Kleine Hoffnungen?

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Pov. Sakusa

"Woah ist das kalt!" beschwerte sich der Blonde lautstark, während er seine Hände in seinen Ärmeln versteckt und die Arme vor der Brust verschränkte.
Die Temperaturen sind in der Zeit, als wir im Kino waren echt ziemlich gesunken, was jedoch kein Grund dafür ist, gleich so laut zu sein...
"Du bist eine Memme Tsumu"
"Ha?! Bin ich nicht!"  seuftzend rollte ich die Augen.
Es gab echt wenige Augenblicke, in denen die beiden nicht stritten. Mittlerweile hatten Sie meinen Geduldsfaden jedoch so sehr strapaziert, dass ich nicht mehr groß darüber nachdachte was ich tat und zog mir meine Jacke aus. Mir war sowieso nicht kalt, weswegen es mich auch nicht weiter interessierte, ob ich sie nun trug oder nicht. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, legte ich Atsumu vorsichtig meine Jacke über die Schultern und vergrub meine Hände in den Hosentaschen, als ich mit gesenktem Blick neben ihm weiter lief.
"Omi-Kun..."
"Wehe du sagst auch nur ein Wort dazu" leicht aus dem Augenwinkel blickte ich zu ihm und sah, wie er kurz darauf übers ganze Gesicht strahlte, während ein paar rote Flecken seine Wangen zierten. Kurz sah ich ihn noch an, ehe mein Blick wieder zum Boden wanderte. Inständig hoffte ich, dass Sunarin kein Kommentar dazu abgab, was er zum Glück wirklich nicht tat. Jedoch blieb mir ein Gespräch mit ihm wenn wir alleine waren leider nicht erspart. Er wusste genau, wie er die Infos, die er haben wollte aus mir rauskitzeln konnte und es nervte mich tierisch.

Nachdem die drei sich dann mit Onigiris gestärkt hatten und wir nun an der Kreuzung standen, wurde es ziemlich unangenehm für mich. Jedoch ging ich stark davon aus, dass es dem blonden mir gegenüber nicht anders ging. Da er sich nun gerade nicht lautstark über irgendwas beschwerte oder mich mit irgendwelchen Stories voll quatschte die ihm irgendwann mal passiert sind.
Mit den Händen in den Taschen sah ich ihn leicht an. Sein Blick war jedoch Richtung Boden gesenkt und er wirkte nun nicht mehr so selbstbewusst wie sonst den ganzen Tag über.
Osamu hatte beschlossen Sunarin noch nach Hause zu begleiten und ließ mich dementsprechend mit dem anderen Zwilling hier stehen.
Deutlich spürte ich die unangenehme Stille in der Luft schweben, brachte es aber auch nicht über mich, als erstes zu sprechen.
"Also..."  fing mein Gegenüber nun etwas unsicher an.
"Danke, dass ich mitkommen durfte... Man sieht sich bestimmt bald mal wieder" leicht hob er die Hand während er schon dabei war sich umzudrehen und zu gehen. Noch einmal kurz sah ich in seine Augen, die mich mit diesem Blick ansahen, die mir sagten, dass er nicht gehen wollte. Dass er an meiner Seite bleiben wollte.
Wie von selbst hob sich mein Hand und packte sanft das Handgelenk meines Gegenübers. Etwas verdutzt und mit nem leichten Rotschimmer auf seinen Wangen sah er mich an. Ob die Röte auf seinem Gesicht von der Kälte kam oder wegen etwas anderem wusste ich nicht. Das interessierte mich aber auch gerade weniger.
Langsam ließ ich meinen Arm wieder sinken und lockerte meinen Griff. Beobachtete wie er seine Hände vorsichtig in seine Taschen wandern ließ und drehte sich nun ganz zu mir um.
"Meine Jacke..."  gab ich nur kurz von mir, als diese Stille zwischen uns wieder so unangenehm wurde, dass ich es nicht mehr aushielt.
"Oh klar...Hier" leicht hielt er sie mir hin.
"Danke das ich sie haben durfte" lächelte er.
"Du kannst sie behalten"  wank ich leicht ab und verschränkte die Arme etwas, als wenn sie meiner Aussage mehr Nachdruck geben würde.
"Behalten?" sah er mich verwundert an.
"Ja. Bis zu dir nach Hause dauert es doch noch. Also komm"  mit geradem Blick nach vorne lief an ihm vorbei.
"H-Hey warte! Wo gehst du hin?" kurz darauf hatte er mich wieder eingeholt.
"Dein Zuhause liegt doch in der Richtung oder nicht?" mit etwas größeren Augen sah er mich an, als wenn er jetzt erst verstehen würde, was ich ihm damit mitteilen wollte.

Nach einer viertel Stunde kamen wir dann auch bei ihm Zuhause an. Dem restlichen Weg über hat er mir wieder alles mögliche erzählt, jedoch herrschte nun wieder eine eher unangenehme Stille.
"Dann komm gut nach Hause Omi Omi" wieder lächelte er etwas, woraufhin ich nur etwas nickte. Kurz sah ich ihn noch an, ehe ich mich umdrehte und mich auf den Weg machte um nun ebenfalls nach Hause zu gehen.

Pov. Osamu

Als ich Rintarou nach Hause gebracht habe, macht ich mich schnellstmöglich selbst auf den Weg, da es sich doch immer weiter abkühlte. Von weitem konnte ich schon meinen Idiot von Bruder vor der Tür stehen sehen.
"Na hast du auf mich gewartet Tsumu?" witzelte ich, da ich genau wusste, dass dies nicht der Grund war, warum er hier stand und Löcher in die Luft starrte.
"Rede nicht so einen Blödsinn Samu" rollte er leicht die Augen und verschränkte die Arme.
"Lass uns rein, es ist kalt"
"Ach jetzt ist dir kalt?! Du Memme" meine Augenbrauen zogen sich etwas zusammen und ich sah ihn genervt an.
"Dann bleib du hier draußen und erfrier doch" kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, ging ich schon zur Tür, schloss sie auf und bevor Tsumu auch rein kommen konnte, schloss ich sie wieder hinter mir. Den Schlüssel ließ ich von innen stecken, sodass er selbst nicht aufschließen konnte.
"Oi Samu!" immer wieder klopfte er an die Tür.
"Jetzt mach schon auf!"
"Nö"
"Mach auf! Ey es ist scheiße kalt!"
"Nur wenn ich deinen Pudding bekomme. Den Schoko" ich vernahm ein langes seuftzen von draußen.
"Jaja ist gut du Arschloch! Und jetzt mach auf"

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