24 | Das Gedicht

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Hi ihr Lieben,
Tut mir leid, dass ihr ein ein wenig länger auf das Kapitel warten musstet, aber ich wollte den beiden noch Kuschelzeit gönnen 😉.
Bald müssen wir uns auch mit der Frage beschäftigen, was für ein Ende wir uns für die beiden wünschen. Lass gerne eure Gedanken dazu da...

Als ich an diesem Morgen aufwache, muss ich erst einmal überlegen, wo ich bin

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Als ich an diesem Morgen aufwache, muss ich erst einmal überlegen, wo ich bin. Als ich den warmen Körper von Zac auf meiner Brust spüre, weiß ich, dass letzte Nacht kein Traum gewesen ist. Ich habe wirklich bei Zac übernachtet. Gemeinsam in einem Bett. Und wir hatten Sex. Guten Sex. Sehr guten Sex, denke ich fett grinsend.

Mit dem Arm auf dem Zac liegt, ziehe ich ihn noch näher an mich heran und gebe ihm einen Kuss auf seine braunen Wuschelhaare. Sein ganz eigener Duft steigt mir in meine Nase, und sofort tauchen die Bilder der letzten Nacht wieder auf.

Zacs weiche Finger an meiner Brust, seine weichen Lippen, die meine zärtlich küssen, meine Hände an seinen Po und seinen Körper voller Erregung über mir.

Ich kann nicht aufhören zu Lächeln. Ich kann es immer noch nicht richtig fassen. Vielleicht ist es kitschig, dass ich insgeheim fast zwei Jahre auf diesen Moment gewartet habe. Hätte man mich damals gefragt, ob es Liebe auf den ersten Blick gibt, hätte ich bewusst verneint. Doch das war, bevor mich Zacs Augen in der Disco trafen. Dieser Blick durch den Raum, dieses Verlangen in seinem Lächeln, wie er mich angesehen hat...

Und dann die lange Pause, die Erkenntnis, dass ich ihn nie wieder sehen werde. Die Ablenkung mit Jason. Ich hatte mein Leben wieder im Griff. Irgendwie plätscherte es dahin, wie ein kleiner Bach, der nach seinem Fall von einer hohen Klippe sein Flussbett gefunden hatte. Doch dieser kleine Bach wollte mehr sein. Er wollte ein Fluss werden. Er wollte zum Meer fließen. Er wollte im Meer verschwinden und endlich Ruhe finden.

Ankommen, sagt man wohl dazu. Sich mit jemandem wohlzufühlen, ohne sich verstellen zu müssen. Sich sicher fühlen und dem anderen Sicherheit geben. Das ist das, was ich immer wollte und ich hoffe genau das mit Zac endlich gefunden zu haben.

Das Grübchen, welches ich im Pandora kennen gelernt hatte, und der gefühlvolle Isaac, dem ich in Hamburg über den Weg gelaufen war, verschmolzen langsam zu der Person, die nun gerade neben mir lag, seine weiche Hand auf meiner Brust, sein stetiger Atem an meinem Hals, und ein seliges Lächeln auf den sinnlichen Lippen.

Zac hatte mir gestern etwas sehr Wichtiges gezeigt. Er hatte mir gezeigt, dass auch ich mich bei ihm fallen lassen kann. Dass er mich fängt, wenn es mir schlecht geht und dass ich nicht immer der Starke sein muss. Denn Zac war selber stark. Er hatte sich aus dem Loch, in das man ihn geschubst hatte, aus eigener Kraft wieder hervorgeholt. Mehr noch. Er hatte danach in dieses tiefe Loch geblickt und sich nicht wieder dorthin hineinziehen lassen. Und mit dem Wissen, dass dieses Loch da war und ihn doch nicht mehr beherrscht, hat er sich umgedreht und nach vorne geblickt. Er hat er ein neues Leben angefangen. Hat sein Herz noch einmal geöffnet. Für mich.

Medicine - RomanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt