[034] Woodbury

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Ich konnte nichts durch den schwarzen Stofffetzen erkennen, der ungemütlich auf meinen Augen lag, doch spürte ich die breiten Schultern, die eng von zwei Seiten gegen mich pressten, und lauschte den fremden Stimmen, die verwirrend ineinander gerie...

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Ich konnte nichts durch den schwarzen Stofffetzen erkennen, der ungemütlich auf meinen Augen lag, doch spürte ich die breiten Schultern, die eng von zwei Seiten gegen mich pressten, und lauschte den fremden Stimmen, die verwirrend ineinander gerieten und leise über etwas diskutierten, das mein Gehirn nicht entschlüsseln konnte. Der Geruch von Schweiß brannte mir in der Nase und ließ mich angewidert das Gesicht verziehen.

Was wollen diese Männer?, flüsterten mein Unterbewusstsein verängstigt und trieb das eingeschüchterte Herz in meiner Brust dazu, einen Schlag lang auszusetzen, ehe es in seinen gewohnten Marathon einstieg und viel schneller als zuvor weiter schlug.
Du hättest auf dein Bauchgefühl hören sollen!, schimpfte die rationale Stimme in meinem Kopf aufgebracht. Du hättest gehen sollen! Nun sieh dir an, in welche Situation du geraten bist, Georgia! Das ist alles allein deine Schuld, hörst du? Das ist deine Schuld!

Schweiß rann über mein Gesicht und tropfte an meinem Kinn auf die Beine, die nicht aufhören wollten, zu zittern.
Tief durchatmen, Gia, verordnete ich mir, während ich den Kopf in den Nacken legte, um einen Blick durch die Augenbinde zu erhaschen. Plötzlich packte jemand fest meinen Nacken und zwang meinen Anblick grob nach unten.
„Wir wollen doch nichts Dummes anstellen, oder Blondie?", lachte eine vertraute, tiefdunkle Raucherstimme, während seine Lippen mein Ohr streiften. Ich realisierte, genau in diesem Moment, während eine schwarze Augenbinde mir mein Augenlicht raubte und Merle Dixon mich fest auf der Rückbank eines fremden Autos gepackt hielt, in welcher unsagbaren, großen Gefahr ich schwebte.

Daryl war nicht mehr hier, dachte ich. Er könnte mich nicht mehr vor dem großen Groll des Älteren beschützen, wie er es damals im Wald getan hatte, als ich den Dixon Brüdern das erste Mal begegnet war. Ein ungewolltes, hässliches Schluchzen entfuhr mir.
„Wo bringst du uns hin, Merle?", stieß ich zitternd hervor und erntete ein weiteres amüsiertes Lachen. Merle, der meinen Nacken noch immer fest umschlossen hielt, gab sich nicht die Mühe, sein Gesicht von meinem zu entfernen oder seine warmen Atemzüge - die mich an Zigaretten und Alkohol erinnerten - in mein Gesicht zu pusten. Er antwortete nicht sofort, doch klickte er stattdessen mit seiner Zunge. Ein leises, spöttisches Tsk fiel von seinen Lippen, als er seine Hand endlich von der Stelle löste, die nun unaufhörlich pochte.

„Komm runter, Süße. Unser Gouverneur wird viel Wert darauf legen, dein hübsches Gesicht heil zu lassen." Ich könnte schwören, Merle Dixons breites Grinsen zu hören, während er sich mit einem lauten Stöhnen im Sitz zurücklehnte und dabei sein linkes Bein auf meinem ablegte. Meine Aufmerksamkeit war jedoch längst zu seinen Worten gewanderten und ließen sie wie in Dauerschleife in meinem Kopf Revue passieren, bis von den endlosen Fragen in meinem Kopf nur noch eine übrig blieb: Wer war der Gouverneur?

Die verängstigten, eingeschüchterten Stimmen fanden einen Einklang, als plötzlich der Wagen hielt und die Türen um mich herum geöffnet wurden.
Tief durchatmen, Georgia, verordnete mir mein Unterbewusstsein immer und immer wieder, als glichen seine Worte einem Gebet. Bleib ruhig.

Devil In Your Eyes {THE WALKING DEAD FF.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt