Begegnung der Fremden

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Hallo,

willkommen bei meiner bereits ersten fertig gestellten FanFiction, die von der Serie "The Vampire Diaries" handelt :) 

Die Rechte für die Personen gehören natürlich J.Smith und der Filmproduktion von Vampire Diaries. Die Rechte von meinen erfundenen Personen gehört mir. :)

Viel Spaß beim Abtauchen ins Leben von Samantha Green, das sich an diesem Tag schlagartig änderte :) Begleitet von Brian, Damon, Elena, Bonnie, Caroline, Jeremy, Alaric - Klaus und Stefan.

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Schweigend betrachte ich mein aufgeschlagenes Geschichtsbuch.

Frau Smith schlendert gelassen durch die Reihen, ihre Absatzschuhe erzeugen dabei beängstigende Geräusche auf dem Parkettboden. Scharfsinnig blickt sie durch die erste Reihe, um sich ihr nächstes Opfer herauszupicken. Die Auswahl fällt auf Lucie. Klein, schmal und zierlich.

„Lucie, lese bitte für uns weiter." Verunsichert räuspert sich das Mädchen, beginnt aber dann mit dünner Stimme weiterzulesen, wo Zack aufgehört hat.

Die Buchstaben verschwimmen vor meinen Augen, die Seite wird von mir nur noch ausdruckslos betrachtet. Lucies Worte erreichen meine Ohren nicht. Ihre Stimme verhallt auf dem Weg, zurück bleiben unverständliche Worte. Ich starre die aufgeschlagene Seite immer noch an, nehme sie aber nicht wahr.

Körperlich sitze ich auf diesem Stuhl, mitten in einem Klassenzimmer voller Schüler, doch seelisch bin ich tief versunken in meinen Gedanken. Müdigkeit und Schläfrigkeit übermannen mich und ich muss mich anstrengen nicht ausversehen meine Augen zu schließen, auch wenn es diese von mir verlangen.

Sechste Stunde. Geschichte. Ich habe keinen Nerv mehr, keine Anstrengung mehr meine Konzentration aufrecht zu erhalten. Ich brauche nur noch die Kraft den Blick nicht von meinem Buch zu wenden, denke ich aufmuntert. Noch fünfzehn Minuten.

„Schon gut, Lucie." Auch Frau Smiths Stimme scheint erstickt, kaum verständlich.

Meine Gedanken schweifen wieder ab, zu erschöpft von dem Unterricht.

Ich denke an Brian, meinen neuen Freund. Drei Wochen sind wir inzwischen zusammen und schon bin ich mir sicher, dass an unserer Liebe etwas Besonders ist. Einzigartig. Als wären wir schon seit Jahren zusammen. Mein Magen kribbelt, Schmetterlinge wirbeln in meinem Bauch umher. Das Gefühl ist unbeschreiblich schön und beweist mir, dass ich ohne ihn nicht kann. Dass ich ihn brauche und das Schöne, er mich auch.

„Samantha, könntest du bitte weiterlesen?"

Gestern Abend haben wir uns auf seiner Veranda getroffen. Ich lag beschützend in seinen Armen auf der Bank vor seinem Haus und wir haben zusammen in die Sterne gesehen.

„Ich möchte für immer an deiner Seite bleiben.", habe ich geflüstert und mich noch näher an ihn geschmiegt.

„Samantha!"

Erschrocken sehe ich von meinem Geschichtsbuch auf. Die ganze Klasse starrt mich nervös an. Frau Smiths Augen weiten sich zornig: „Könntest du dann mal weiterlesen?!"

Ich schlucke und nicke mulmig. Panisch tippe ich meiner Freundin auf die Oberschenkel, so dass es Frau Smith nicht sehen kann. Maren versteht sofort und hält ihren Finger an einen neuen Absatz im Buch.

Ich setze an, doch da werde ich schon von einem lauten Türklopfen unterbrochen.

„Herein!" Frau Smith scheint zornig. Doch das ist sie jede Geschichtsstunde in unserer Klasse. Und auch sonst jede Stunde bei anderen Klassen. Manchmal habe ich mich gefragt, ob diese Frau auch lächeln kann, so ein kleines Zucken der Lippen hätte schon gereicht, doch so etwas gibt es bei Frau Smith nicht. Ich habe sie seit der fünften Klasse als Lehrerin und habe so etwas noch nie gesehen. Kein Zucken der Lippen, kein Lächeln.

Unsere Klassenzimmertür geht auf und herein treten zwei dunkelgekleidete Personen. Ein Mann im jungen Alter mit schwarzem Haar tritt vor. Sein Auftreten ist selbstbewusst, doch er kennt auch unsere Lehrerin nicht. Wie auch, wie lange ging er wohl nicht mehr zur Schule?

Hinter seiner eleganten Gestalt erkenne ich ein älteres Mädchen mit dunkelbraunen Haaren.

Ihr Gesicht kommt mir so bekannt vor. Habe ich sie schon einmal gesehen?

Ihre Augen suchen die Reihen der Klasse ab, ein fast schon verzweifelter Blick.

„Kann ich Ihnen helfen?" Frau Smith hat ihre Höflichkeit wieder gefunden, die Stimme aber dennoch spitz.

„Ja." Der Mann zieht die Augenbrauen nach oben, sein Gesicht scheint belustigt: „Wir suchen eine Samantha Green, kennen Sie sie?"

Wie auf Kommando werde ich schon wieder von allen angestarrt. Die Schüler in den ersten Reihen haben sich sogar nach mir umgedreht, um mich noch intensiver mit ihren Blicken zu quälen. Innerlich hoffe ich, dass die zwei fremden Gestalten ihren Blicken nicht folgen, doch wie sollten sie nicht?

Der Schwarzgekleidete betrachtet mich interessant. Auch das Mädchen hat mich entdeckt und mustert mich mit einem Hauch von Erleichterung. Sie lächelt mir entgegen.

Verunsichert sehe ich in ihre Richtung, kann die Personen, die nach mir gefragt haben aber einfach nicht einordnen. Sie sind fremd, aber doch kommen sie mir bekannt vor.

Ich erhebe mich mit wackligen Beinen von meinem Stuhl: „Ja?" Ich versuchte dabei bestimmt zu klingen, heraus kam aber nur ein verschlucktes Murmeln.

„Hallo Samantha." Der Schwarzhaarige sieht mir mit einem schmalen Lächeln entgegen. Doch das Lächeln vermittelt keine Freundlichkeit sondern Belustigung. In mir macht sich sofort ein Warngefühl im Bauch breit, dass ich diesem Mann nicht trauen sollte.

Mein Gesicht musste wohl ziemlich beängstigend ausgesehen haben, den das Mädchen macht sich hinter ihm beschämt über das Verhalten des Mannes bemerkbar: „Ich bin Elena. Elena Gilbert. Wir..." Sie unterbricht sich, entdeckt die vielen Gesichter im Klassenraum: „Können wir kurz mit dir alleine sprechen?"

„Das kommt überhaupt nicht in Frage.", kommt mir Frau Smith scharf zuvor: „Wir haben nur noch wenige Minuten Unterricht, wenn sie bitte draußen warten würden."

Das Gesicht des Mannes verdunkelt sich. Seine Augen beginnen vor Wut zu glühen.

Elena wendet sich wieder der Tür zu. Doch der Mann neben ihr bewegt sich keinen Zentimeter.

„Damon, lass es. Solange haben wir noch Zeit.", murmelt sie ihm bestimmt entgegen. Sie will keinen Streit, das ist ihr anzusehen, doch ob sie der Stärke des Mannes gewachsen ist?

Immer noch keine Reaktion. Eine Statue.

„Wenn du meinst.", brummt er nach wenigen Augenblicken des Starrsinns und wendet sich ebenfalls der Klassenzimmertür zu. Ich sehe ihnen nach. Wer waren diese merkwürdigen Personen? Konnte ich ihnen trauen? Ihr Aussehen wirkte nicht gerade vertraulich, vor allem nicht das von dem jungen Mann. Doch irgendwie verspürte ich ihnen gegenüber keine Angst.

„Samantha, kannst du bitte weiterlesen?"

Ich seufze leise und erfülle meiner Lehrerin ihren Wunsch.

Sisterheart (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt