[031] Der Teufel in seinen Augen

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„Willst du mich verarschen?", schrie Shane so laut, sodass niemand ihn überhören könnte

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„Willst du mich verarschen?", schrie Shane so laut, sodass niemand ihn überhören könnte. „Siehst du...Siehst du, was du da festhältst?!"
„Ich sehe, wen ich festhalte", antwortete der alte Hershel Greene verbissen, während er mühsam die silberne Stange umschlossen hielt, einen Kescher, der um den Hals eines Streuners gebunden war. Ich beobachtete, wie der ehemalige Polizist schief zu lächeln begann, während in seinen tiefdunklen Augen ein unsagbares, bedrohliches Feuer ausbrach. Er rieb sich das Kinn und schrie noch viel lauter - erzürnter - als zuvor:

„Was ist los mit euch? Diese Dinger sind nicht krank, das sind keine Menschen! Die sind tot! Und alles, was sie tun, ist töten! Genau diese Dinger hier! Sie haben Amy ermordet u-und Otis auch! Und sie werden auch den verdammten Rest von uns ermorden, wenn wir nichts tun!" Seine Augen wichen von Andrea, zu mir und landeten schließlich wieder bei Rick und Hershel, die mühsam die Biester am Ende ihrer Stangen aufrecht hielten. Er machte halt, genau vor der breiten Doppeltür der Scheune, und zog seine schwarze Handfeuerwaffe aus seiner Gürteltasche.

„Hey, Hershel, lass mich dich etwas fragen", sagte er. „Denkst du, eine lebende, gesunde Person könnte das wegstecken?" Plötzlich hob er die Pistole, zielte und schoss in die Brust der Verwesenden, die Hershel direkt vor sich hielt.
Erschrocken schlug ich mir eine Hand vor die Lippen und wich einen, zwei, drei Schritte zurück, bis ich neben Andrea und Dale stand. Ich erkannte diesen Blick in Shanes schwarzen Augen: Es war genau der, den er in CDC aufgesetzt hatte, als er Dr. Jenner seine Schrotflinte ins Gesicht gepresst hatte und drohte, ihm auf der Stelle das Leben zu nehmen.

„Kann jemand, der lebt, sowas wegstecken? Wieso kommt es immer noch auf mich zu?" Erneut hob er die Waffe und versenkte zwei weitere Kugeln in die Brust des Streuners. Atmen, verordnete ich mir, während das Herz in meiner Brust panisch zu rasen begann. Atme tief durch, Georgia.

„Shane, du musst aufhören", wollte ich schreien. „Das bist nicht du, Shane. Hör auf!"  Meine Lippen spalteten sich, doch entfloh mir kein einziger Ton. Stattdessen blieb ich wie erstarrt dort stehen, genau zwischen Andrea, welche nickend dem Irren mit der Waffe zustimmte, und Dale, der missbillig seinen Kopf hin und her schüttelte, während seine blassblauen Augen hin und wieder zu Hershel Greene zuckten, der wie erstarrt die Kugeln musterte, die Shane in die Verwesende versenkt hatte. Atemlos fuhr meine Hand von meinen Lippen hinunter zu meiner Brust an die Stelle, wo mein Herz wie verrückt hin und her sprang und seinen Käfig schmerzlich in Flammen setzte.

Shane Walsh, dachte ich, der Mann, den ich kannte, seit ich achtzehn Jahre alt war, kam mir plötzlich so fremd vor, so unberechenbar und gefährlich. Da war eine Dunkelheit in Shane und ich realisierte, dass ich mich davor - vor ihm - fürchtete.

„Shane, es reicht!", schimpfte Rick aufgebracht und ließ den Polizisten einen Moment in seiner Stelle verharren. Erneut wanderten seine funkelnden, braunen Augen zu mir und verharrten dort, während er die Waffe langsam - schon fast wie in Zeitlupe - senkte. Er beobachtete mich, wartete, doch wusste ich nicht, auf was. Ich spürte die Tränen, die mir in die Augen traten und diese bedingungslose, unermessliche Wut offenbarten, die ich ihm gegenüber verspürte. Verärgert begann ich den Kopf hin und her zu schütteln, doch bemerkte Shane meine Ablehnung ihm gegenüber nicht. Stattdessen starrte er wie gebannt auf meine rechte Hand, die still auf meinem Bauch verharrte, bis er seinen Anblick mit einem leisen Zischen von mir abwendete und zu Boden richtete.

Devil In Your Eyes {THE WALKING DEAD FF.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt