57.~malen und Möbel~

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Jen's Sicht:

"Nein! Marco, hör auf jetzt! Wegen dir vermale ich mich noch!" lache ich und versuche ihn von mir wegzudrücken. Marco und ich haben mehr Farbe abbekommen als die Wand, das steht fest. "Ich will aber nicht aufhören." murmelt er und fängt wieder an meinen Hals zu küssen. "Du machst mich komplett irre. Die Möbel kommen heute und ich bin noch nicht fertig, und das nur wegen dir!" Er verdreht die Augen und küsst noch einmal meine Wange, ehe er das andere Bild an der Wand weiter ausmalt. "Wir sollten bald anfangen über Namen nachzudenken." Ich sehe Marco erstaunt an. "Ja, da hast du recht." Das ist mir total entfallen. Durch den ganzen Stress den wir in letzter Zeit hatten.

"Marco? Bist du es?" Ich stehe vom Sofa auf und laufe in den Flur. "Ja, habe ich dich geweckt?" Ich nicke. "Wi warst du schon wieder? Gestern bist du auch so ewig lang weg gewesen." Er seufzt und zieht sich die Schuhe aus. Er stellt sie ordentlich ins Schuhregal und hängt seine Jacke an. "Haben wir noch etwas zu Essen?" Er geht an mir vorbei in die Küche und durchsucht alles. "Wo warst du? Das geht seit einigen Tagen schon so. Ich weiß ganz genau, dass du nie solange Training hast, denn ganz zufällig ist zum Beispiel Mats in der selben Mannschaft wie du." er verdreht sie Augen und setzt sich mit den Resten von Gestern an den Tisch und isst. "Ist es dir zu viel? Klammere ich zu sehr? Brauchst du mehr Freiheiten? Rede doch mit mir!" Wieder seufzt er und schiebt sich die nächste volle Gabel in den Mund. "Dann sag es doch einfach, wenn du eine andere hast." schnaufe ich beleidigt und gehe nach oben. Ja, vielleicht war dieser Satz etwas zu hart aber was soll ich denn sonst denken? Er hat mich schon einmal betrogen, das will ich nicht noch einmal durchmachen. Ich gehe ins Kinderzimmer, wo schon alles vorgezeichnet ist für die Wandbilder. An der Stelle an der Wand wo das Bett meiner kleinen Prinzessin hinkommt kommen Schmetterlinge und Feen ran. An der Stelle, wi das Bett meines kleinen Prinzen hinkommt sind schon Fußbälle und Flugzeuge dran. Alles in einem sind es zwei verschiedene Landschaften. Ich konnte schon immer relativ gut zeichnen, weshalb ich das selber gemacht habe mit einem dünnen Bleistift. Marco schlingt seine Arme von hinten um mich und zieh mich leicht an sich. "Tut mir leid." "Was tut dir leid?" frage ich und versuche es so klingen zu lassen, als wäre es mir gleichgültig. "Ich habe keine andere Frau. Hör auf so etwas immer wieder zu denken. Ich liebe nur dich." Ich seufze und lasse meinen Kopf gegen seine Brust fallen. "Okay, ich werde es dir sagen. Aber auch nur, weil wir uns schon die ganze Woche jeden Tag deswegen streiten." Ich nicke und drehe mich in seinen Armen zu ihm um und sehe ihn an. "Ich gehe zur Fahrschule." Ich lache auf. "Ja, der war gut." "Das ist kein Scherz. Ich möchte wieder Autofahren und das mit einem gültigen Führerschein. Ich lege den Kopf schief und sehe ihn an. "Wirklich?" Er nickt und lächelt nervös. "Wieso sagst du mir das nicht früher?" "Naja, weil es eine Überraschung werden sollte." Ich küsse ihn und er grinst. "Ich will mich nicht mit dir streiten, Baby. Ich will, dass wir glücklich sind." "Das will ich auch. Hör auf mit Versteckspielen und Geheimnissen. Wir werden eine Familie und da müssen wir immer ehrlich zueinander sein, okay?" Er nickt lächelnd und küsst meine Stirn.

"Wann hast du deine Prüfung?" "Heute Abend." seufzt er. "Schaffst du schon." lächle ich und Male die Flügel der Fee aus. "Sieht schön aus." stellt Marco lächelnd fest. "Hör zu, ich werde zu der Zeit, wo die Möbel geliefert werden nicht da sein, wegen der Prüfung. Sag denen einfach, dass sie die Teile für den Schrank hier rein bringen sollen und die Betten erstmal nebenan im Gästezimmer und den Wickeltisch auch. Nur den Kleiderschrank und die Kommode hier rein." Ich nicke. Und gehe es im Kopf noch einmal durch. Ich bin in letzter Zeit verdammt doll vergesslich. "Gut, also ich bin dann hier fertig." Ich sehe mir das Bild an, welches Marco ausgemalt hat und muss lächeln. "Sieht sehr schön aus." "Finde ich auch. Oh, und wenn das Kinderzimmer aufgebaut ist gehen wir los und besorgen einen Kinderwagen und die Babyschalen." Ich stöhne. "Marco, beruhige dich mal und hol Luft. Das ist ja schrecklich. So viel auf einmal kann ich mir gar nicht merken." lache ich. "Das kann ich mir vorstellen." Ich sehe ihn entsetzt an und er fängt an zu lachen. "Jaja, wirst schon sehen was du davon hast, Freundchen." kicher ich.

"So, Baby, dann bis später." "Viel Glück." Wünsche ich ihm. "Naja, ist ja nur noch Praxis. Fahren kann ich ja." lacht er. "Ja, aber fahr ordentlich und halt dich an die Geschwindigkeitsbegrenzung!" "Mal sehen." grinst er und steckt mir die Zunge raus. "Bis dann." er küsst mich noch einmal und geht dann raus, wo der Fahrschullehrer mit dem Auto bereits wartet. Ich bleibe noch in der Tür stehen und muss schmunzeln. Schon komisch Marco so "angespannt" hinter'm Steuer zu sehen wie er so gerade sitzt und sich so steif anschnallt. Als er dann schließlich losfährt schließe ich auch die Haustür und gehe wieder hoch, doch dann klingelt es und ich gehe wieder runter, um aufzumachen. "Guten Tag, Frau Cromwell?" Ich nicke lächelnd. "Sollen er ihnen die Möbel gleich reinbringen?" "Das wäre sehr nett. Ich Zwerg kriege die im Leben nicht angehoben." lache ich und zeige den beiden Männern, wo was hin soll. "Gut, dann machen sie es sich gemütlich wir machen das schon." lächeln sie. "Wollen sie einen Kaffee? Oder ein Stück Kuchen? Ich habe noch viel übrig ich backe so gerne und mein Freund und ich schaffen nie alles." "Super gerne." Ich grinse zufrieden und gehe in die Küche, um Kaffee zu kochen. Die Männer rennen die Treppe auf und ab und tragen die Möbel hoch. Als sie dann fertig sind setzen sie sich zu mir an den Küchentisch und trinken ihren heißen Kaffee und essen die Torte. "Baby?" Ich schrecke zusammen. "Küche!" rufe ich und im Flur ist gewuschel zu hören. Als Marco dann in die Küche kommt machen die Männe große Augen und stehen höflich auf, um ihm die Hand zu geben. "Ich habe jemanden gefunden, der dafür sorgt, dass ich die Torte nicht wegschmeißen muss." kicher ich. Marco sieht mich entsetzt an. "Keine sorge habe dir noch ein großes Stück aufgehoben. Moment! Hast du bestanden? Wenn nicht bekommst du den Kuchen nicht!" mein Redeschwall ist schon wieder unaufhörlich. "Nun halt mal deinen süßen Mund und gib den Kuchen her. Grinst er und wackelt mit den Augenbrauen. "Aaaah! Ich bin stolz auf dich." grinse ich und falle ihm in die Arme. "Wollen wir noch einen Kaffee? Ich habe nichts gegen Gesellschaft." lächelt Marco. "Gerne. War unser letzter Auftrag heute." antwortet einer der Männer. Ich grinse und mache ihnen noch eine Tasse Kaffee. Wir unterhalten uns und irgendwann verabschieden sie sich dann und Marco gibt ihnen noch Fotos und Autogramme für deren Kinder mit. "So, dann werde ich bald mal anfangen alles aufzubauen. Beim Schrank werde ich wohl Hilfe brauchen. Ich rufe einfach Mats und so an und frage, ob sie Zeit haben." Ich nicke und gähne. "Bett?" "Bett!" bestätige ich und zusammen gehen wir nach oben ins Bad, um uns fertig zu machen. "Ich muss morgen zum Geburtsvorbereitungskurs." Marco sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an. "Hatte ich vergessen dir zu erzählen." gestehe ich. "Muss ich da mit?" "Musst du nicht. Aber freuen würde ich mich trotzdem." Er nickt nachdenklich. "Morgen geht es aber nicht. Ich muss doch nach München. Wenn du willst kannst du aber mitkommen." Sofort nicke ich. "Ich werde dann den Termin verschieben. Ich will nicht über Nacht alleine sein." Marco sieht mich besorgt an. "Es wird schon wieder schlimmer, hm?" Ich nicke traurig. Mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich platzen. Nein, viel schlimmer noch. Man kann es nicht beschreiben. "Komm her." flüstert er und zieht mich in seine Arme. Mein Kopf ruht an seiner nackten Brust. Ich liebe seinen Geruch, seine Nähe. Es ist so ein schönes Gefühl. Geborgen und sicher. "Komm, wir gehen ins Bett." Ich nicke und er hebt mich hoch, um mich ins Bett zu tragen. Ich kuschel mich unter der Decke an ihn und er legt seine Arme um mich. "Schlaf gut." flüstert er und küsst mich mit voller Leidenschaft. "Du auch." antwortet ich und küsse ihn auch noch einmal, ehe ich einschlafe.

Wenn das Schicksal zum Arschloch wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt