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Santino Benelli

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,,Denkst du wirklich, dass du Mirabella retten könntest, nur weil meine beiden Schwachmaten von Wachmännern jetzt eine Kugel im Kopf haben?"

,,Ich denke es nicht, ich weiß es. Denn sie ist schlau genug, um hier rauszukommen."

,,Das meine Tochter schlau ist, mag ich nicht zu bezweifeln. Aber dass du glaubst, ich hätte mich nicht auf solch eine Aktion eurerseits vorbereitet, enttäuscht mich ein wenig."

,,Wovon redest du?"

,,Domenico, αγόρι μου, σε παρακαλώ-"

,,Ruhe, alter Mann!". Ein Schuss ertönt. ,,Ich rede davon, dass ihr nicht die Einzigen seid, die einen Notfallplan hatten. Silas schien nämlich von meiner Idee, Mirabella wiederzusehen, ziemlich angetan zu sein. Sie ganz für sich alleine zu haben, in einem Lagerraum. Wo sie keiner hören kann."

,,Nein..."

,,Oh doch, mein Junge. Und willst du noch etwas wissen? Silas ist heute nicht besonders gut gelaunt, nachdem er erfahren hat, dass ihr Lucia in eurer Gewalt habt. Er schien ziemlich aufgebracht. Als würde er jederzeit mit dem Kopf durch die Wand rennen, wenn ihm danach ist. Als wäre er bereit, Dinge zu tun, die er sich vorher nicht gut genug überlegt hat. Welch Schande es doch wäre, wenn Mirabella die Leidtragende seiner impulsiven Handlungen wäre."

,,Du würdest nicht zulassen, dass er deiner eigenen Tochter weh tut. So krankhaft Psychopathisch kannst nicht einmal du sein, Riziero."

,,Aber um Himmels willen, Domenico! Wer redet denn davon, meinem Schmuckstück weh zu tun? Vielleicht wird sie auch so etwas wie Lust und Verlangen verspüren. Vollkommenheit, wenn sie erkennt, dass sie begehrt wird. Freiheit, wenn sie merkt, nicht ständig von allem und jedem belogen zu werden.". Ein wimmern schallte durch den Raum. ,,Und jetzt nimm deine verfickte Waffe runter, bevor ich dir den letzten Menschen nehme, der auch nur im entferntesten eine Familie für dich ist."
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Dies war das Letzte, was ich unter laut pochenden Ohren zu hören bekam, ehe das Telefonat abbrach, ich Lorenzo einsackte und unter viel zu schnellem Herzschlag in meinen schwarzen Mercedes stieg. Jeder Zentimeter meines Körpers schien sowohl von inne als auch von außen heraus zu zittern. Das Blut in meinen Adern drohte zu gefrieren. Doch die Wut, welche meinen Verstand einnahm, loderte wie Feuer, welches sich bei einem letzten überspringenden Funken großflächig und unaufhaltsam ausbreiten würde.

Meine Muskeln und Gelenke funktionierten wie auf Autopilot, während alles andere auszusetzen schien.

Sollte auch nur einer dieser verfickten Bastarde Mirabella ein Haar krümmen, schneide ich ihnen ihre kleinen Eier ab und hänge sie an ihrem Schwanz auf, bis sie elendig verbluten - wobei ich dies sowieso tun werde. Doch nicht nur die Martinelli Arschlöcher werden meine Wut zu spüren bekommen, nein. Auch Domenico. Ich hatte ihm klar und deutlich aufgetragen, Mirabella aus der Villa zu führen, sodass sie etwas zur Ruhe kommt und nicht noch weiter in Gefahr zu bringen! Wieso ging er verflucht nochmal mit ihr essen, wenn wir dies nicht besprochen hatten?!

Meine Hände krallten sich unkontrolliert um das Lenkrad. Meine Knöcheln färbten sich aufgrund des Drucks schon weiß und meine Nägel drückten sich fest in das Fleisch meiner Handfläche.

Sei mia, bellezza, per sempreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt