92.~Junggesellenabschied~

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"Los jetzt, sieh zu, dass du da raus kommst!" ruft Marcel lachend. "Das kann doch nicht euer Ernst sein! Ich bitte euch!" rufe ich verzweifelt. "Doch, es ist unser Ernst. Wer heiraten will muss vorher leiden, komm raus!" Ich seufze und komme aus der Umkleide. Alle meine männlichen "Freunde" lachen und jubeln. "Sexy Marco!" ruft Erik grinsend. "Mh." brumme ich. Sie haben mich in einen Neoprenanzug gesteckt, darüber ein altes Hochzeitskleid, welches vermutlich älter als meine Oma ist. "Ihr seid alle riesen Wichser!" jammere ich, doch das interessiert die überhaupt nicht. "Na dann los zum Weihnachtsmarkt." "Was?" rufe ich entsetzt. "Ja, hast schon richtig gehört." grinst Mario. "Seid ihr bekloppt? Ich kann doch so nicht in die Öffentlichkeit!" "Doch, das kannst du." grinst Mats und schiebt mich Richtung Ausgang. "Der nächste der von euch heiratet wird leiden!" rufe ich, was sie nur noch mehr lachen lässt. Ich seufze und lasse es über mich ergehen. "So, dann geh mal los. Hier hast du einen Bollerwagen mit einem Haufen Sachen drin die du verkaufen musst. Und sobald du alles verkauft hast gehen wir ein trinken von dem Geld. Wir haben alle nichts an Geld mit also sieh zu, dass du anständige Preise rausgeschlagen bekommst." Ich seufze erneut und nehme diesen dämlichen Bollerwagen. Auf dem Weihnachtsmarkt ziehe ich die Blicke natürlich auf mich. Noch schlimmer USt es dann, dass mich alle kennen und sie mich auslachen oder Mitleid mit mir haben. Mal ehrlich. Kann es noch schlimmer sein? "Werde ich meine zukünftige nochmal sehen?" "Ja, aber nur einmal kurz. Es gibt nämlich eine Sache die ihr zusammen verkaufen müsst." grinst Auba. Ich laufe durch die Gegend über Versuche was zu verkaufen. "Sie! Sie könnten doch sicher..." Ich sehe in den Wagen. Ein junges Paar. "Wie alt seid ihr?" "20." sagt die sie. "26." antwortet er. "Na wie passend!" ruft Mats lachend. "Okay, ich habe zwar selber schon Kinder aber das sollte gut überlegt sein. Hier habt ihr eine Möglichkeit kein ungewollte Kinder so lange zu verhindern, bis ihr bereit seid. Kostet nur 2€." grinse ich und halte ihnen eine Packung Kondome hin. "2€? Willst du mich verarschen? Davon bekommen wir gerade mal einen Glühwein!" beschwert sich Mario. "Ach halt den Mund." lache ich und sehe das Pärchen erwartungsvoll an. "Na gut." sagt sie und gibt mir die zwei Euro. "Aber nur aus Mitleid." "Na wenigstens etwas." grinse ich und gebe ihnen die Packung. Wir gehen weiter, zwischendurch müssen wir Autogramme geben.

"Guck mal." grinst Mats, als mein Wagen leer ist und wir nur so umher laufen. Da steht Jen und versucht gerade mit einem Kind über eine Packung Kekse zu verhandeln. "Schick." lacht Mario. Sie hat einen Anzug an. Mindestens genauso alt wie dieses Kleid was ich an habe. "Na los. Verhandle mit der kleinen du musst immerhin noch von einer Jungfrau freigeküsst werden." Ich gehe hin und lächle das kleine Mädchen an. "Für einen Kuss auf die Wange bekommst du die Kekse umsonst." Ihre Augen leuchten und sie streckt die Arme nach mit aus. Ihre Eltern lächeln mich an und nicken also nehme ich sie hoch und sie sieht mich an. "Erst die Kekse." sagt sie zuckersüß. "Siehst du. Nicht einmal Kinder wollen dich noch unbezahlt küssen. Ist ja auch kein Wunder in dem Aufzug hier." lacht Jen und piekst mir in die Seite. Sie gibt dem Mädchen die Kekse und mir drückt die Kleine einen Kuss auf die Wange. "Dankeschön." Ich lasse die Kleine wieder runter und sie läuft zu ihrem Papa. "Toll Marco! Jetzt haben wir 2€ weniger zum saufen!" beschwert sich Cathy. "Du siehst heiß aus." lacht Jen und zupft an meinem Kleid. "Das selbe könnte ich von dir behaupten." Ich ziehe sie an mich und küsse sie. "Nein Nein Nein Nein Nein! So nicht!" Cathy zieht Jen von mir weg. "Morgen heiratet ihr und dann in der Nacht könnt rammeln wie die Kaninchen." Jen winkt mir und pustet mir noch einen Luftkuss zu, ehe die Frauen in der Menschenmenge verschwinden. "Tja, Marco. Los, wir gehen saufen." schlägt Mario vor. "Sollten Jen und ich nicht noch was zusammen verkaufen?" "Verdammt. Egal fällt aus Los saufen jetzt!" Sie gehen los und ich folge ihnen mit meinem Bollerwagen. Das kann was werden.

"Auf Marco, der wahrscheinlich der einzige sein wird der sich heute nicht die Kante gibt." ruft Mario lachend und hebt seine Bierflasche. "Auf Marco!" ruft der Rest und wir stoßen an. "Eigentlich wollte ich dir eine Stripperin besorgen aber meine Freundin hat das leider verhindert." lacht er und trinkt. Stripperin. Der hat doch'n Ei auf'm Kopf! Junggesellenabschied kann Spaß machen, muss aber nicht. Ist ganz lustig aber eigentlich will ich nur noch zu Jen. Dass ich heute Nacht nicht bei ihr schlafen werde nervt mich. Ich will mit ihr aufwachen und nicht bei Mats im Gästezimmer. Mittlerweile habe ich normale Sachen an. Geplant ist, dass wir von Club zu Club springen. Lust habe ich aber keine. Ich weiß nicht was los ist aber Jen hat sich geändert. Sie ist verschlossen, so still und hält sich immer zurück. Vielleicht ist sie nur nervös aber ich sehr wie schlecht es ihr oft geht. Dazu ist sie blasser als ein Vampir. "Ey! Was ist los? Kalte Füße?" Ich zucke zusammen und sehe Marcel an. "Nein, habe ich nicht. Aber ich glaube Jen." Er sieht mich stirnrunzelnd an. "Wie kommst du da drauf?" Er setzt sich auf den Barhocker der neben mir frei ist. "Sie ist seit etwa zwei Wochen total abwesend, redet kaum, schotten sich komplett von mir ab. Ich weiß nicht was ich tun soll. Was ist, wenn sie morgen Nein sagt?" Marcel seufzt und bestellt uns irgendeine Mische die ich nicht kenne. "Jetzt hör mir mal zu. Sie. Wird. Morgen. Nicht. Nein. Sagen! Hast du verstanden? Alter, sie hat das jetzt schon so lange mit dir ausgehalten da lässt die dich doch da morgen nicht sitzen! Wahrscheinlich hat sie selber Schiss, dass du sie sitzen lässt. Ich kann mich da nicht hinein versetzen aber ich denke, dass ihr beide einfach nur gestresst seid, das ist alles." Ich nicke. "Na los, runter damit." Er schiebt mir das Glas zu und wir stoßen an. "Auf dich. Du wirst bald in festen Händen sein. Eine Schande für die Frauenwelt." grinst er und seufzt gleichzeitig. "Du bist der Beste." "Weiß ich. Und jetzt trink! Ich nicke und kippe den Drink runter. Der Alkohol brennt sich meine Speiseröhre herunter. "Boah! Was ist das?" Ich verziehe das Gesicht. "Keine Ahnung. Ich hab gesagt er soll irgendwas hartes zusammen mischen." "Na super. Ich glaube du willst mich umbringen." "So ähnlich. Nennen wir es eher abfüllen." "Nein danke. Ich muss morgen fit sein da kommt mir ein Kater mal so gar nicht recht." "Ich weiß. War doch auch nur ein Spaß." zwinkert er. "Danke. Für alles." "Schon gut." er klopf mir auf die Schulter und lächelt mich an. "Tja, deine weiblichen Fans werden ziemlich traurig sein. Und Jen werden sie die Augen auskratzen wollen." Ich lache auf. "Das ist mir egal. Ich liebe Jen." "Ich weiß. Das sieht man dir an und sie tut dir auch sehr gut. Ist nur eigenartig, dass ihr nach einem Jahr Beziehung heiratet." "Ja, aber das hat ja alles seine Gründe." antworte ich und trinke einen Schluck. "Ich weiß ja. Ihr beiden macht das schon." "Okay." Ich lächle und begebe mich zurück zu den anderen, um noch etwas zu feiern.

Wenn das Schicksal zum Arschloch wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt