Geburtstagsküsse

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Geburtstagsküsse

Die morgendlichen Sonnenstrahlen wecken mich sanft aus meinem unruhigen Schlaf. Mein Schädel dröhnt, meine Haare stehen mir in alle Richtungen. Vorsichtig setze ich mich im Bett auf, fahre mir durch die Haare.

„Guten Morgen.“ Damon liegt lächelnd neben mir.

Ich lächle zurück: „Morgen.“

Auch er setzt sich auf: „Ich hab ein schlechtes Gewissen wegen gestern. Du solltest mich nicht so sehen.“

„Ich weiß.“ Ich sehe ihm tief in die Augen: „Schon vergessen.“ Ich versuche wieder zu lächeln.

„Happy Birthday.“ Damon streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Ich lache: „Ich sollte mal duschen gehen, meine Haare nerven mich.“

„Okay. Du kannst mein Badezimmer benutzen. Ich warte dann unten auf dich.“ Er erhebt sich von seinem Bett.

„Damon?“

Er dreht sich zu mir um.

„Wo ist Elena eigentlich?“ Obwohl sie versucht hat mich ein zweites Mal zu verletzen, indem sie Damon hinter meinem Rücken verboten hat, mit mir zusammen zu sein, mache ich mir dennoch Sorgen. Schließlich ist sie meine Schwester.

„Ungewissheit ist für dich momentan sicherer. Aber ich habe heute Morgen mit ihr telefoniert, sie wollen nachher mal vorbeischauen um dir zu gratulieren.“ Er zwinkert mir zu.

Ich verliere mich in seinen Augen.

„Na los.“ Damon zwickt mir in die Seite und ich erhebe mich auch und verschwinde in Damons Badezimmer.

„Du hast ein super cooles Shampoo.“ Ich grinse belustigt.

Damon lacht: „Du hast mein Shampoo genommen?“

„Ja, meins wurde mir nach einer Zeit zu langweilig.“

Ich setze mich neben ihn auf die Couch, unter der ich noch gestern Nacht gelegen habe und Damons Bruder ins Bein gestochen habe. Jetzt bloß nicht daran denken.

„Ich hab was für dich vorbereitet.“ Er deutet auf den Couchtisch vor uns.

Ich kann meinen Augen nicht trauen. Auf dem Tisch liegt ein Tablett mit einem perfekt vorbereiteten Frühstück. Mit Körnersemmeln, Belegmöglichkeiten, Obst und frisch gepressten Orangensaft.

„Wie…?“

„Ich hab es immer noch drauf.“ Er lacht: „Dein erstes Geburtstagsgeschenk.“

Mein Magen knurrt. Ich stürze mich auf die Semmeln und das Obst. Ich habe schon seit Tagen nicht mehr ein so gutes Frühstück gegessen.

„Danke.“

„Kein Ding.“ Er zwinkert.

„Was möchtest du heute unternehmen?“ Er betrachtet mich auffordernd.

Ich überlege: „Gar nichts. Faulenzen. Die letzten Wochen waren mehr als nur anstrengend. Ich brauche mal ein bisschen Ruhe.“

„Kein Problem, bekommst du.“ Er rückt noch ein Stückchen näher an mich heran.

„Möchtest du auch was? Ich weiß schon, dass du nichts isst, aber vielleicht sieht das Frühstück ja auch für dich schmackhaft aus?“, frage ich.

„Nein, danke. Sieht es nicht.“

Ich unterbreche das Essen einen kurzen Augenblick und sehe ihn an: „Hast du Durst?“

Damon lacht: „Meinst du, weil du für mich schmackhaft aussehen könntest. Da hast du sogar Recht, aber nicht auf die Art und Weise, die du wahrscheinlich vermutest. Ich habe heute Morgen etwas getrunken.“

Ich laufe knallrot an. Ich sehe schmackhaft für ihn aus? Mein Magen fängt an zu Kribbeln.

Konzentriere dich aufs Essen, Samantha, trichtere ich mir ein.

Damon streicht mir über die Wange, er wird meine Verfärbung wohl bemerkt haben: „Ich mag das.“

„Das ich mich schäme?“

„Nein, dass du rot wirst, wenn du dich schämst.“ Er legt seine Arme um meinen Bauch und zieht mich zu sich heran.

Sein Gesicht kommt meinem immer näher. Ich halte meinen Atem an. Jetzt ist es wohl soweit. Mein Körper explodiert fast vor Gefühlen.

Unsere Nasen berühren sich fast. Ich sehe ihm tief in die Augen. Seine kristallklaren blauen Augen, gefüllt mit Liebe.

Nur noch wenige Millimeter trennen uns von dem Aufprall unserer Lippen. Ich kann es kaum erwarten, dass es endlich passiert.

Doch dann wird die Haustür aufgerissen und Damon und ich entfernen uns vor Schreck.

„Hallo.“ Elena kommt mit Caroline, Taylor, Bonnie und Jeremy ins Wohnzimmer gestürmt.

„Happy Birthday.“, rufen alle und versuchen dabei glückliche Gesichter aufzusetzen.

Caroline bemerkt als erste Damons Arme um meinen Bauch: „Sag mal, stören wir gerade?“

Elenas grimmiges Gesicht entgeht mir dabei nicht.

„Nein gar nicht.“ Schnell entwinde ich mich aus seinem Griff und stehe auf. Ich versuche Damon nicht ins Gesicht zu sehen, da ich weiß, dass sein Gesicht wahrscheinlich gerade am gefährlichsten aussieht.

Ich umarme alle nacheinander.

„Du weißt, dass es gefährlich ist hier aufzutauchen?“, frage ich Elena, als sie an der Reihe ist.

Sie nickt: „Aber du warst es mir wert.“

Ich umarme sie.

„Es tut mir leid.“, flüstert sie mir leise ins Ohr.

Ich weiß ganz genau, was sie meint.

„Schon okay.“, flüstere ich zurück. Ich habe ihr schon verziehen.

„Ich gebe ihm eine Chance, versprochen.“ Sie lächelt.

„Danke.“

Sie küsst mich auf die Wange und tritt dann zurück.

„Elena, wir sollten wieder gehen.“, zerstört Caroline die himmlische Harmonie.

Elena nickt: „Wir kommen bald wieder, versprochen.“

Caroline, Taylor und Elena verabschieden sich bei uns und verlassen das Haus, nur wenig später ist der Motor vor der Haustür zu hören.

 „Ich hoffe sie kommen durch.“, murmele ich.

Damon umarmt mich von hinten: „Das schaffen sie schon. Caroline und Taylor sind stark. Sie werden sie beschützen.“

Ich nicke. Ich hoffe es.

„Wir lassen euch dann mal alleine.“, meldet sich Bonnie. Sie lächelt mir ein letztes Mal zu und verschwindet dann auch mit Jeremy aus der Haustür.

„Also wo waren wir?“ Ich höre Damon hinter mir grinsen.

Ich grinse zurück.

Er küsst mich von hinten auf die Wange und dreht mich dann zu sich um.

Ich nehme sein Gesicht in meine Hände, woraufhin er immer näher kommt, diesmal aber etwas schneller, als beim ersten Versuch.

Und dann ist es endlich soweit, seine Lippen berühren ganz sanft und vorsichtig meine.

Ich bin im siebten Himmel, das ist der beste Geburtstag überhaupt.

Sisterheart (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt