[002] Dixon Brüder

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„Ich habe noch einen!", rief der Fremde laut durch die stockschwarze Finsternis und richtete seine Armbrust genau auf meinen Tempel

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„Ich habe noch einen!", rief der Fremde laut durch die stockschwarze Finsternis und richtete seine Armbrust genau auf meinen Tempel. Ein kalter Schauer rann über meinen Rücken. Sterben!, kreischte mein Unterbewusstsein. Wir werden verdammt nochmal sterben!

Das knisternde Radio meines kirschroten, zerbrochenen Opels spuckte weiter die sanfte Melodie von Billy Idol „Eyes without a face" aus, als wäre es vollkommen unberührt von meinem törichten Ende. Hier, fuhr die schlaue Stimme in meinem Kopf fort, wirst du sterben: Auf einem kleinen, unebenen Kieselsteinweg, umgeben von nichts anderem als Bäumen und Dunkelheit. Würde mich überhaupt jemand hier draußen finden?

Eine einzelne Träne rann flüchtig über meine blutbefleckte Wange. Wie hätte ich wissen können, dass ausgerechnet mein beschissener, roter Opel - einst mein ein und alles - mir zum Verhängnis werden würde? Ein hässliches, ersticktes Schluchzen fiel von meinen Lippen und verwandelte sich in ein Meer aus Tränen.

„Bitte nicht!", stieß ich mühsam hervor. „Ich habe Geld in meinem Auto, ich-" Meine Stimme versagte, doch löste meine Verzweiflung eine ungemein große Verwunderung in dem Fremden aus. Die silberne Pfeilspitze entfernte sich für eine Splittersekunde von meinem Gesicht, während die Augen des Fremden sich auf etwas in der Ferne richteten.

„Scheiße, seit wann können die sprechen." Ein genervtes Stöhnen drang durch die Stille, ehe die Armbrust plötzlich beiseite gestoßen wurde und eine weitere Gestalt in das Licht trat. Vor meinem verschwommenen, tränenden Anblick stand ein Mann mit kurzen braunen Haaren. Ein leichter, dunkler Bart zierte sein schmales Kinn, wohingegen seine Brust von einem Kartoffelsack ähnlichen, beigen Stoff umgeben wurde. Er trug, soweit ich sehen konnte, eine schwarze Jeans, doch war auch diese geprägt von Löchern und Dreck. Seine blauen Augen richteten sich auf meine grünen und musterten mich eindringlich, ehe er sich endlich dem Schatten zuwandte, welcher noch immer hinter den großen Lichtkegeln versteckt blieb.

„Sie ist keine von ihnen, Merle", erwiderte er schroff und zog grob die Armbrust aus den Händen seines Gefährten.
„Scheiße, kleiner Bruder, woher sollte ich das wissen?", antwortete der Andere - Merle - mit einem belanglosen, monotonen Unterton, bevor er endlich einen Schritt vortrat und seine blassblauen Augen aufmerksam über das demolierte Fahrzeug fahren ließ.

Anders als der Mann mit den braunen Haaren, war dieser mehr blond, sein Haar so kurz, dass man fast meinen könnte, es besäße eine Glatze. Er war älter, vielleicht ende vierzig. Sein Gesicht war oval und markant zugleich geformt, seine Haut um einige Töne dunkler als die olivfarbene seines Gefährten. Tiefe Falten zeichneten sich auf seiner breiten Stirn ab und ließen ihn um einige Jahre älter wirken als er tatsächlich war. Nachdenklich strich er sich über sein Kinn, während der Jüngere von ihnen - sein Bruder - wie besessen in die Dunkelheit starrte.

Devil In Your Eyes {THE WALKING DEAD FF.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt