Misstrauen erfüllte mich, als die beiden Brüder begannen, ihre Hände zwischen einem Haufen von Sträuchern zu vergraben. Sie wühlten, als wüssten sie ganz genau, dass sich etwas darunter verbarg. Ich hatte knapp vierundzwanzig Stunden mit ihnen verbracht und doch waren sie mir noch so fremd wie in der Nacht, als Merle mich aus meinem Auto gezerrt hatte.
Während wir leise durch den Wald gepirscht waren - Merle war etwas schneller gegangen, um nicht weiter meinen Anblick zu ertragen - verriet mir Daryl endlich seinen Nachnamen: Dixon. Daryl Dixon. Es passte so perfekt wie eine Faust aufs Auge, dass ich augenblicklich glaubte, dass ich es hätte wissen müssen.
Daryl Dixon. Oh Gott, flüsterte mein Unterbewusstsein, als wäre es gerade einem Star begegnet. Alles an ihm - seine schwarze Armbrust und eigenartige Kleidung, als auch seine genervte, zurückhaltende Art - passte zu diesem Namen. Ein Draufgänger, rief mein Unterbewusstsein nahezu schwärmerisch. Ein Biker und Troublemaker. Er vertrat all diese Dinge und all diese Dinge waren in diesem Namen eingebrannt: Daryl Dixon.
Ich beobachtete, wie Merle die Äste grob mit seinen Händen packte und beiseite riss, während Daryl flüchtig die Nadeln von dem schwarzen Blech strich. Zwei gigantische, alte Motorräder offenbarten sich uns und verschlugen mir den Atem.
„Sind das eure?", fragte ich und bereute augenblicklich, meinen Mund geöffnet zu haben. Während Daryl mich leichtfertig ignorierte, warf Merle mir einen verachtenden Blick zu. Er hasste, dass ich noch immer hier war. Wäre es nach ihm gegangen, hätte sie beide mich in der Nacht des Autounfalls am Straßenrand zurückgelassen.
„Oh, nein, Blondie, wir haben die nur völlig zufällig in einem Busch gefunden, weil der Herr über uns dachte: Scheiße, lass mir diesen verdammten Bastarden etwas Glitzer in ihre Hände streuen." Merles raue Stimme triefte vor Sarkasmus. Genervt wandte er seinen Blick von mir ab und stellte eines der Motorräder gerade auf.
„Ich habe dich vermisst, Baby", hauchte der Ältere in einem überraschend freundlichen Ton, während seine Finger vorsichtig über das kleine SS-Logo strichen - ein runder Aufkleber mit zwei Blitzen in der Mitte -, welcher auffällig auf dem Kraftstofftank abgedruckt war. Es war ein altes, längliches Motorrad. Eines, das ich niemals zuvor gesehen hatte. Ebenso ähnlich war Daryls Motorrad, nur war es befreit von jeglichen anstößigen Aufklebern.
„Hübsches Motorrad", murmelte ich leise und verschränkte verunsichert die Arme vor der Brust.
„Es ist ein verdammter Triumph Bonneville", brummte Merle und ließ sich auf den schwarzen Sitz nieder, „also pass auf, was als nächstes aus deinem hübschen Mund kommt." Ich verspürte das pochende Bedürfnis, mit den Augen zu rollen, doch schluckte ich meinen Frust rechtzeitig hinunter und ließ meinen Blick zu Daryl fahren, welcher ungeduldig mit seinen Fingern auf das Lenkrad tippte.
„Können wir endlich los?", fragte er sichtlich genervt und schaute - nur eine Splittersekunde - zu mir, ehe seine wasserblauen Augen zu seinem Bruder wichen.
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Devil In Your Eyes {THE WALKING DEAD FF.}
FanfictionGEORGIA YOUNG lebte das perfekte Leben in King County, Washington, an der Seite ihres Verlobten Shane Walsh, als plötzlich die Apokalypse über ihren Köpfen einbrach. Plötzlich wird Georgias perfekte Fassade auf jede Art und Weise herausgefordert, in...