»Ich fasse es nicht, dass du keine andere Kleidung mitgenommen hast«, murrte Carter und durchwühlte meinen Koffer nach Klamotten, die seiner Meinung nach angemessen für ein Mittagessen im Restaurant am Strand wären.
»Ich bin auf eine Klassenfahrt eingestellt gewesen, Carter«, seufzte ich leise und sah ihm dabei zu, wie meine ganzen Shirts auf dem Boden landeten. Mein Mann ließ einen unzufriedenen Laut aus seiner Brust springen, dann gab er auf und legte alles wieder ordentlich zusammen.
»Du hast ja Recht.« Der Blonde klappte den Koffer wieder zu und schob ihn zurück an seinen Platz, dann setzte er sich wieder neben mich aufs Bett und streckte sich. »Hier kennt uns niemand, also sollte ich darüber hinweg sehen können.«
»Und selbst wenn uns jemand kennen könnte, meinst du nicht, dass ich auch einmal in Jeans-«
»Du willst Krabben in Jeans essen?« Er sah mich so geschockt an, dass ich mir meine Hände aufs Gesicht legte und genervt aufstöhnte. Wie konnte man denn nur so viel auf sich geben?
»Das war ein Witz, Finley«, sagte Carter lachend und krabbelte zu mir, um mir die Hände vom Gesicht zu nehmen. »Das war ein Witz, wirklich. Du kannst Essen was du willst und in welcher Kleidung du willst, mein Engel.«
»Wie gütig du bist«, erwiderte ich, woraufhin Carter nur noch einmal leise lachte. Er ließ meine Hände wieder los und legte sich neben mich auf die Seite, um mich ansehen zu können.
Nach dem Frühstück waren wir auf das Zimmer gegangen, Millie wollte mit mir sprechen, aber ich fühlte mich absolut nicht danach. Auch Carter schien zu bemerken, dass ich gerade nicht bereit für eine kleine Plauderrunde war, weshalb er Millie darum bat, zu klären, ob wir uns den Vormittag selbst beschäftigen könnten. Kaum hatte sie sich dazu bereit erklärt, hatte er mich auch schon wieder aus dem Raum geschoben und mich zu meinem Zimmer gebracht.
Nun lag ich in meiner Decke eingerollt im Bett und versank in Selbstmitleid. Ich musste die ganze Zeit an die Dinge denken, die ich heute Nacht mit Neo getan hatte, daran, dass ich er mir gesagt hatte, dass er mich liebt. An Millie, die mir erzählte, dass Carter mich nicht liebte und gleichzeitig an Carters Aufmerksamkeit und seine liebevollen Berührungen.
»Was auch immer es ist, Finley, ich höre dir zu.« Natürlich würde er bemerken, dass etwas los ist, Carter ist nicht dumm und ich hatte so viel Zeit mit ihm verbracht wie mit niemanden sonst.
»Ich weiß nicht«, murmelte ich und legte wieder die Hände vor meine Augen. Es war zu viel, woran ich dachte, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Ich wollte weinen, weil ich mich so elend fühlte, aber keine Träne wollte mir aufkommen.
»Willst du mir erzählen, was du weißt?«, fragte Carter leise und rutschte näher zu mir, um eine Hand auf meinen Arm zu legen.
»Liebst du mich noch, Carter?« Überrascht pausierte er seine Streicheleinheit und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, dann seufzte er leise und streichelte weiter meinen Arm.
»Natürlich liebe ich dich noch, Finley. Das habe ich dir versprochen, und daran wird sich nichts ändern.« Er rutschte noch etwas näher, dann zog er mich an sich und legte eine Hand an meinen Hinterkopf, als ich mein Gesicht gegen seinen Hals drückte.
»Meine Arbeit hat mich in den letzten Monaten wirklich in Anspruch genommen und ich weiß, dass ich dir nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt habe wie du brauchtest und vor allem verdient hast, aber das Projekt ist jetzt abgeschlossen und ich habe mir frei genommen, dass wir beide mehr Zeit miteinander verbringen können.«
Seine Finger fuhren durch meine Haare und seine zweite Hand strich langsam über meinen Rücken. Ich konnte Carters Herz schlagen hören, der Rhythmus war gleichmäßig und auch sein Atem streifte meine Wange in ruhigen Zügen.
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Four Nights (ManxMan)
Romance❅❅❅❅❅ Ich hatte aufgegeben, auf Carters Rückruf zu warten. Er war sicherlich wieder beschäftigt mit wer weiß was und langsam war ich es leid, der Einzige zu sein, der sich für den anderen interessierte. Frustriert zog ich mir die Decke über meinen K...