~12~

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Als Valeria schließlich fertig war, mich zu bombardieren, von wegen, was für Angst sie um mich hatte und ähnliches, liefen wir zu dritt auf die Eingangstür der Villa zu. Ich hatte Angst...nein ich hatte Panik, aber dennoch war da noch diese Neugier in meinem Verstand, die wissen wollte, was Domenico mir zu erzählen hatte. Ich würde ihn mit Sicherheit nochmal erneut darauf ansprechen.

Wenn ich noch die Gelegenheit dazu bekam...

,,Also du weißt, was wir besprochen haben, das Wichtigste ist, dass du jetzt nicht mit Angst da rein gehst.", sprach Valeria mir zu. Zu spät, würde ich sagen.

Ich nickte nur, da ich die nächste Aktion so schnell es geht hinter mir haben will, egal wie sie ausgehen würde...

An der Eingangstür angekommen sah ich zu Domenico herüber, der gerade seine Hand an die Türklinke legte, um uns diese vornehmend zu öffnen.

,,Du...du kommst nicht mit rein?", fragte ich unsicher nach, als er sich anschließend neben der Tür positionierte und wie ein Soldat starr da stand und nur darauf wartete, dass wir die Villa betreten, damit er sie wieder schließen konnte.

Er schüttelte nur verneinend den Kopf. ,,Nein mein Job ist es nun mal wache zu halten. Hier draußen." erklärte er mir erneut. ,,Aber dennoch wünsche ich dir viel Glück und denk daran, was ich dir gesagt habe. Mal nicht gleich den Teufel an die Wand."

Ich hätte es ehrlich gesagt bevorzugt, wenn er mit dabei gewesen wäre, denn er sagte mir bereits, dass diese Menschen für ihn wie Familie waren, also würden sie vielleicht auf ihn hören und er könnte sie in unangenehmen Situationen beruhigen. Valeria war zwar auch da, aber bei ihr war es anders. Sie war die Prinzessin aller und ich bezweifelte stark, dass die Männer sich von ihr etwas sagen lassen würden, wenn es zu Meinungsverschiedenheiten kommt.

,,Komm.", riss Valeria mich aus meinen Gedanken und legte mir ihre Hand auf den Rücken. Als ich ein letztes Mal zu Domenico herübersah, nickte dieser mir aufmunternd zu.

Sie waren alle so verdammt entspannt! Wobei verübeln konnte ich es ihnen nicht, sie befanden sich schließlich nicht in meiner Situation...

Ich nahm einen letzten tiefen Atemzug und schon öffnete sich die große Tür der Villa. Sofort wehte mir der Duft von herbem Parfüm um die Nase, was mich voll und ganz einnahm. Jedoch würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass der Geruch nicht gut riechen würde. Denn das tat er nämlich.

Ich verweilte einen Moment in dem langen breiten Flur, ehe ich mich Schritt für Schritt laufend in das große Wohnzimmer begab. Wer hätte es gedacht, aber natürlich lagen alle Augen auf mir. Als wäre ich eine Attraktion im Zoo.

Elijah war der erste, der sich bei meinem Eintreten von der pechschwarzen Couch erhob, gefolgt von Alessio, der als zweiteres den Boden unter den Füßen spürte. Der einzige der keine Anstalten machte aufzustehen, war der tätowierte Mann, dessen Name mir immer noch unklar war. Er saß nur mit überschlagenem Bein und Handy fest in der rechten Hand da, während er mich abschätzend musterte.

Doch ich merkte sofort, dass jemand fehlte, um genau zu sein zwei Personen. Enrico und der Hauptcharakter des ganzen hier. Santino.

Das fing doch schon super an...

,,Mirabella.", begann Elijah vorsichtig auf mich einzureden und kam mir dabei mit langsamen kleinen Schritten immer näher. Doch kurz bevor er näher als drei Meter an mich herantreten konnte, schreckte ich zurück.

Die Nähe von seinem Sohn vorhin hatte mir mehr als gereicht.

Er sah mich nur an und blieb daraufhin sofort stehen. Wenigstens den Anstand besaß er noch. ,,Was ist oben passiert?", fragte er nach und sah dabei wirklich wehmütig aus. Ich wollte mich selbst gerade dazu überreden ihm zu antworten, jedoch fiel mir der für mich Namenslose auf dem Sofa ins Wort.

Sei mia, bellezza, per sempreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt