22.Kapitel

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Unschlüssig stand ich in dem dunklen Zimmer, nur das Licht der Stadt warf Licht in den Raum.

Die Wohnung befand sich in einem riesigen Wohnkomplex mit vielen verschiedenen Wohnungen. Laut Damiano gehörte sie nicht ihm, sondern einem Freund, sodass es für uns beide keine Probleme geben könnte. Ich war unendlich erleichtert darüber, weil ich nicht einmal die Kraft hatte zurückzugehen.
Das Einzige, was ich wollte, war einfach Ruhe, vor der Realität.

Im Moment war es ohnehin zu gefährlich für mich, da die Soldaten der Paura möglicherweise nur darauf warteten, dass ich vor der Villa auftauchte.

Ich wusste nicht mal, warum ich es überhaupt noch verdient hatte zu leben, Alessio war tot, ich aber nicht, obwohl es ein Anschlag auf mich gewesen war.
Ich hätte sterben müssen, nicht er.

Wie viele Leute allein wegen meiner Familie tot waren, wie viele Leben wir ruiniert hatten, diese Schuld erdrückte mich mit einem Mal. Trotzdem verdrängte ich es so gut es ging immer.
Gedanken sind tödlich.
Loyalität zur Familie, immer.

Wie in Trance ließ ich mich auf das Bett sinken, rollte die Decke zur Seite, bevor ich mich unter ihr vergrub.
Nicht mal ein Handy hatte ich.

Langsam schloss ich meine Augen wieder, ich musste die Zeit zum Schlafen nutzen, solange ich noch Zeit dazu hatte.

Trotz der Müdigkeit wollte sich meine Gedanken nicht beruhigen, stattdessen musste ich die ganze Zeit an meinen Vater denken und an Damiano. Ich starrte durch Fenster, hinaus in die dunkle Nacht, die von den Lichtern, der Stadt erhellt wurde. Bis ich schließlich doch einschlief.

Giulio packte mich an meiner Schulter, seine ekelhaften Finger bohrten sich in meine Narben, während er mich wieder anlächelte. Ich schrie, versuchte mich von ihm loszureißen, irgendwie, doch niemand hörte mich, nur Giulios Lachen war zu hören. Seine Hände gruben sich fester in meine Haut, ließen mich vor Schmerz aufschreien.

»Ella!«, schrie er mich wieder an.

Ich schrie wieder, versuchte, mich von seinen Händen zu befreien.

»Ella, ich bin es ...«

Plötzlich riss ich meine Augen auf, Damiano saß über mich gebeugt auf meinem Bett und hielt meine Hände fest umklammert, ließ sie jedoch sofort wieder los.
Mein ganzer Körper war mit Schweiß bedeckt, während ich noch immer zitterte und mein Herz raste.

Giulio, der mich berührte, mich nicht losließ, die Erinnerung überwältigte mich und Tränen traten in meine Augen.

»Es ist nichts ...«, schluchzte ich unter Tränen, wobei ich versuchte, Abstand zwischen uns zu bringen, in dem ich nach hinten rückte. Soweit weg, wie nur möglich.

Doch Damiano hielt mich an meiner Hand fest.

»Du hast Panikattacken und Albträume, verdammt noch mal, Ella, nichts ist gut!«, fuhr er mich wütend an, wobei er in langsamen kreisenden Bewegungen über meinen Handrücken strich.

Ich wischte meine Tränen weg und wich seinem Blick aus, weil ich es einfach nicht schaffte, ihm in die Augen zu schauen. Stattdessen hielt ich meinen Blick auf die Holzdielen gerichtet.

»Wer ist Giulio, was hat er dir angetan, verdammt nochmal?«, fragte er aufgebracht. Neue Tränen traten in meine Augen, bei Giulio's Erwähnung.

»Nichts ... seine Hände ... auf mir ...«, schluchzte ich.

Damiano sah so aus, als ob er am liebsten eine Wand zerschmettert hätte, so angespannt war sein Kiefer und seine Arme, die ich durch das T-Shirt deutlich sehen konnte.

Lontano. Bis wir uns wiedersehen.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt