[032.1] Nebraska

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(Staffelfinale - Teil 1

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(Staffelfinale - Teil 1.)

„Ihr wartet hier, während ich mit Hershel spreche", sprach Rick Grimes in seinem altvertrauten gefassten, sicheren Ton. Seine ozeanblauen Augen zuckten von Glenn zu mir und verblieben dort - auf meinem Angesicht -, ehe er einen Schritt vortrat und seine rechte Hand auf meine Wange legte.
„Ich werde mich beeilen." Er nickte mir zu, ohne seine raue Haut von meinem glühenden Gesicht zu lösen. Dieser Moment - er auf mir - fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit ein und doch waren es nur einzelne Sekunden, zwei Wimpernschläge, bevor er uns den Rücken zukehrte und in die Bar verschwand, wo Hershel Greene in seinem Elend ertrank.

Zitternd stieß ich den Atemzug aus, den ich unbemerkt angehalten hatte, und führte meine Fingerspitzen a die Stelle in meinem Gesicht, die nun pochte. Glenn, der kaum meine verträumten Blicke bemerkte, wippte nervös hin und her, räusperte sich und ließ seine Hände ab und an auf der schwarzen Schrotflinte trommeln, die er wie ein Spielzeug in seinen Händen trug. Ein Kind, spottete mein Unterbewusstsein. Glenn ist ein verdammtes Kind, das eine Waffe in den Händen halten muss.

„Weißt du", presste der Jüngere heiser hervor, „sie hat mir gesagt, dass sie mich liebt. Genau, ugh, genau bevor wir losgefahren sind." Perplex schossen meine grünen Augen hinauf zu dem Jungen, der starr geradeaus blickte, genau auf die Tür, die Rick Grimes in sich verschlungen hatte.
„Maggie?", fragte meine Neugier. Ich beobachtete, wie er hart schluckte, bevor er seine knopfbraunen Augen auf meine grünen zwang.
„Ja, Maggie, ugh, sie hat gesagt, dass sie mich liebt. A-Aber ich glaube nicht, dass sie es wirklich meint", erwiderte er eilig. Schon fast, als befürchtete er, ich könnte ihn falsch verstehen.

„Wieso? Ist sie nicht zweiundzwanzig Jahre alt?", hackte ich amüsiert nach und verstieß Glenn einen sanften, spielerischen Knuff in die Seite.
„N-Nein, das ist es nicht. Ich glaube nur, keine Ahnung", er rieb sich angestrengt die Stirn, „sie ist verwirrt oder einfach nur einsam. Ich glaube, sie sehnt sich einfach nur nach Liebe u-und sie braucht etwas, um...Naja, sie braucht jemanden, um..." Fieberhaft suchte der Jüngere nach den richtigen Worten, nach einer Erklärung, die all die Zweifel in seinem Inneren stillen würde, doch verblieb er völlig sprachlos.
„Glenn, ich bin mir sicher, dass Maggie weiß, was sie will."
„Ich weiß, aber-"
„Was ist dann das Problem? Fühlst du nicht dasselbe?"
Doch!" Plötzlich war der Junge völlig ernst. Er schaute mich einen Moment lang leise an, seine linke Hand gehoben, als wollte er sich verteidigen, während die Rechte weiterhin die schwarze Schrotflinte umfasst hielt.

„Ich mag sie sehr, a-aber...Hör zu, Georgia, sie kennt mich kaum. Ich kenne sie kaum! Ich weiß nicht, was sie gerne in ihrer Freizeit macht und ich weiß nicht, was ihr Lieblingssong ist oder was sie gerne isst und..." Es schien, als würde Glenn sich immer weiter in dem schwarzen Loch aus Selbstzweifeln und unbeantworteten, sehnsüchtigen Fragen verlieren, während mein Gehirn sich von dem Gespräch zu verabschieden begann. Es füllte mein Gedächtnis mit bunten, leuchtenden Bildern - Bilder von Shane, Bilder von Lori und Daniel, von Carl, Rick, Mom und Dad und von Will. In meinem Kopf waren so viele, endlose Erinnerungen, dachte ich, während meine rechte Hand sich auf meinen Bauch legte und so lange auf derselben Stelle verweilte, als plötzlich ein lautes Motorengeräusch in unseren Ohren brummte.

Devil In Your Eyes {THE WALKING DEAD FF.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt