25 | Ein komischer Tag

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Nach einem gemütlichen Frühstück mit wirklich wundervollen Pancakes bin ich am überlegen, was wir beiden heute noch tun könnten, als Aidens Telefon bimmelt. Mit einem milden Lächeln nimmt er das Gespräch entgegen.

„Hi...Nein du störst nie, das weißt du doch." Sein Lächeln wird sogar noch breiter als er zuhört. Ich komme mir ein bisschen vor wie der Lauscher an der Wand, aber als ich aufstehen möchte um ihn in Ruhe zu lassen, schüttelt er den Kopf.

„Was hältst du davon, wenn wir einfach heute Abend telefonieren?", meint er lachend, aber scheinbar lässt sich der Anrufer nicht so schnell abwimmeln.

Elvis schleicht sich langsam unter dem Tisch an mich heran, im Maul schon wieder den triefenden Dino. Ich weiß bis heute nicht, was an dem Teil so Besonderes ist, das er Stunden daran rum nagt. Mit zwei Fingern nehme ich den nassen Schwanz in die Hand und versuche daran zu ziehen. Natürlich lässt er ihn nicht los und ein spielerischer Kampf um das blaue Teil beginnt.

Tassen und Teller klappern als Elvis immer wieder mit seiner Rute gegen das Tischbein schlägt und knurrende Geräusche von sich gibt.

„Nein!", entfährt es Aiden laut. „Das ist der Hund, sag mal was denkst du denn von mir. Ich sag doch es ist besser, wenn wir am Abend telefonieren. Bis später."

Er legt auf und möchte gerade etwas sagen, da bimmelt das Teil schon wieder. Grinsend sieht er zu mir und Elvis, der es geschafft hat mich auf den Boden zu ziehen. Aus der kleinen Kabbelei ist ein harter Kampf ums Spielzeug geworden. Ohne auf das Display zu schauen, geht er ran.

„Na hast du noch was vergessen?"

Abgelenkt rangele ich mit dem Rüden und imitiere seine kurenden Geräusche. Als ich wieder zu Aiden blicke sieht der nicht mehr so fröhlich aus wie noch vor Sekunden. Immer wieder geht sein Mund auf bei dem Versuch etwas zu sagen, aber der oder die an der anderen Seite, gibt ihm nicht die Möglichkeit. Mit dem Dino in der Hand locke ich Elvis in sein Körbchen, damit Aiden ungestört telefonieren kann. Wie mir scheint ist es etwas Ernsteres.

Leise schleiche ich mich davon und gehe mit einem unguten Gefühl in mein Schlafzimmer, um das Bett frisch zu beziehen. Ich würde ihm gerne die nötige Privatsphäre geben und die Tür nach mir schließen, aber genau das kann ich nicht. Solange er auf der anderen Seite ist, muss die Tür offenbleiben. Ich hoffe er nimmt mir das nicht übel, oder legt es mir als lauschen aus. Aber wir haben ja erst gestern darüber gesprochen, ich denke nicht, dass er es vergessen hat.

Abgesehen davon, höre ich wirklich nichts. Nur leises murmeln aber keine Wörter oder Sätze. Als ich mit dem Bett fertig bin und das Fenster öffne, schmiegen sich warme Hände um meinen Körper. Weiche Lippen verteilen sanfte Küsse auf meinem Hals.

„Es tut mir leid", sagen wir zeitgleich und ich drehe mich verdutzt um.

„Was tut dir denn leid?", frage ich lächelnd, doch Aiden sieht nicht glücklich aus. Traurig streicht er mir eine Strähne hinters Ohr.

„Das unser schönes Frühstück gestört wurde und das ich dich jetzt erst mal verlassen muss. Es gibt bei mir Zuhause ein paar Probleme, die ich klären muss. Aber was tut dir denn leid?"

„Äh, das mit der offenen Tür. Aber ich habe nicht gelauscht und auch nichts verstanden.", versuche ich ihm glaubhaft zu machen und sehe in seine grauen Augen.

Langsam kommt ein kleines Schmunzeln. „Das weiß ich doch."

Er drückt mir einen Kuss auf den Mund, bei dem ich genießerisch die Augen schließe, der aber sehr kurz ausfällt. „Ist etwas schlimmes passiert?"

„Nein, nicht wirklich aber auch nichts, das ich in wenigen Minuten aus der Welt schaffen kann. Und dann möchte meine Schwester ebenfalls zurückgerufen werden. Die lässt mir sonst keine Ruhe. Aber ich hoffe wir sehen uns morgen nach der Arbeit."

Medicine - RomanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt