Die Sicherheit

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Die Sicherheit

Der ohrenbetäubende Schulgong unterbricht mich beim Vorlesen aus dem Geschichtsbuch. Schon seit zehn Minuten lese ich darin. Ich habe das Gefühl Frau Smith scheint irgendwie sauer auf mich zu sein. Wegen dem unangekündigten Besuch? Oder, dass ich in ihrem Unterricht geträumt habe?

Jedenfalls habe ich vom lauten Betonen der Worte und dem deutlichen Sprechen, worauf Frau Smith so achtet, keine Stimme mehr.

Erleichtert packe ich meine Schulsachen zusammen und stopfe sie in meine Schultasche. Aufregung macht sich in mir breit. Wer waren diese Personen und was wollten sie von mir? Ausgerechnet von mir?

Das verfinsterte Gesicht des Mannes schiebt sich in meine Gedanken. Sollte ich Angst vor ihm haben? Konnte ich ihm überhaupt trauen? Mein Bauchgefühl macht sich bemerkbar, wieder dieses Kribbeln von vorhin, doch diesmal stärker, intensiver. Konnte ich meinem Bauchgefühl trauen?

Ich werfe mir meine Tasche über die Schultern.

„Tschau.", murmele ich Maren zu, während ich meinen Stuhl an den Tisch rücke.

„Wer waren diese Leute?" In ihrem Blick liegt die pure Angst.

„Ich weiß es nicht.", antworte ich wahrheitsgemäß: „Ich muss jetzt los." Ich kann sie nicht länger vor der Tür warten lassen, die halbe Klasse ist schon gegangen.

„Warte. Eines noch." Maren hält mich zurück.

„Was?"

„Gehe nicht einfach mit ihnen mit, das könnten sonst welche sein. Verstehst du?" Sie betrachtet mich vorsichtig, doch ihre Sorge ist vor allem herauszuhören.

Ich nicke aufmunternd, wende mich und marschiere aus der Tür.

Wie verabredet, stehen sie etwas abseits von der Tür, sodass sie den herausströmenden Schülern nicht im Weg stehen. Ich atme tief durch und tapse mich vorwärts in ihre Richtung.

„Na endlich.", meint Damon genervt und blickt auf seine Armbanduhr: „Hat aber gedauert."

Ich sehe ihn etwas verdutzt an, hat er etwa keine Geduld? Wie kann man nur so unhöflich sein?

„Ignorier ihn." Elena sieht mir mit einem schmalen Lächeln entgegen, als hätte sie meine Gedanken gelesen.

„Was wollt ihr überhaupt?", schneide ich nun das Hauptthema an, immer noch mit einem leisen Murmeln. Den Beiden konnte es wohl nicht entgangen sein, dass sie mir nicht ganz geheuer scheinen.

„Wir wollen mit dir reden. Das ist alles.", kommt Elena Damon zuvor.

„Das ist alles?" Damon starrt sie kopfschüttelnd an: „Warum belügst du sie?"

Elena seufzt leise: „Ich belüge sie nicht. Ich gebe ihr eine Wahl, im Gegensatz zu dir. Es ist immer noch ihre Entscheidung."

„Nein ist es nicht, Elena. Hier geht es um einiges mehr als die Entscheidung einer 15-Jährigen." Damons Gesicht verfinstert sich wieder.

„Was ist denn los?", frage ich schnell, um zu vermeiden, dass der Streit noch eskaliert.

„Du bist hier nicht sicher.", erklärt Elena mit ernstem Tonfall: „Es ist schwer zu erklären. Aber du musst uns trauen. Bitte. Wir wollen dich nur in Sicherheit bringen."

„Warum nicht sicher? Ich war in London schon immer sicher." Ich verstehe nicht, um was es hier geht.

„Da wusste er auch noch nichts von dir und da brauchte er dein Blut auch nicht." Damon betrachtet mich finster.

Sisterheart (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt