Nackte Frauen in Damons Vergangenheit
Liebes Tagebuch,
wow, ich hätte niemals gedacht, dass ich nochmal Tagebuch schreiben würde…Doch leider bleibt mir vor Langeweile nichts anderes übrig. Die letzten Tage sind schleppend langsam vergangen. Bonnie wird immer unruhiger, da sich schon seit Tagen keiner mehr gemeldet hat. Damon und die anderen scheinen wie vom Erdboden verschluckt, wir können niemanden erreichen. Und ich mache mir schreckliche Sorgen, um Elenas Wohlergehen, aber vor allem um Damon, warum meldet er sich nicht?
Warum lässt er mich in diesem schrecklichen Ungewissen? Ich warte und warte…aber es kommt einfach keine Nachricht. Damon müsste in der Zwischenzeit bestimmt schon 1000 Anrufe in Abwesenheit von mir haben und zusätzlich noch 1000 Nachrichten. „Bitte melde dich endlich.“, „Warum meldest du dich nicht?“.
Und ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Bin ich es nicht wert, dass er sich mal kurz die zwei Minuten Zeit nimmt, um sich bei mir zu melden? Oder hat er es sich inzwischen schon anders überlegt? Will er mich vielleicht gar nicht mehr? Was ist, wenn ich ihm nichts mehr bedeutete?
Die Fragen schwirren mir tagtäglich durch den Kopf, ich kann an nichts anderes mehr denken.
Vor allem weil ich zudem überhaupt keine Beschäftigung habe, ich lebe in den Tag hinein, mein Handy immer griffbereit und warte. Aber leider ist es verzweifelnd auf etwas zu warten, dass tagtäglich nicht eintrifft. Es ist frustrierend.
Doch was bleibt mir anderes übrig? Außer abzuwarten?
„1978“
Nicht gerade seine besten Jahre.
„Das kommt erst später, hast du noch kleinere Jahreszahlen?“
Ich durchsuche den riesigen Haufen auf dem Boden. 1986, 1997, 1979. Was für ein Saustall. Da blickt doch niemand mehr durch…
Ah… 1968. „Hier.“ Ich reiche Bonnie das aufgewühlte Buch.
„Ah, danke.“ Sie stellt das Buch in das Bücherregal zurück. „Ich glaube, wir müssten es bald geschafft haben, sind ja nicht mehr so viele Jahreszahlen bis zur Gegenwart.“ Sie lächelt.
Ich nicke nur, sehe durch den Bücherhaufen und versuche damit irgendeine Verbindung zu Damon aufzubauen. Damon 1989. Damon 1998. Macht das ein Unterschied? Ich greife nach einem Buch, das mir gerade beliebig in die Hände fällt und schlage es auf. Mathematik im Mittelalter. Ich lege es zurück zu dem Haufen, doch da entdecke ich einen Schreibblock, in Leder gebunden.
Ich dachte immer Damon schreibt kein Tagebuch.
Auch dieses schlage ich auf. Und ich habe mich nicht getäuscht, es ist kein Tagebuch. Es sind Zeichnungen - von nackten Frauen.
Marie. Eine hübsche zierliche Frau mit kurzen blonden Haaren.
Christine, Amanda,… Die Körper von Frauen, bis ins Detail gezeichnet.
Ein kurzzeitiges Hobby in den langen Lebensjahren? Oder einfach nur Spaßeshalber? Natürlich weiß ich, dass er vor mir wahrscheinlich schon mit Tausenden, wenn nicht schon Millionen Frauen eine Affäre oder Beziehung hatte, aber das so lebhaft vor mir zu sehen, versetzt mich in einen Zustand der Erschütterung. Haben ihm diese Frauen etwas bedeutet? Diese vielen Frauen? Oder bedeute ich ihm nur genauso viel wie diese anderen Millionen Frauen auch?
Ich lege das Buch zur Seite und erhebe mich.
„Genug für heute?“ Bonnie sieht vom Bücherregal zu mir herüber.
Ich nicke.
„Was möchtest du essen?“
Ich sitze im Wohnzimmer auf der Couch und starre lustlos auf die flimmernden Bilder des Fernsehers.
„Ich habe kein Hunger.“, antworte ich Bonnie träge.
„Ach quatsch, du musst doch Hunger haben. Ich mache uns schon etwas Leckeres.“ Damit verschwindet sie aus dem Wohnzimmer.
Ich zappe mich durch die Kanäle, kann aber nichts Brauchbares und Interessantes finden.
Mein Handy liegt neben mir. Aber es schweigt.
Dumme Langeweile.
Ich höre Bonnies Geraschel und Geklapper aus der Küche. Was sie nur macht?
„Hallo?“
Ich sehe wieder in den Flimmerkasten. Irgend so eine dumme Sendung.
„Na endlich. Wo seid ihr?“
Ich schlafe gleich ein vor Langeweile. Blick auf mein Handy. Fehlanzeige.
„Ach so. Okay.“
Stopp...Telefoniert Bonnie gerade? Ich springe vom Sofa und renne in den benachbarten Raum.
„Tschau.“ Sie hat aufgelegt.
„Wer war das?“, brülle ich.
„Caroline.“
„Caroline? Wo sind sie?“ Ich kann mich nicht beruhigen.
„Sie hat gesagt, dass sie gerade nicht viel Zeit hat. Es geht ihnen gut und sie sind ihnen auf den Fersen.“ Bonnie lächelt.
„Sonst nichts?“ Ich verziehe unglaublich mein Gesicht.
Sie schüttelt den Kopf.
„Nichts von Damon?“ Ich bin den Tränen nahe.
Ihr Blick wird warmherzig: „Nein, leider nicht. Aber es wird ihm schon gut gehen.“
„Richtet er mir keinen Gruß oder so was aus?“, flüstere ich entmutigt.
Sie schüttelt wieder den Kopf: „Bestimmt hat er es einfach nur vergessen. Innerlich schickt er dir sicherlich einen Gruß.“ Sie lächelt mir aufmunternd zu.
Da bin ich mir nicht mehr so sicher…
Aus Damons Sicht:
„Hast du es ihr ausgerichtet?“ Ich betrachte Caroline auffordernd.
„Nein, weil ich das sicherlich nicht unterstützen werde!“, zischt sie scharf.
Wieso habe ich kein Ladekabel eingepackt! So ein Mist!
Ich schnaufe: „Was geht dich das an?“ Am liebsten würde ich ihr gerade an den Kragen springen.
„Mehr als du denkst.“, kommentiert sie meine Frage nur schnippisch.
„Süße, Damon hat Recht, es geht dich wirklich nichts an.“ Kommt mir Taylor zu Hilfe, doch ich schenke ihm keinen dankbaren Blick. Ich bin auf seine Hilfen nicht angewiesen.
„Denk doch mal an das Mädchen, Damon. Sie hat gerade erst ihren Freund verloren, hat eine schwere Zeit durchgemacht. Sie ist die Schwester meiner Freundin und ich lasse nicht zu, dass du ihr das Herz brichst, so wie du es bei jeder Frau machst. So wie du es auch bei mir getan hast!“
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Sisterheart (Vampire Diaries FF)
FanficSamantha Green (15) erfährt eines Morgens, dass sie die Halbschwester von Elena (gemeinsamer Vater: Onkel John) ist und sie in erheblichen Schwierigkeiten steckt. Klaus braucht Samanthas Blut um Hybriden zu erschaffen, da Elena (denkt er) tot ist. D...