Bäume umgaben uns wie lungernde, böse Schatten. Sie beobachteten uns, starrten tiefe Löcher in unsere Rücken, während die Sträucher ringsherum aufgeregt zu tanzen begannen; sie lachten über uns.
Ich lauschte einem Knacken und dann einem weiteren. Panisch schaute ich über meine Schultern zu dem gelben Punkt, der allmählich drohte, von dem Horizont verschluckt zu werden.„Ich kann nicht mehr laufen! Meine Beine tun mir weh!", wimmerte das kleine blonde Mädchen, während ihre Hände in meinen zu zittern begannen.
„Es ist nicht mehr weit", flüsterte ich in beruhigenden, sanften Tönen und zog sie weiter, doch blieb sie davon völlig unberührt.
„Ich will zu meiner Mama. Ich will nach Hause." Ein ersticktes Schluchzen fiel von Sophias Lippen, gefolgt von einem Meer aus Tränen. Ich seufzte - es war ein leises Seufzen -, blieb einen Moment stehen und fiel vor ihr auf meine Knie.„Hör mir zu, Sophia", sagte ich und richtete meine Augen auf ihre, „wir werden zurück nach Hause gehen. Ich verspreche es. Wir müssen nur zuerst in Sicherheit sein, okay? Die Sonne geht bald unter und ich...wir können nicht hier draußen bleiben, verstehst du das?" Ich wartete, bis das Mädchen endlich nickte.
Sanft strich ich die nassen Spuren von ihren Wangen, stemmte mich vom Boden ab und zog sie weiter in die Dunkelheit, immer tiefer in das Unbekannte, bis ein eigenartiges weiß in der Ferne hervorstach.Ich wurde langsamer und setzte vorsichtig einen Schritt vor den anderen.
„Was ist das?", murmelte Sophia und stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen besseren Blick zu erhaschen. Statt zu antworteten, zog ich sie weiter vor, immer weiter, ehe die rauen Umrisse eines kleinen Häuschens uns vor Augen traten.
„Ich glaube, es ist ein Haus", fuhr das Mädchen leise fort. Ich lächelte.
„Ja, du hast recht."Ich stieg die kleine, weißgestrichene Holztreppe empor - Sophia direkt an meinen Fersen -, legte eine Hand auf den goldenen Türknauf und trat hinein in das Hausinnere.
„Hallo?" Zitternd lauschte ich in die lange, anhaltende Stille, doch als sogar Minuten später kein Röcheln zwischen diesen fremden, vier Wänden erfolgte, zog ich das Mädchen weiter in das Hausinnere.„Okay", flüsterte ich leise, mehr zu mir selbst als zu meiner kleinen Gefährten, und schaute mich skeptisch in der kleinen Küche um, in der wir standen.
„Was ist das?" Mein Herz setzte vor Schreck einen Schlag lang aus, als Sophia sich plötzlich von meinem Griff befreite und auf die Tür zutrat, die einen Spaltbreit geöffnet war. Sie öffnete sie mit ganzer Vorsicht und offenbarte einen kleinen, leeren Vorratsraum.Eine Idee schlüpfte in die Dunkelheit meines Gedächtnisses.
„Okay, Sophia", flüsterte ich so leise, dass sie es beinahe nicht verstanden hätte, und trat an ihre Seite, bis meine rechte Hand auf ihrer schmalen Schulter lag. „Du wartest da drinnen auf mich, während ich mich schnell im Haus umschaue und sichergehe, dass alles in Ordnung ist."
„Aber ich habe Hunger", erwiderte das Mädchen jämmerlich, als hätte sie nichts davon verstanden, was ich gerade gesagt hatte.
„Ich weiß", beteuerte ich. „Wir werden etwas suchen, sobald ich das Haus überprüft habe. Komm schon, geh hinein." Sanft schob ich die Jüngere an den Schultern in das kleine Zimmer, schenkte ihr ein ermutigendes Lächeln und schloss anschließend die Tür.
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Devil In Your Eyes {THE WALKING DEAD FF.}
FanfictionGEORGIA YOUNG lebte das perfekte Leben in King County, Washington, an der Seite ihres Verlobten Shane Walsh, als plötzlich die Apokalypse über ihren Köpfen einbrach. Plötzlich wird Georgias perfekte Fassade auf jede Art und Weise herausgefordert, in...