19 | Die Drei-Tage-Regel

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Hi ihr Lieben,

tut mir leid, dass ihr warten musstet. Ich bin einfach nicht füher dazu gekommen. Aber besser spät als nie, hier ist eure Medicine ;)

Keine Ahnung, wie ich nach Hause gekommen bin! Wirklich, ich erinnere mich nicht

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Keine Ahnung, wie ich nach Hause gekommen bin! Wirklich, ich erinnere mich nicht.

Der Abend mit Zac, war überhaupt nicht so gewesen, wie ich ihn mir vorher ausgemalt hatte. Er war so viel besser gewesen! Und der Kuss hatte alles schließlich perfekt gemacht. Und nachdem ich in die Bahn eingestiegen und mich grinsend auf einem Fensterplatz niedergelassen hatte, war es auch schon geschehen:
Meine Gedanken machten sich selbstständig und im Kopf ging ich noch einmal den Abend durch. Ich sah, jede noch so kleine Bewegung, die von Zac ausging; erinnerte mich an seine unbedachten Kommentare, die er am liebsten wieder in den Mund zurückgeschoben hätte; spürte seine weichen Finger auf meiner Kopfhaut und schmeckte seine warmen Lippen auf meinen.
Und als ich wieder im Hier und Jetzt angekommen war, träume ich mich einfach wieder dahin zurück, wo ich die letzten Stunden so glücklich gewesen war: In der Nähe dieses wunderbaren, echten Menschen! Der mir, trotz sichtbarer Unsicherheit, so viel Wärme und Zuneigung geschenkt hat, mit der ich gar nicht gerechnet hatte.

So in Gedanken bin ich dann, Gott weiß wie, endlich zuhause angekommen. Naja, ein „Zuhause" ist diese karge, möblierte Wohnung, die ich für die kommenden Monate gemietet habe, nicht wirklich. Aber ich bin genügsam. Mir reichen ein paar Kissen auf dem Sofa und ein paar Fotos von lieben Menschen auf der Kommode, um mich willkommen zu fühlen. Hauptsache, ich bekomme morgens meinen Kaffee.

Angenehm erschöpft lasse ich mich auf die Couch fallen und öffne mir noch ein Bier. Ein echtes! Ich nehme mein Handy und schreibe Zac eine Gute Nacht Botschaft. Ich grinse zufrieden, als er mir wenige Sekunden später ein supersüßes Foto von sich und Elvis zurückschickt, der sich frech vor die Linse gedrängelt hat. Ich will mich revanchieren und stelle die Kamera auf Selfiemodus.

„Wooh, das ist ja...", staune ich, als ich meine neue Frisur heute zum ersten Mal im Display meines Handys bewundere. „Das ist... wow, es sieht genauso aus wie damals...", rede ich mit mir selbst. Ich drehe die Kamera in alle Richtungen und staune. Ich sehe glatt zwei Jahre jünger aus. „Du bist schon ein hübscher Kerl, Aiden", lache ich mir zu und fahre durch meine Haare. „Und Zac ist ein echter Künstler", sage ich kopfschüttelnd. Er hat echt gute Arbeit geleistet.

Das Piepen meines Handys signalisiert mir, dass die maximale Länge für Videos erreicht ist. Ich wundere mich und will nur schnell zurück klicken, als ich aus Versehen den Senden-Button erwische. Wusch, macht die Nachricht und verschwindet schneller als ich gucken kann, in den Tiefen der Datenwelt.

„Nein!", rufe ich laut aus und versuche panisch, die Nachricht wieder zu löschen. Doch meine Finger sind rutschig und ich verliere den Halt, so dass mein Handy mir aus den Händen gleitet und geräuschvoll über das Fischgrätenparkett bis unter die Kommode schlittert.

„Nein, nein, nein! Fuck!", fluche ich, während ich aufspringe und dann auf Knien rutschend versuche das Telefon unter dem Möbel zu angeln. Doch es hat sich ganz nach hinten verkrümelt und bei meinem Pech, hat Zac mein Video bereits gesehen.

Medicine - RomanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt