80.~Flug~

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Schwer atmend liege ich neben ihr, ringe nach Luft. "Du bist definitiv der Beste." bringt Jen hervor und ringt ebenfalls nach Luft. "Dito." Sie grinst und blinzelt mich müde an, ehe sie sich an mich kuschelt und die Augen schließt. Die Frau macht mich schwach. "Lilly schreit." seufzt sie und macht aber keine Anstalten aufzustehen, was ich als Anweisung sehe selber aufzustehen. Seufzend quäle ich mich aus dem Bett und gehe ins Kinderzimmer. Als Lilly mich sieht hört sie auf zu schreien, sieht mich einfach nur an. "Na du bist mir ja eine." lache ich und nehme sie raus. Sie ist viel aktiver als ihr Bruder, der mal wieder schläft. "Guck mal, die Mama ist genauso müde wie dein Bruder." grinse ich und Lilly sieht mich an. Jen öffnet die Augen und sieht zu uns. "Komm, wir legen uns zu Mama." Ich lege Lilly neben Jen auf die Matratze und mich noch dazu. Sie liegt zwischen und und sieht uns an. "Klarer Fall von mangelnder Aufmerksamkeit." Schmunzelt Jen und streichelt Lilly über den Kopf. "Wie spät ist es?" Ich drehe mich und nehme mein Handy. "Um 10." Sie nickt müde. "Wir sollten aufstehen und frühstücken." Sie nickt erneut. "Wann fliegen wir?" "Um 14 Uhr ist Abflug." "Okay, dann sollten wir wirklich aufstehen. Mit den Kindern schaffen wir es irgendwie nie pünktlich zu sein." "Hey, das Gepäck habe ich doch gestern schon abgegeben. Das brauchen wir also nicht mehr. Wir stehen jetzt auf, Essen fix und machen uns zusammen fertig. Anschließend machen wir zusammen die Kinder fertig." "Okay." Haucht sie und küsst mich. Ja, heute fliegen wir in den Urlaub. Marcel, Robin und Mario kommen auch mit. Ann Kathrin kommt leider nicht mit, da sie beruflich zu tun hat aber Mario und ich haben ja jetzt Sommerpause bis die nächste Saison anfängt. "Sagst du mir wo es hingeht?" Ich schüttle grinsend den Kopf. "Hm. Meinst du Mario mag mich?" Ich sehe sie verwirrt an. "Was? Natürlich! Wieso sollte er dich denn nicht mögen?" Sie zuckt mit den Schultern. "Ach Baby, das wird schon alles funktionieren." Ich zwinker ihr zu und stehe endlich auf, um ins Bad zu gehen. Da ich noch nackt bin gehe ich sofort unter die Dusche und stelle heißes Wasser an, um erstmal etwas zu entspannen. Zugegeben, der Sex mit Jen sorgt wirklich für mehr Muskeln und mehr Ausdauer. Aber wenn wir dann durch sind spürt man echt alle Knochen und vor allem Muskeln von deren Existenz man vorher nicht wusste. Die Tür der Dusche geht auf und ich bekomme Gänsehaut von dem kalten Luftzug. Jen umarmt mich, legt ihre Arme um meinen Körper, schmiegt sich an meinen Rücken. "Du bist so heiß." haucht sie und bedeckt meinen Rücken mit sanften Küssen. Sie wandert mit ihren Händen von meiner Brust aus abwärts, was bei mir sofort Regung zeigt. Ich drehe mich um und sie grinst. "Du freust dich aber mich zu sehen, was?" "Halt die Klappe." raune ich und drücke sie etwas unsanft gegen die kalte Wand, um sie zu küssen. Ich hebe sie hoch und sie schlingt ihre Beine um meine Hüfte. "Du bist unmöglich." "Und du geil." "Biest." "Hengst." Ich grinse und dringe einfach ein, was sie mit einem wohligen Seufzer hinnimmt.

"Schatz! Los jetzt, die Jungs warten!" "Ich komme ja schon!" ruft sie zurück und kommt die Treppe runter gerannt. Die letzte Stufe verfehlt sie und stolpert mir in die Arme. "Baby, sei bitte etwas vorsichtiger." seufze ich. "Ja." sagt sie kleinlaut und geht an mir vorbei. "Ich will bei dir mitfahren." Ich nicke und ziehe die Tür zu. "Könnt schon los!" rufe ich Marcel und Robin zu. Sie nicken und fahren vom Hof. Ich bin froh, wenn wir in der Sonne liegen und unsere Ruhe haben. Naja, Ruhe? Die Kinder sind dabei, viel Ruhe werden wir wohl nicht haben. Aber hoffentlich ein bisschen. Ich setze mich ins Auto und fahre los, während Jen schweigend aus dem Fenster sieht. Ich seufze und lege meine Hand auf ihr Knie. Sie zieht ihr Bein weg und sieht weiter nach draußen. Die kleine Auseinandersetzung eben muss ihr ziemlich zugesetzt haben. Nachdem wir fertig geduscht haben hat sie mir gebeichtet, dass sie ihre Tage nicht bekommen hat. Ich bin natürlich komplett durchgedreht. Ich meine, hallo?! Lilly und Nick sind 2 Monate alt und Jen soll endlich diese scheiß Chemo fortsetzen. Und das habe ich ihr auch gesagt. Vermutlich etwas zu laut und zu hart. Aber ich bin verzweifelt! Ich will Jen doch nicht verlieren und uns läuft die Zeit davon! Was sollen wir denn da mit noch einem Kind? Die Zwillinge sind gottverdammte zwei Monate alt! "Wir sollten die Hochzeit bald planen." versuche ich abzulenken. Sie schnaubt und schüttelt den Kopf. "Was regst du dich denn auf? Du weißt ganz genau, dass ich es früher oder später verlieren werde! Ich hätte es auch für mich behalten können und einfach heimlich abtreiben können aber ich dachte vielleicht, dass wir das zusammen entscheiden!" "Jetzt komm mal runter! Die Kinder schlafen!" Sie sieht mich wütend an und presst die Lippen aufeinander. "Außerdem weist du dich gar nicht, ob du überhaupt schwanger bist. Oder warst du schon beim Arzt?" Sie schüttelt den Kopf. "Na also." Sie seufzt und sieht weiter nach aus dem Fenster. "Man! Jen, das ist unser erster Urlaub zusammen als Familie. Lass uns bitte nicht weiter streiten ich weiß, dass es nicht leicht ist zumal Lilly und Nick erst 2 Monate alt sind und wir so jetzt schon total viel Stress haben. Wir kriegen das alles schon irgendwie hin. Ich habe überhaupt gar keine Ahnung wie aber wir finden eine Lösung." Sie antwortet mich und scheint mich zu ignorieren. Am Flughafen angekommen steigt sie sofort aus und geht rein, während ich seufzend die Kinder mit reinnehme und das Auto absperre. "Sollen wir dir helfen?" lacht Marcel und nimmt mir eine der Babyschalen ab, in der Lilly liegt und zum Glück gerade schläft. "Habt ihr Stress?" "Kann man so sagen." seufze ich und Folge Jen.

"Redest du jetzt überhaupt gar nicht mehr mit mir, oder was?" Sie sieht mich an, presst die Lippen aufeinander und sieht wieder in ihre Zeitschrift. Na Super! Ich sehe zu Nick, der in meinem Arm liegt und mich gespannt ansieht. "Tja, 2 Monate alt und schon der erste Flug. So einen Luxus hatte ich nicht, mein Freund. Wehe du wirst später mal so ein Arsch wie ich. Spielst du mit den Frauen bekommst du... Tja, deine Strafe werde ich wohl zu dem Zeitpunkt erst aussuchen müssen. Wer weiß, in 10 Jahren werde ich wohl kaum noch mit Hausarrest kommen können. Dann nehme ich dir eben dein Handy oder was auch immer weg." Er sieht mich gespannt an. "Ja, hör dir das gut an ich meine das vollkommen ernst, Kumpel." Er streckt seinen Arm nach oben und gähnt, dazu strampelt er etwas. "Jaja, auf der einen Seite rein und auf der anderen wieder raus, verstehe schon." schmunzelnd sehe ich ihn an. "Scheinbar kommst du ziemlich doll nach mir." Er zieht die Mundwinkel leicht nach oben, versucht offenbar zu grinsen. Ich grinse und drücke ihm einen Schmatzer auf die Stirn. Ich spüre Jen's Blick auf mir und sehe zu ihr. Sofort verblasst ihr Lächeln und sie sieht wieder in ihre Zeitschrift. Dazu steckt sie sich Kopfhörer in die Ohren. Seufzend drehe ich mich zu Marcel um der mich besorgt ansieht. "Immer noch nicht?" Ich schüttle den Kopf. "Wird schon. Lass sie erstmal runter kommen." Ich nicke. "Gib ma her den Zwerg." Ich gebe ihm Nick und er quatscht ihn mit sämtlichen Scheiß zu, während Nick auf ihm aufmerksam zuhört und ihn ansieht. Als wir dann die Anweisung bekommen und wieder anzuschnallen nehme ich Nick wieder zurück und lege ihn in seinen Maxi Cosi und schnalle mich dann auch an. Endlich kommt das Flugzeug zum stehen und wir stehen langsam auf, um das Flugzeug zu verlassen. "Ist das geil oder ist das geil? Sonne, Baby!" ruft Marcel und klatscht in die Hände. Es ist richtig geil warm und die Sonne scheint. Malediven. 10 Stunden Flug! Ich strecke mich und grinse. Jen tritt neben mich und sieht sich ausdruckslos um. Wieder presst sie die Lippen zusammen und geht dann los. Ich verdrehe die Augen und gehe ihr hinterher. So langsam glaube ich, dass sie das mit Absicht macht. Ich habe für uns alle so'ne geilen Hütten gemietet, die über dem Wasser sind. Eine für Jen, die Kinder und mich, eine für Mario und Ann, eine für Marcel und eine für Robin. Perfekter Luxus und sozusagen eine kleine Siedlung für uns ganz allein, denn es geht immer eine Brücke aus Wasser hinaus und daran sind immer 4 solcher Hütten. Diese kleinen Siedlungen sind dann immer etwa 100 m auseinander. Also kommt alle 100 eine kleine Siedlung mit 4 Hütten. Privatsphäre. Ja! Ich lächle zufrieden und hoffe, dass Jen dann endlich auftaut, sobald sie unsere Hütte sieht. Wir holen unser Gepäck ab, wo auch der Kinderwagen bei ist. Ich stelle den erstmal auf und lege die Kinder hinein. An den Wagen mache ich noch einen Sonnenschirm, damit die Zwei keinen Sonnenstich bekommen. Jen schubst mich leicht beiseite und schiebt den Wagen Richtung Ausgang, während ich dann also unsere Koffer schleppe. Mario und Ann müssten schon bei unserer Siedlung sein. Der Urlaub kann beginnen! Und hoffentlich ohne Streit.

Wenn das Schicksal zum Arschloch wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt