Schmerzende Gefühle

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Pov. Atsumu

Vorsichtig legte ich meine Hand in die von dem schwarzhaarigen mir gegenüber. Ein leichtes Kribbeln durchfuhr meinen Körper direkt zu meiner Magengegend, was jedes mal passierte, sobald ich Omi- Kun berührte oder ihm auch nur näher kam. Mir war bewusst, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Diese anfängliche Schwärmerei wurde schnell durch tiefe, aufrichtige Gefühle ihm gegenüber ersetzt und meine Gedanken kreisen nur noch um ihn. Und auch wenn diese Gefühle neu, aufregend und spannend waren, wusste ich, dass er diese nie erwiedern würde.
Langsam fingen wir an, loszufahren. Mein Vertrauen legte ich völlig in seine Hände und ließ mich einfach von ihm leiten.
So, als wenn er es jeden Tag machen würde, als wäre es das einfachste der Welt, zog er mich mit übers Eis und sah dabei so wunderschön aus. Seine Haare die immer wieder leicht herum wehten, seine konzentrierten Augen und dann dieses sanfte und zufriedene Lächeln auf seinen Lippen brachten mich fast um den Verstand. Man konnte ihm ansehen, wie sehr er das Eislaufen liebte, was mir ebenfalls ein Lächeln auf die Lippen zauberte.

Seine freie Hand legte er nun an meiner Hüfte ab und führte mich weiter übers Eis, fast so als wenn wir über die Bahn tanzen würden, als wenn es nur uns gäbe. Ich sah ihm direkt in seine wunderschönen, tiefschwarzen Augen, die mich ebenfalls, mit diesem undifierbaren Blick ansahen. Ich bildete mir ein, einen Hauch von Zuneigung und Wärme in ihnen liegen sehen zu können und auch wenn mich dieser Anblick glücklich machte, rief mir mein Unterbewusstsein schon fast schmerzhaft ins Gedächnis, dass er niemals mir gehören wird. Denn schließlich mochte er schon jemanden. Seinen besten Freund.
Suna konnte mich nicht leiden und ich ihn nicht. Deshalb verstehe ich es einfach nicht. Wie konnte jemand wie er sowas tun? Mir die beiden nehmen, die ich liebe? Wieso konnte er es haben? Jemanden zu lieben, der seine Gefühle erwiderte und dazu noch jemanden zu haben, Omi zu haben, der, auch wenn er weiß, dass Suna mit Samu zusammen ist, nicht von seiner Seite weicht und immer für ihn da ist? Ich möchte auch jemanden haben, der bei mir ist. Mich beschützt und genauso gerne in meiner Nähe ist wie ich in seiner. Jemand, dessen erster Gedanke nach dem wach werden mir gilt. Jemanden, der beim lesen einer Nachricht von mir lächelt, einfach weil ich es bin und dem ich genauso viel bedeute wie er mir.
Also wieso könnte er es haben? Wieso konnte er IHN haben und wieso dürfte ich nicht?

Ich bemerkte erst als wir stehen geblieben sind, als Omi meinen Namen sagte und etwas perplex sah ich etwas um mich.
"Wieso hören wir auf?" fragte ich kurz darauf.
"Geht es dir gut?" harkte der schwarzhaarige nach, ohne meine Frage zu beantworten.
"Ja alles bestens..." unwillkürlich tauchten wieder diese ganzen Gedanken auf, die bis gerade in meinem Kopf herumschwirrten. Die negativen Gefühle überkamen mich und ich biss mir auf die Lippe um nicht auf der Stelle loszuheulen. Ich wollte das nicht. Nicht vor ihm.
"Atsumu... Ich sehe das" vorsichtig strich er mit den Fingern über meine Wange, legte seine Hand an sie und ich lehnte meinen Kopf, fast schon natürlich, als wäre es das normalste der Welt, gegen sie. Sofort durchzog mich wieder dieses warme Kribbeln und mein Herzschlag nahm deutlich an Geschwindigkeit zu.
"Irgendwas ist los... Erzähl es mir" erneut sah ich ihm in seine schwarzen Augen und musste aufpassen mich nicht in ihnen zu verlieren.
"Ich bin nur etwas erschöpft. Eislaufen ist ganz schön anstrengend" kurz lachte ich, um ihm zu zeigen, dass es mir gut ginge und er sich keine Sorgen machen musste, ehe ich mich etwas streckte um meine Aussage noch mehr zu untermalen.
"Ich glaube ich werd mich dann mal auf dem Weg nach Hause machen. Dann nerv ich dich auch nicht länger" wieder lachte ich etwas.
Kurz schien es so, als wenn der jüngere noch etwas sagen wollte, aber beließ es dann doch dabei und nickte nur leicht.

Keine 10 Minuten später waren wir dann auch fertig umgezogen und ich hatte das Gefühl, es hier nicht mehr länger auszuhalten.
"Also Omi ich bin dann weg, wir sehen uns dann irgendwann" ohne auf eine Antwort zu warten verließ ich die Umkleide und versuchte zwischen uns so viel Abstand wie möglich zu bringen.
Ich legte meine Hand auf meinen Mund und spürte die heißen Tränen, die versuchten aus meinen Augenlidern zu dringen, was ich aber mit allem was ich hätte zu verhindern versuchte.

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