Nachdem ich in einen unruhigen, erschöpften Schlaf gefallen war, bekam ich nicht wirklich mehr etwas um mich herum mit, außer den herben Geruch von Aftershave, welcher mich wohltuend ummantelte und die starken Arme eines Mannes, welche meinen Körper erst losließen, als ich mich auf einem lederartigen Untergrund befand.
Und erst als ich einen Motor aufheulen und es leicht ruckeln spürte, öffnete ich blinzelnd meine Augen, um zu erkennen, dass ich mich in einem Auto befand.
Um genau zu sein, in einem mattschwarzen Audi, welcher von inne heraus mit dunkelgrauem Leder ausgestattet war.
Wie viele Autos hatte diese Familie bitte?
,,Buon pomeriggio angelo.", hörte ich plötzlich eine raue Stimme neben mir und erschrak dadurch so, dass ich mich sofort senkrecht aufsetzte und zu meiner Linken sah.
,,Domenico.", hauchte ich, als ich den gebräunten Italiener neben mir sitzen sah.
Er hatte die Hände locker um das dunkle Lenkrad geschlossen und fuhr uns somit mit Leichtigkeit durch die Straßen Palermos. Seine pechschwarzen, dichten Haare waren ein wenig nach hinten gekämmt, sodass nur eine einzelne Strähne nach vorne in sein Gesicht fiel.
,,Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.", entschuldigte er sich und drehte sein Gesicht für einen Moment so in meine Richtung, dass ich sein hellblaues, fast weißes linkes Auge bewundern konnte, welches von der hell strahlenden Sonne zum Glänzen gebracht wurde.
Ich schüttelte leicht den Kopf, bevor ich anfing, zu flüstern. ,,Ist schon gut.". Ich wollte mich gerade wieder von seinem Blick abwenden, als mir seine vorherige Aussage in den Verstand kam. ,,Guten Mittag?"
Ein leichtes Lächeln zierte sich auf meine Verwirrung hin auf seinen Lippen, ehe er sich wieder voll und ganz der - zu meiner Verwunderung - leeren Straße zuwandte.
,,Du hast länger als erwartet geschlafen und ich habe länger als erwartet gebraucht, um die Villa zu erreichen."
Er nickte nach diesen Worten leicht in Richtung Navi, auf welches anschließend auch mein Blick erschrocken fiel.
13:48
,,Oh.", hauchte ich nur, ehe ich meinen Blick beschämt auf die Straße vor uns durch die Windschutzscheibe richtete und mir die Geschehnisse von vor meinem Schlaf erneut in den Verstand schossen. ,,Wohin fahren wir?"
,,In Santinos Club."
Sofort schoss mein Kopf wieder in seine Richtung. Nicht nur, da mir sofort wieder Bilder von Santino in den Kopf kamen, sondern auch Erinnerungen daran, dass er mir bei unserem ersten gemeinsamen Besuch in diesem Gebäude erlaubte, meine Eltern anzurufen - wofür ich ihm trotz allem extrem dankbar war und wahrscheinlich immer sein werde.
Aber nicht nur dies war es, was meine Gedanken einnahm - nein. Auch der Mann, welcher mich angefasst und als Prostituierte bezeichnet hatte, fiel mir wieder ein - der Mann, welcher eines dieser Tattoos trug.
Und als ich genau über dies nachdachte, nutzte ich meine Chance, um wenigstens auf diese Unklarheit eine Antwort zu bekommen.
,,Darf ich dich etwas fragen?"
Er zögerte einen Moment, ehe er mir schließlich antwortete. ,,Natürlich."
,,Was hat es mit diesem Tattoo auf sich, welches Silas, Damiano und Belinda tragen - die Rose mit dem Waffenhals?"
Er schien einen Moment mit sich und seiner Antwort zu hapern, doch als er meinen vor Neugier brennenden Blick auf seiner rechten Seite spürte, gab er schließlich nach.
,,Es ist eine Art Wappen. Ein Symbol, welches für die Familie und deren Schachzüge steht.", sagte er. ,,Jeder, der dieser Familie angehört - egal ob blutsverwandt oder nicht - oder sich dieser zugewandt hat, wird von diesem Tattoo als Zeichen der Loyalität geziert. Wer dieses nicht trägt und dumm genug sein sollte, sich zu trauen, mit den Martinellis Krieg anzufangen, bewegt sich auf gefährlichem Territorium."
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Sei mia, bellezza, per sempre
Romance»Story of an Italian Mafia Boss and an innocent girl.« ❦ Band 1 der 𝐃𝐨𝐧'𝐭 𝐲𝐨𝐮 𝐥𝐢𝐞 Diologie {18+} Die meisten Menschen denken, das größte Opfer, das sie bringen könnten, ist es, für etwas zu...