Verzweifelnd

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Verzweifelnd

 Aus Damons Sicht:

„Warum schnallst du es nicht endlich?!“, zische ich wütend, da ich einfach keine Lust mehr auf dieses Gespräch habe: „Es geht dich nichts an!“

„Denkst du…“, brummt sie nur eingeschnappt. Doch das ist mir egal, sie kann meinetwegen meine restlichen Lebensjahre eingeschnappt bleiben, wenn sie endlich aufhört zu sprechen. Das nervt mich tierisch.

„Denk doch mal nach,…“, setzt sie wieder an, doch ich unterbreche sie abrupt: „Schau lieber auf die Straße!“

Sie seufzt nur. „Was wird nur Elena dazu sagen?“

„Caroline,…Lass es.“ Taylor legt ihr beruhigend die Hand auf die Schulter.

„Nein…“ Sie dreht sich zornig zu mir um: „Kannst du denn 100%ig bezeugen, dass du sie nicht verletzen wirst?“

Ich habe langsam keine Lust mehr auf diese endlosen Fragen...

„Damon?“, fragt sie, als ich nicht antworte.

„Schau auf die Straße!“, brülle ich.

Sie dreht sich wieder um. Und hat niemanden umgefahren. Schade, ich bekomme langsam wieder Durst.

„Wer hat noch Durst?“, frage ich in die Runde, um das Thema zu wechseln.

„Du bist so widerlich.“, antwortet mir nur Taylor.

Ich verdrehe die Augen: „Die Frage war nicht an dich gestellt, Hund.“

„Nein, danke. Mir ist inzwischen der Appetit vergangen.“ Caroline.

„Du nervst. Ja, ich bezeuge es, okay?“, gebe ich nach.

„Wer glaubt dir schon?“

Ich stöhne und lehne mich an die Rücklehne. Und wie das nervt.

„Wir sind da.“, höre ich Taylor nur wenige Minuten später.

„Seid ihr sicher, dass sie hier ist?“ Ich betrachte das kleine Landhaus, mitten in der Prärie.

„Naja…ziemlich.“ Taylor öffnet die Tür: „Der Mann aus der Bar hat doch gemeint, dass sich Klaus und Stefan über einen bestimmten Ort unterhalten haben. Und genau dieses Haus haben sie beschrieben.“ Er weist auf das Landhaus: „Dunkelrotes Dach, blau bestrichen, weiße Türe. Das ist das Einzige in diesem Dorf, das blau ist.“

„Ich hätte den Mann aber auch hypnotisiert, Caroline.“ Ich zwinkere ihr zu, doch sie geht gar nicht darauf ein.

„Holen wir Elena da heraus.“

„Caroline? Wo seid ihr?“

Bonnie setzt sich zu mir auf das Sofa.

„Kann ich dann auch mal?“, flüstere ich leise an Bonnie gewandt.

Sie nickt.

„Oh wie gut. Habt ihr Elena gefunden? Gott sei Dank.“

Bonnie lächelt überglücklich. Haben sie Elena?

„Ach warte, Caroline. Samantha wollte Damon nochmal kurz sprechen. Okay.“

Sie reicht mir das Handy und ich drücke es gespannt an mein Ohr.

„Ja?“ Okay, so hatte ich mir das nicht vorstellt. Eine etwas gereizte grobe genervte Stimme meldet sich.

„Damon?“, frage ich schweratmend.

„Ja? Was ist?“

Ich ziehe ein langes Gesicht. Das ist doch wohl nicht Damon, oder?

„Wie geht’s dir?“, versuche ich einen Neustart.

Er seufzt – noch genervter: „Wie soll es mir schon gehen. Wie man sich halt so fühlt, nachdem man gerade mit seinem eigenen Bruder gekämpft hat…“

„Ach so.“, murmele ich nur.

„Ich muss auflegen.“

„Waa…“ Doch da ist die Verbindung schon unterbrochen.

 Bonnie sieht verdattert zu mir herüber, ich zucke nur mit den Achseln.

„Was hat Caroline gesagt?“, frage ich trostlos. Was war nur mit Damon los?

„Dass sie Elena gefunden und gerettet haben. Sie hatten viel Glück, Klaus war gerade außer Haus, nur Stefan war bei ihr. Sie waren in der Überzahl.“

Ich nicke. Inzwischen bin ich mir sicher, dass Damon sich umentschieden hat. Schließlich bin ich doch nur ein Mädchen, ein immer austauschbares Mädchen. Oh man…Wieso habe ich mir nur solche Hoffnungen gemacht?...Wieso?

10 Minuten zuvor:

„Geht’s?“, frage ich. Elena sitzt neben mir auf dem Rücksitz und streckt sich wobei mehrere Knochen aufknacksen. Klaus hat sie gefesselt an einen Stuhl gebunden.

„Hat dir mein Brüderchen nicht geholfen?“, frage ich heiter, als ich keine Antwort bekomme.

Sie wirft mir nur einen wütenden Blick zu: „Nein, zufällig nicht, Damon!“

„Ach, der wird schon wieder.“ Ich klopfe Elena auf die Schulter: „Sobald er nicht mehr unter Klaus Macht steht.“

Doch sie seufzt nur.

„Elena?“ Caroline meldet sich vom Beifahrersitz, Taylor übernimmt die Rückfahrt.

Elena sieht auf.

„Ich denke, dass es dich bestimmt interessiert, was in den letzten Tagen so passiert ist?“

Ich verziehe mein Gesicht: „Caroline, lass das, bitte.“ Meine Augen werden finster.

„Wieso was ist?“ Doch durch meine Drohung wird Elena nur neugieriger.

„Caroline!“ Meine Miene wird bedrohlich finster.

Doch sie beachtet mich gar nicht: „Damon hat eine Neue.“ Dabei lacht sie nicht, sieht einfach nur schnippisch zu mir hinter.

„Wirklich?“ Elena scheint sich darüber zu freuen.

„Naja…“, versuche ich mich aus der Situation zu retten.

„Na sag schon, wer?“ Elena grinst mich von der Seite an.

Doch ich kann nicht antworten.

„Frag doch mal deine Schwester.“

Elena sieht fragend zu Caroline: „Wieso?“

Doch Caroline zieht nur noch eingebildet die Augen nach oben und dreht sich dann wieder um.

„Damon?...“

„Elena… Versprochen, es nicht so wie du denkst.“, versuche ich sie zu beruhigen.

„Samantha?“ Sie starrt mich wütend an: „Sag mal spinnst du?!“ Ihre Stimme wird immer lauter, bedrohlicher: „Wie kannst du nur? Sie hat gerade erst Brian verloren! Du wirst ihr das Herz brechen.“

Werde ich das?

„Nein…“

„Doch, das wirst du! Vergiss es...! Ich kann nicht zulassen, dass ihr wieder jemand wehtut. Und wenn sie dir wichtig wäre, würdest du es genauso sehen!“

Ich kann ihr nicht wiedersprechen. Vielleicht hat sie sogar Recht.

„Hallo Bonnie. Wir sind in einem kleinen Vorort. Ja, wir haben Elena gefunden. Wir sind auf dem Weg nach Hause.“ Eine kleine Pause entsteht. „Damon, Samantha will dich sprechen.“

Ich sehe zu Caroline, dann zu Elena. Beide mustern mich bedrohlich. Vernichtend.

„Damon…“ Elena sieht mich vorwurfsvoll an: „Ich hoffe du weißt, was du tun musst.“

Ich nicke bedrückt. Und da spüre ich, das erste Mal seit vielen Jahren, wie mein Herz verletzt schmerzt.

Sisterheart (Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt