oh mein Gott Felix! Wir werden Eltern!" sie schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn.
„Also bekommen wir das Kleine?"
„Natürlich! Das ... das ist unsere Liebe, oder? Wie könnte ich da... nein. Auch wenn das jetzt so gar nicht in meinen Plan passt... aber wir werden Eltern. Oh man, ich... keine Ahnung? Ich freu mich? Aber hab Angst? Und schlecht ist mir auch. Und ich hab Hunger."
Felix lachte und wirbelte Florentine einmal im Kreis.
„Dann ist ja gut, dass ich uns was zu Essen mitgebracht hab, Mama."
„Oh Gott, nenn mich nicht Mama, das ist irgendwie komisch. ... Essen? Was denn?"
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Ananas zum Frühstück (Felix Lobrecht FF)
FanficFlorentine lebt auf einer Insel in Indonesien. Sie ist vor zehn Jahren aus Deutschland ausgewandert. Felix, ein Bekannter deutscher Comedian, versucht mit Hilfe einer Asien Rundreise ein wenig runterzukommen. Und landet auf der kleinen Insel, auf d...