Prolog

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Ich möchte hiermit kurz festhalten, dass nichts und niemand romantisiert oder als verständlich/gut dargestellt wird. Es ist wie gesagt nur ein Buch und es soll niemanden angreifen oder ähnliches. Es wird einige Szenen enthalten, die andere als Trigger aufnehmen könnten, weshalb empfohlen wird es auf ,,eigene Gefahr" zu lesen. Wenn Stellen auftreten sollten, die für einige belastbar sein könnten, wird das am Anfang des jeweiligen Kapitels vermerkt.

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,,Natürlich passe ich auf mich auf ...Ja Mama, du kennst mich doch", gab ich am anderen Ende des Hörers von mir, als meine Mutter wieder der Meinung war, mich immer noch wie ihr Baby behandeln zu müssen. Aber ich nahm es ihr nicht übel. ,,Du weißt, ich will dich nicht stören, aber du bist und bleibst eben mein kleines Mädchen und ich mache mir Sorgen gerade dann, wenn du so weit von zu Hause weg bist.", entgegnete sie mir mit besorgtem Unterton.

Meine Eltern lebten in den USA, ich jedoch hatte eine kleine Studentenwohnung in Palermo gemietet, da ich Italienerin bin, zumindest wurde mir das gesagt. Ich konnte auch fließend Italienisch sprechen, was ganz praktisch war. Jedoch machten es die Kilometer, mein Job und die Zeitumstellung schwer meine Adoptiveltern zu besuchen, weshalb meine Mutter auch darauf bestand, dass ich sie regelmäßig anrief.

,,Ich weiß doch, aber das brauchst du nicht, weil weißt du was? Ich bin schon ein großes Mädchen."

Ich konnte mir ein Grinsen über ihre übertriebene Sorge nicht verkneifen, was sie an meiner Stimme zu hören schien.

,,Jaja du lachst, aber ich erinnere dich daran, wenn du selbst einmal Kinder hast.", sagte sie und ich verschluckte mich beinahe an meinem frisch gekochtem Kaffee. Ich war nicht abgeneigt gegenüber Kindern und würde natürlich in Zukunft gerne selbst welche haben, aber das hat Zeit. Erstens will ich mich erstmal um die Sache mit meinen leiblichen Eltern kümmern und um meine Karriere und zweitens habe ich auch keinen Partner an meiner Seite. Jedoch sollte ersteres bald folgen.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als es an meiner Tür klingelte. ,,Du Mama, ich muss Schluss machen, aber ich rufe dich morgen früh wieder an, sag Papa noch liebe Grüße!", sagte ich ein letztes Mal, ehe ich auflegte und es erneut klingelte.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits halb zwölf abends war.

,,Wer klingelt denn um diese Uhrzeit noch?", flüsterte ich mir selbst zu und lief anschließend auf die Tür zu, um misstrauisch durch das Bullauge an der weißen Holztür zu schauen. Es war niemand zu sehen.

Als ich gerade umdrehen wollte, klingelte es erneut. Ich ignorierte es jedoch dieses Mal.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung, dass sich mein Leben noch in derselben Nacht um einiges ändern wird.

Ich ging in die Küche, da ich vom Wohnzimmer aus sah, dass ich wohl das Licht angelassen hatte. Als ich diese betrat, bemerkte ich bereits von weitem, dass der Mülleimer überquoll. Genervt schnaubte ich durch.

Sollte ich jetzt noch rausgehen, um ihn zu den Müllcontainern zu schaffen?

,,Was du heute kannst besorgen das verschiebe nicht auf morgen.", schnaufte ich mir selbst zu. Das war eine der Dinge, die meine Mutter mir immer als Motivation zu hören gab, wenn ich mein Zimmer nicht aufräumen wollte. Und was soll ich sagen, es funktionierte. Zumindest die erste Zeit lang.

Also zog ich mir meine schwarze eng anliegende Jogging Jacke über und und schlüpfte in meine gammligen Hausschuhe, die sowieso schon abgenutzt waren, um mir anschließend den Wohnungsschlüssel und den Müllbeutel zu schnappen und damit den zweiten Stock runter nach unten hinter das Haus zu verschwinden.

Als ich die Tür betrat, spürte ich sofort den Windstoß, der meine Haare zum Wedeln brachte. Es war kalt, sehr kalt, weshalb ich an Tempo zulegte und nach einigen Schritten auch ankam. Die Tür stand sperrangelweit offen, was ungewöhnlich war, denn in meinem Häuserblock wohnten nur ältere Menschen, die bedacht immer alles doppelt verschlossen aus Angst es könnte was passieren. Blödsinn...dachte ich.

,,Hilf mir." hörte ich ein leises, raues Hauchen als ich die Tür zu den Containern betrat. Ich hielt vor Schock die Luft in meinen Lungen an, um mich anschließend langsam herumzudrehen. Ich erkannte jedoch nichts, da es so dunkel war. Ich stieß die angesammelte Luft wieder aus meinem Körper und begann, den Müll zu sortieren. ,,Hilf mir doch!", hörte ich es erneut hinter mir, was mir einen Schauer über den ganzen Rücken jagte. Ich reagierte jedoch nicht und blieb wie versteinert stehen, bis ich plötzlich eine Hand an meiner Schulter spürte, die mich zu sich herumdrehte. Es war zuerst nur ein schwarzer Umriss zu erkennen, der mich zusammenzucken ließ.

Als sich mir die Person jedoch näherte und das Licht einer Laterne auf ihn fiel, erkannte ich seine Bernstein farbigen Augen, die fast orange leuchteten und mich anstarrten als wäre ich ein Geist. Mit zitterndem Körper wanderte mein Blick weiter nach unten an seinem breit gebauten, tätowiertem Körper, bis meine Augen erschrocken an seinem weißen Tanktop hängen blieben, was jedoch am Bereich seiner Rippe von Blut getränkt war.

Ich hatte das Gefühl als würde die Zeit stehen bleiben.

Als ich mich dem unbekannten entreißen wollte, ertönte plötzlich ein lauter Knall, der mich heftig aufschreien und zusammenzucken ließ, keine Sekunde später hörte ich auch schon ein schmerzvolles Stöhnen und der Mann sackte vor mir auf den Knien zusammen.

Als ich das Knirschen der Kieselsteine hörte, die sich unter mir auf dem Boden befanden, wandte ich mein Blick wieder nach oben und erkannte drei schwarz maskierte Männer.

Das Blut rauschte in meinen Adern, und mein Herz pochte so schnell das ich dachte es würde mir gleich aus der Brust springen.

Ich stand panisch auf, als einer von ihnen, der sich gerade noch in der Mitte befand, auf mich zukam.

,,Bitte...Bitte tun Sie mir nichts! Der Mann ist schwer verletzt er-.", weiter kam ich nicht, da der Bewaffnete vor mir in die Hocke ging, mich an meinem Nacken packte und mir ein nasses Tuch vor meinen Mund und meine Nase hielt. Ich zappelte und probierte mit aller Kraft ihn wegzudrücken, doch es half alles nichts, denn ich spürte meine müden Augenlider, die immer schwerer wurden und schlussendlich zufielen, sodass alles um mich herum schwarz wurde und ich unter Schwindel in einen ungewollten Schlaf fiel.

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Dies ist meine erste Geschichte, weshalb ich noch sehr unerfahren in dem Bereich bin. Jedoch hoffe ich das ich euch überzeugen kann und ihr Spaß haben werdet diese zu lesen.❤️ Die Kapitel werden zunehmend länger!🥰

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