Qualen

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Qualen

Müde wälze ich mich von einer zu anderen Seite des riesigen Ehebettes.

Ich kann nicht schlafen.

Die Gedanken an Brian lassen mir keine Ruhe, sie nagen an mir. Leise fange ich das Schluchzen an. Wie kann ich ihm nur helfen? Wie kann ich ihn aus der Gefangenschaft befreien? Klaus. Dieses Monster. Was er wohl gerade mit ihm macht? Ihn schlagen, auspeitschen oder sogar töten?

„Nein!“, schreie ich wütend in mein Kissen, damit es dumpfer klingt.

Diese Ungewissheit macht mich wahnsinnig. Ich weiß einfach nicht, wie ich ihm helfen kann. Was soll ich nur tun? Ich will Brian doch einfach nur in Sicherheit wissen. Ich liebe ihn.

Welche Qualen er nur durchmachen muss. Und das nur wegen mir. Ich bin Schuld, dass Brian diese Schmerzen ertragen muss. Warum hat er sich nur nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht? Wieso wollte er in London bleiben und sich dort auf die Lauer legen, um uns Bescheid zu geben, wann Klaus auftaucht? Wieso nur?!

Wegen mir.

Wie groß muss seine Liebe mir gegenüber nur sein?

22:48 Uhr, Brians Sicht:

Ich schnaufe laut um wieder Luft zubekommen. Damit sich meine Lunge wieder mit Sauerstoff füllt. Werde ich noch ersticken, wenn Klaus sein „Spielchen“ weiterspielt?

Sein Lachen ist das Erste, was ich wieder wahrnehmen kann. Ich hasse dieses Lachen.

„Na? Genug?“

Ich nicke in der Hoffnung, er würde es nicht ein weiteres Mal tun.

Doch da kommt er schon wieder näher, hält mir gewaltsam den Mund und die Nase zu.

Es ist ein schreckliches unvergessliches Gefühl zu ersticken. Die Luft in der Lunge wird langsam weniger, man wird wahnsinnig. Versucht sich dagegen zu wehren. Klaus lässt mich allerdings zappeln, Minuten lang. Sterben scheint mir in solchen Situationen als eine Erlösung, sogar als Geschenk. Doch auch das lässt er mir nicht.

Ich habe das Gefühl, dass er schon einige Erfahrung damit hat, denn er hört genau dann auf, wenn ich der Ohnmacht nahe bin.

Ich gebe nicht auf, Samantha.

Ich muss etwas tun!

Hektisch setze ich mich auf und schalte die kleine Lampe neben meinem Bett an.

Irgendwas? Ich kann nicht so unwissend bleiben.

Wie kann ich Brian beschützen?

Ich kann das nicht. Hier einfach rumsitzen und auf ein Wunder hoffen. Ich muss Brian vor Klaus beschützen, genauso wie er mich gerade im Moment versucht zu beschützen. Sonst wäre er nie bei Klaus gelandet.

Bitte, lass mich etwas tun.

Ich greife stürmisch nach meinem Handy.

„Bitte, es muss ihm besser gehen.“, flüstere ich leise.

Kontakte. Schatz. Anrufen.

Gespannt lausche ich.

„Hallo?“, meldet sich eine raue Stimme nach einer Weile.

„Klaus.“, stelle ich zornig laut fest.

„Genau.“ Ich höre sein sarkastisches Grinsen am anderen Ende der Leitung.

Meine Muskeln spannen sich an: „Gib ihn mir?“

Er lacht nur bitter: „Sorry, Kleines. Er schläft gerade.“

„Wie er schläft?“, frage ich verwundert. Schläft er wirklich?

„Ich wusste einfach nicht wann Schluss ist, tut mir leid.“

„Was hast du ihm angetan?“, brülle ich zornig, zügle meinen Ton aber sofort, als mir Elena und Jeremy einfallen.

„Er wird schon wieder. Ist er die letzten zwei Male auch schon.“ Wieder sein grausames Lachen.

Ich unterdrücke Tränen. Wie kann ich ihm nur helfen?

„Bitte, hör auf.“, murmele ich verzweifelt.

„Jederzeit, wenn…“

Ich unterbreche ihn: „Ich gebe dir mein Blut, aber bitte lass Brian in Ruhe. Er hat dir nichts getan.“

„Einverstanden. Wann?“

Sisterheart (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt