Kapitel 8

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TOM RIDDLE:

Der junge dunkle Zauberer blickte auf den glänzenden Gegenstand in seinen Händen. Der goldene Kelch mit den prunkvollen Edelsteinen und dem Wappen des Hauses Hufflepuff glitzerte nur so im hellen Licht. Er hatte es geschafft. Dies war nun bereits sein vierter Horkrux und mit Sicherheit nicht sein Letzter.

Zuerst bereitete es ihm Unbehagen, dass in Katherine nun ein Teil seiner Seele innewohnt. Diesen Gedanken verwarf Tom jedoch schnell. Er erkannte, dass sie nun mehr oder weniger an ihn gebunden war. Nun hatte er einen triftigen Grund sie immer bei sich zu haben...auch wenn ihr dies vielleicht missfallen sollte. Er würde sie beschützen...sie immer an seiner Seite haben...sie nie wieder gehen lassen.

Katherine gehörte ihm allein. Sie war sein! Und bald würde sie dies bereitwillig akzeptieren.




KATHERINE STERLING:

‚Na großartig! Er hat dieses Haus also mit einem Schutzzauber belegt...so kann keiner hinein, aber auch keiner raus...Ich bin also hier gefangen...'



Nach meiner ersten traumlosen Nacht im Riddle Manor beschloss ich, nachdem ich mir mein Frühstück, welches mir ein weiterer Hauself aus der Küche zubereitet hatte, im großen Salon allein habe schmecken lassen, das Gebäudeinnere zu erforschen, da ich sowieso nicht wusste, wo Tom zu finden war und ich somit ein klärendes Gespräch mit ihm ausschließen konnte.

Nachdem ich mit großem Entsetzen die Kellerräume, die nur aus einem großen Kerker mit Stahlketten an den Wänden und Gitterstäben vor den kleinen hohen Fenstern bestand, wieder verlassen hatte, erkundete ich das Erdgeschoss ein wenig genauer.

Die vier langen Korridore, die zusammen ein Viereck ergaben, ließen mir keinerlei Spielraum mich zu verlaufen. Auch hier zierte kein einziges Gemälde oder gar eine Dekoration die Wände. Nur die Türen aus hellem Holz dienten als Kontrast zu den grauen fahlen Wänden.

Das Haus enttäuschte mich etwas. Hinter jeder Tür, die ich öffnete, hoffte ich etwas halbwegs interessantes zu finden...jedoch war mir keine Freude vergönnt. Alles, was ich hinter den laut knarrzenden Holztüren vorfand, waren verstaubte Möbel.

Von der Doppelflügeltür, vor der ich mich nun befand, versprach ich mir aber mehr. Als ich diese mithilfe der kalten Klinke öffnete, kam mir sofort ein vertrauter Geruch entgegen.

‚Hmm...Pergament und Bücher'

Eine Bibliothek.

Als ich den großen Raum betrat, konnte ich nicht anders, als die meterhohen Regale, die bis zur weit entfernten Decke reichten, mit einer Mischung aus Faszination und Begeisterung anzustarren. Ich hatte tatsächlich doch noch meinen Lieblingsraum in diesem trostlosen Haus gefunden.

Einen kaum hörbaren Schritt nach dem Anderen, gedämpft durch den roten Teppichboden, flanierte ich entlang der an zwei Händen abzählbaren Regalreihen. Das Tageslicht durchflutete diesen Raum durch die großen Panoramafenster an beiden Wänden.

Am anderen Ende des Raumes entdeckte ich zwei zum Teppichboden farblich übereinstimmende Sessel, die in Richtung des mit Ruß überzogenen Kamin gestellt waren.

Ohne einen weiteren Gedanken an die Inneneinrichtung der Bibliothek zu verschwenden, machte ich mich gleich daran, die Bücherreihen zu durchforsten. Zugleich fielen mir viele Bücher aus dem Unterricht aus Hogwarts auf oder Bücher, die mir bereits bei meinen Besuchen bei Flourish & Blotts aufgefallen waren. Eigentlich recht normale Bücher.

In den hintersten Regalen, nahe des Kamins, verortete ich jedoch viele verbotene oder schwarz-magische Bücher.

‚Wer hätte das gedacht', kam es mir augenrollend in den Sinn, als ich diese Entdeckung machte.

Ich nahm mir die Leiter, die an einer Schiene direkt an einer Leiste des Regals befestigt war zur Hand, schob sie in die Mitte, sodass ich einen guten Überblick über die zahlreichen Bücher hatte und kletterte einige Sprossen weit nach oben.

Gerade als ich meinen Blick von Buchrücken zu Buchrücken gleiten ließ, blieb ich an einem besonderen Titel hängen. Wie gefesselt von dem Namen, reckte ich mich etwas zur rechten Seite und zog das Buch mit einem Ruck heraus. Mit dem alten Buch unter meinem Arm kletterte ich von der wackeligen Leiter auf den sicheren Boden hinunter und betrachtete die verstaubte Titelseite voller Ehrfurcht.

Mit schwarz-geschwungener Schrift prangte darauf das Wort ‚Horkrux'.

Rasch blätterte ich durch die einzelnen bereits vergilbten Seiten. Die sich am Anfang des Buches befindenden Grundinformationen zu dem schwarz-magischen Zauber namens Horkrux überblätterte ich geflissentlich, bis ich auf die mit Abstand interessanteste Aussage stieß:

‚Seien Sie gewarnt, einen Horkrux zu erschaffen fordert einen hohen Tribut! Die Seele dessen, der einen Horkrux von sich herstellt, wird schwer erschüttert und instabil! Wenn solch ein schwarz-magischer Gegenstand hergestellt wird, sollte dieser unverzüglich mithilfe eines unwiederbringlich vernichtenden Mittels zerstört werden. Hierzu zählt das Gift eines Basilisken, die damit behandelten Koboldwaffen und das schwarzmagisch erzeugte sowie hoch gefährliche Dämonenfeuer. Zudem kann ein Horkrux auch von seinem Erschaffer selbst zerstört werden!'


Ungläubig starrte ich das vor mir liegende Buch, welches mir soeben den einzigen und offenbar höchst gefährlichen Weg zur Zerstörung der Horkruxe verraten hatte, an.

Falling for the dark - Tom Riddle FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt