Sommercamp und Gefühle

Kapitel5

Marcus: Wie geht es dir?
Noah: Ich wollte das nicht.
Marcus: Das wissen wir.
Noah: Wie geht es Leo?
Marcus: Dem geht es gut.
Noah: Und Jai?
Marcus: Der ist auf der Krankenstation. Leo ist bei ihm.
Noah: Okay.
Marcus: Was war los?
Noah: Er hat mich provoziert.
Marcus: Du hast ihn bewusstlos geschlagen.
Noah: Ich hab es nicht mehr kontrollieren können.
Marcus: Du solltest dich bei ihm entschuldigen.
Noah nickte und stand auf. Ich ging mit ihm zur Krankenstation.
Noah: Ist Leo sehr sauer?
Marcus: Ich glaube, Leo ist mehr enttäuscht als sauer.
Er nickte und ging ins Zimmer. Leo saß bei Jai am Bett und unterhielt sich mit ihm.
Noah: Hey.
Sagte er leise. Leo drehte sich um und schaute ihn an.
Leo: Was machst du hier?
Noah: Ich wollte mich entschuldigen. Ich hab mich nicht kontrollieren können.
Leo: Du musst dich nicht bei mir, sondern bei Jai entschuldigen.
Motzte Leo ihn wider an. Noah nickte und ging zum Bett. Leo stand auf und ging mit mir raus, damit die beiden alleine waren.
Marcus: Warum musst du Noah immer so anmotzen?
Leo: Mach ich gar nicht.
Marcus: Doch machst du und du verletzt ihn damit.
Leo: Tu nicht so, als wüsstest du auch nur das Geringste über uns!
Er war definitiv sauer.
Marcus: Leo...
Leo: Du kannst mich mal.
Danach rannte er weg. Dieses Mal ging ich ihm nicht nach, denn er wollte offensichtlich ja alleine sein. Ich ging ins große Zelt, wo ich Sara und Hannah traf.
Sara: Hey Marcus.
Marcus: Hey.
Hannah: Willst du mitspielen?
Fragte sie und zeigte auf die UNO-Karten.
Marcus: Klar, warum nicht.
Ich setzte mich zu den beiden und wir spielten eine Weile. Hannah hatte extrem Glück, was ihre Karten anging und sie wusste genau, wie sie spielen musste um zu gewinnen. Sara hatte dann nach ein paar Runden keine Lust mehr, weil Hannah die ganze Zeit gewann.
Sara: Ich will nicht mehr.
Hannah: Kann ich mir vorstellen.
Lachte Hannah.
Marcus: Wir können ja etwas zum Bach gehen.
Hannah: Ja, hört sich gut an.
Ein paar Kids aus dem Camp bauten einen Staudamm, damit man im Bach schwimmen konnte. Wir gingen an eine Stelle, wo das Wasser sehr flach war und setzten uns an den Rand mit den Füßen im Wasser.
Hannah: Wo ist eigentlich Leo?
Marcus: Weggerannt.
Sara: Was? Warum denn das? Warum bist du ihm nicht nach?
Marcus: Er will alleine sein.
Sara: Was ist passiert?
Marcus: Er motzt Noah die ganze Zeit an und als ich ihn darauf angesprochen habe, ist er sauer geworden und weggerannt.
Sara: Vielleicht hat es einen bestimmten Grund, dass er Noah immer anmotzt?
Marcus: Ich glaube schon.
Hannah: Dann hilf ihm doch damit klarzukommen.
Marcus: Das kann ich nicht.
Sara: Warum ist er denn so?
Marcus: Kann ich euch nicht sagen.
Hannah: Aber dir geht es doch auch nicht gut, wenn er sich so benimmt.
Marcus: Er braucht einfach mal etwas Zeit alleine.
Sara: Wenn du meinst.
Leos Sicht:
Ich rannte die Wiese entlang. Marcus war mir nicht nach gerannt. Nach einer Weile setzte ich mich ins Gras und ließ mich nach hinten fallen. Alles was ich wollte, war meinen Bruder und meinen Vater zurück. Mein Handy klingelte. Ich ging ran.
Telefonat:
Leo: Hallo?
Mike: Hallo Leo, hier ist Mike. ( Neuer Freund der Mutter. )
Leo: Was willst du?
Mike: Ich wollte nur Bescheid geben, dass deine Mutter und ich euch morgen besuchen kommen.
Leo: Und dafür rufst du mich an? Du hättest auch Noah anrufen können.
Mike: Der hatte wahrscheinlich kein Empfang. Keine Sorge, das war schon alles.
Ende Telefonat
Danach legte er auf.
Leo: Scheiße.
Warum mussten die jetzt hier her kommen? Ich blieb eine Weile im Gras liegen, bevor ich aufstand und in Richtung Camp lief. An dem schmalen Durchgang saß Marcus.
Leo: Hey.
Er schaute hoch und sah mich an.
Marcus: Hey.
Leo: Tut mir leid, dass ich so scheiße war. Ich hab Noah angeschrien, weil ich sauer auf ihn bin.
Marcus: Warum bist du sauer?
Leo: Weil er nicht mehr der ist, der er mal war.
Marcus nickte. Er sah traurig aus. Vielleicht hatte ich ihn verletzt.