Eingesperrt

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Eingesperrt

„Elena.“

Trunken öffne ich langsam meine Augen. Habe ich geschlafen?

„Elena.“ Jeremy. Nur ein leiser geflüsterter Ausruf von Verzweiflung. Seine Stimme scheint erstickt.

Ich liege zusammengerollt auf einem kalten Steinboden. Vorsichtig stütze ich mich darauf ab, um aufzustehen, doch meine Arme haben keine Kraft, immer wieder lande ich schmerzend auf dem Boden, bis ich es endlich aufgebe.

Wo bin ich?

Ich recke meinen Kopf und erkenne vor mir ein Gitter. Bin ich eingesperrt?

„Jeremy.“ Ich huste, auch ich bekomme kaum ein Wort heraus.

Doch ich habe Glück, er hört mich: „Samantha?“

„Ja.“, räuspere ich: „Wo…“ Mehr bekomme ich nicht heraus.

„Ich weiß es nicht.“

„Damon?“ Er muss doch bei uns sein. Ich habe kaum Kraft meinen Kopf zu strecken um mich umzusehen, deshalb lasse ich ihn wieder auf den kalten Boden sinken.

„Damon liegt bewusstlos in der Zelle vor mir.“, antwortet mir stattdessen wieder Jeremy.

Ich brauche Kraft, denke ich verzweifelt, dann kann ich die Lage besser überblicken, mir einen Plan überlegen.

Ein weiteres Mal lege ich meine Handflächen auf den Boden und versuche mich dadurch wieder abzustützen. Diesmal schaffe ich es wenigstens in die Sitzposition, bevor meine Kraft wieder schwindet, schiebe ich mich an die Wand und lehne mich daran.

Das Gitter, das mich einschließt geht bis an die Decke, keine Chance darüber zu klettern, die Tür darin scheint aus massiven Eisen. Hinter dem Gitter befindet sich ein schmaler Gang, der nur wenige Meter breit ist, bevor genau gegenüber eine neue Zelle zu erkennen ist. In dieser erblicke ich Elenas Körper auf dem Boden liegend. Ihre Augen sind geöffnet, doch auch sie kann sich nicht rühren.

Ich lasse meinen Blick weiter wandern und erkenne endlich Jeremy, in der Zelle schräg gegenüber, auch er hat sich an die Wand gelehnt.

„Jeremy, Elena liegt mir gegenüber.“, murmle ich.

Er nickt erleichtert. Und formt mit seinen Lippen das Wort „Danke“.

Wenn Damon genau gegenüber von Jeremy ist, dann ist seine Zelle neben meiner. Doch bevor ich diesen Gedanken überhaupt zu Ende denken kann, wird eine Tür unsanft aufgerissen, auch sie muss aus Metall sein, dem Lärm zu urteilen.

Mehrere Schritte nähern sich. Das dunkle Lachen erfüllt die Zellen. Ich bekomme schreckliche Angst, versuche an der Wand entlang mehr in das Innere der Zelle zu rutschen.

Und dann halten sie genau vor meinem Gitter.

„Na, gut geschlafen?“ Klaus Augen brennen sich in meine.

Ich bleibe herzklopfend sitzen und rühre mich nicht.

„Ich kann dir einfach nicht verzeihen, dass du dich so geweigert hast, dir Blut zu entnehmen, auch wenn ich es jetzt nicht mehr brauche.“ Klaus weist auf Elena, die immer noch total erschöpft in ihrer Zelle liegt: „Deshalb habe ich dir etwas mitgebracht.“

Und dann traue ich meinen Augen nicht, Brian tritt vor. Sein Gesicht eiskalt, mordlustig.

Augenblicklich laufen mir die Tränen über die Wangen. Ich habe Angst.

Klaus schließt mit einem breiten Grinsen meine Zelle auf und lässt Brian eintreten.

Sofort rutsche ich noch weiter in das Innere.

Sisterheart (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt