Vertrauensspiele

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Vertrauensspiele

„Wie kannst du das bezahlen?" Ich kann es immer noch nicht fassen, sehe mich in dem luxuriösen Flugzeug um und dann direkt in Damons Augen. Blau, wie der Ozean, kommt es mir in den Sinn.

„Mach dir da mal keine Gedanken darüber."

Elena reckt sich kurz, sie sitzt mir quer gegenüber, neben Damon, uns trennt ein massiver Holztisch, der zwischen uns steht.

„Damon, vielleicht sollten wir...", murmelt sie in seine Richtung, mit einem Seitenblick auf mich.

Er seufzt: „Nein, sollten wir nicht, Elena. Umso weniger sie weiß umso besser.", zischt er wütend zurück.

Um was geht es hier?

„Es ist zu gefährlich, sie uninformiert zu lassen, Damon. Was wäre, wenn.... Sie weiß sich doch überhaupt nicht zu wehren." Ihre Stimme klingt verzweifelt, fast schon erschüttert.

„Sie könnte sich auch so nicht wehren. Ich weiß nicht, Elena.", brummt er.

Können sie mich vielleicht mal in das Gespräch integrieren?

Damon stöhnt leise: „Nur das Wichtigste. Mehr muss sie erst mal nicht wissen." Sein Blick entdeckt mich, wie ich ihn verwundert betrachte, woraufhin er nur wieder mies lächelt. Es ist nicht auszuschließen, er entscheidet anscheinend. Elena scheint ihm zu vertrauen und irgendwie habe ich das Gefühl, das ich das auch tun sollte oder wenigstens so aussehen lassen sollte, um von ihm respektiert zu werden. Denn er scheint mir nicht zu trauen.

Ich bin gespannt, um welche Informationen es sich handeln. Doch irgendwie bereitet mir dieser Gedanke auch Angst. Angst vor der Wahrheit.

„Samantha...", beginnt Elena mit einem leichten Lächeln: „Kennst du deinen Vater?"

Überrascht schüttle ich den Kopf, da ich ihn nie kennengelernt habe. Er soll ein Idiot gewesen sein, der meine Mutter und mich im Stich gelassen hat, als ich noch nicht einmal geboren war. Mehr hat sie mir nicht erzählt. Ich glaube es macht sie traurig über ihn zu sprechen. Schließlich hat sie ihn geliebt.

„Ich schon.", murmelt Elena vorsichtig.

„Lebt er noch?" Ich weiß nicht ob ich meinen Vater kennen lernen will.

„Nein, er starb vor kurzem. Er hat dich in seinem Abschiedsbrief erwähnt."

Mich? Wieso ausgerechnet mich?

„Wie hieß er?", wollte ich wissen.

„John." Sie seufzt leise: „Er war auch mein Vater.", bringt sie dann ziemlich verschluckt zustande.

Was? Wie...?

Ich bringe kein Wort heraus. Er hatte mehrere Kinder?

„Doch, keine Sorge. Er war auch nie für mich da. Bis vor kurzem wusste ich noch nicht einmal, dass er es überhaupt war.", fährt Elena fort.

Ich nicke, um ihr zu symbolisieren, dass ich dieses Gefühl kenne.

„Bedeutet das, dass wir so was wie Schwestern sind?"

Sie lächelt: „Ja. Halbschwestern."

Verunsichert lächle ich zurück: „Deshalb hast du mich aufgesucht?"

„Nein."

„Warum dann?" Ich will es endlich erfahren.

Doch da mischt sich Damon in die Unterhaltung ein: „Das muss fürs Erste reichen. Den Rest wirst du schon noch früh genug erfahren." Dabei lächelt er mir wieder gefälscht entgegen.

Sisterheart (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt