Gedankenverloren lag ich in meinem Bett, während ich grübelnd und im Dunklen gegen die Decke starrte.
Alles, was mir heute von Santino offenbart wurde, hat mein Herz so zum Schmerzen gebracht, dass ich weder wusste, wie ich mich ihm gegenüber jetzt verhalten soll noch was ich tun konnte, um sein herzloses Verhalten aufgrund dieser Sache zu ändern.
Vielleicht wollte er auch gar nicht verändert werden? Ich wusste es einfach nicht...
Und auch wenn ich Santino sagte, dass wir alles andere, was noch offen war, zu einem anderen Zeitpunkt klären könnten, nagte diese eine Sache dennoch an mir - da ich die Antwort zu kennen scheine, aber irgendwie auch nicht.
Ist das verständlich?
Damiano sagte, dass er mein Bruder wäre und auch als Santino mit ihm vor der Villa sprach, machten beide Männer diese Andeutungen von irgendeiner Vergangenheit mit mir.
Konnte es wirklich sein, dass Damiano mein Bruder war? Das Santino davon wusste und die Ganze, wir werden deine Eltern finden, Nummer nur inszeniert, obwohl er auch weiß, wer diese sind?
Oder hatte ich meine Chance, ein für alle Mal verpasst, Damiano selbst zu fragen? Denn, wenn ich so nah mit ihm verwandt war, mussten wir auch dieselben Eltern haben. Und er schien genau so darunter zu leiden wie ich.
Mein Blick fiel seufzend auf die schwarze digitale Uhr, welche auf dem Nachttisch neben meinem Bett stand.
2:55 Uhr
Verzweifelt hauchend schlug ich die schwarze Decke ein Stück von meinem Torso herunter und hatte das Bedürfnis, mich einfach in die Ecke zu setzen und weiter zu heulen. Doch ich wusste, dass mir dies auch nicht weiterhelfen würde, weshalb ich mich nur wie ein Häufchen Elend aufrichtete und an die Ecke des Bettes setzte.
,,Was ist nur aus meinem Leben geworden.", hauchte ich mir selbst zu, ehe mir andere Dinge im Kopf kreisten.
Ich fühlte mich so verdammt einsam, wenn ich alleine im Dunklen verbrachte. Ich vermisste die Atmosphäre meiner Wohnung. Der Geruch meines Raumduftes. Die Einrichtungen in meinem eigenen Schlafzimmer und zu guter Letzt. Die täglichen Kontrollanrufe meiner Eltern - Adoptiveltern.
Die Sicht meiner Augen verschwamm vor Tränen, als ich mich in meiner jetzigen Hölle umsah. Es war zwar alles super ordentlich und modern eingerichtet, jedoch fühlte es sich alles andere als zu Hause an. Und wenn ich jetzt wieder daran dachte, einen wildfremden Mafiosi zu heiraten und eine Gebärmaschine für diesen zu spielen, kommen mir ganz böse Gedanken in den Sinn.
Doch zugleich hatte ich das Bedürfnis, zu ihm herüber zu gehen und ihn nach der Sache mit Damiano zu fragen. Vielleicht würde ich nach dieser Gewissheit etwas Schlaf bekommen.
Ehe ich mir diesen Gedanken wieder ausreden konnte, erhob ich mich und lief mit schweren Schritten zu dem Spiegelschrank, um sicherzugehen, dass so ein Missgeschick wie vorhin mit dem T-Shirt nicht noch einmal passierte. Ich trug jetzt ein schwarzes, etwas längeres Top mit einer ebenso schwarzen Shorts darunter.
Sicher ist sicher.
Und dann ging ich auch schon tief durchatmend zur Tür und öffnete diese leise, um anschließend den Weg, zu seinem Zimmer zu suchen.
Ich tapste leise über den leeren langen Flur, um auch ja keinen zu wecken und erklären zu müssen, was ich vorhatte. Denn das würde mehr als unangenehm werden.
Nach einigen Knarzenden schritten auf dem schwarzen Parkettboden kam ich an einer großen schwarzen Doppeltür an, auf welcher - ebenso wie auf der Tür des Clubs - die Initialen S.B eingraviert waren. Genau wie bei allen anderen auch.
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Sei mia, bellezza, per sempre
Romance»Story of an Italian Mafia Boss and an innocent girl.« ❦ Band 1 der 𝐃𝐨𝐧'𝐭 𝐲𝐨𝐮 𝐥𝐢𝐞 Diologie {18+} Die meisten Menschen denken, das größte Opfer, das sie bringen könnten, ist es, für etwas zu...